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Posts Tagged ‘single malt whisky’

Old Pulteney – Eine Brennerei mit langer Historie

26 Okt

Liebe Drinkology Leser*innen,Old Pulteney 21 Jahre

Vom Anfang an

Die Old Pulteney Brennerei wurde im Jahr 1826 von James Henderson gegründet. Sie befindet sich inmitten der schönen schottischen Landschaft, im kleinstädtischen Wick. Als im Jahr 1920 die Destille von dem Unternehmen James Watson & Company gekauft wurde, änderte sich damit der Besitzer. 1951 brachen sehr schwere Zeiten für das traditionell geführte Unternehmen aus dem Highlands an und die gesamte Destillerie, inklusive Anlagen und Stills von Old Pulteney mussten zwangsweise stillgelegt werden. Die Stodart-Brüder, James & George beschlossen im Jahr 1958, die Brennerei von einem Notar abzukaufen und wieder aufzubauen.Sie erhöhten die Kapazitäten, um den Brennvorgang profitabler zu gestalten, scheiterten jedoch kurz darauf. Nach zahlreichen Besitzerwechseln wurde mit der Übernahme von Inver House, die erste offizielle Spirituose der Brennerei im Jahr 1997 hergestellt. Seither wurden die Destillate von der Old Pulteney Brennerei immer weiter ausgebaut und zusätzlich verfeinert. Bereits im Jahr 2004 wurde eine 17-jährige Abfüllung veröffentlicht, gefolgt von einem 21-jährigen Destillat, dass nur kurze Zeit später den Markt bereicherte. Seit 2006 ist die International Beverage Holders für die Brennerei verantwortlich. So kam mit der Zeit ein atemberaubendes Sortiment ans Licht, dass von typischen Altersabfüllungen hin zu extravaganten und mutigen Whiskys reicht. Die Kapazität der Brennerei beträgt etwa 3 Millionen Liter pro Jahr.

Was wird mir geboten?

Wenn es also mal ein 21-jähriger, 30-jähriger, 35-jähriger oder 40-jähriger Whisky sein soll, sind Sie mit einem Old Pulteney Whisky goldrichtig! Die 1990er Jahrgangsabfüllung hat den damaligen Zeitgeist aufgegriffen und präsentiert ein interessantes Bouquet. Der Likör ‚Stroma‘ wird beispielsweise aus einer Single Malt Whisky-Mischung hergestellt und hat ein ganz besonderes Geschmackserlebnis mit einem sehr weichen Körper. Für die gereiften Schätze, griff man auf eine Kombination aus ehemaligen Sherry- und Bourbonfässern zurück.

Welcher Still wird angewendet?

Die Old Pulteney Destillerie benutzt für den Prozess der Herstellung einen Wash- und einen Spirit Still. Der Wash Still hat ein Volumen von nicht weniger als 16.100 Liter, wobei der Spirit Still bei circa 13.200 Litern liegt. Da derzeit die 2 vorhanden Was Stills nicht reichen, ist man am überlegen, einen dritten zu integrieren. Neben den eben genannten Produktionsweisen darf man die weltweit bekannteste Destillationsmethode – den Pot-Still – nicht vergessen! Hier hatte die Brennerei eine blendende Idee, denn diese Destillate kann man an Hand der Flaschenform erkennen. Diese Whiskys sind in eher kurzen, aber dafür sehr breiten Flaschen versteckt. Meistens haben sie einen leicht kugelförmigen Deckel und einen sehr kurzen Hals. Das für die Destillation verwendete Wasser wird aus dem nahegelegenen See Loch Hempriggs bezogen.

Was hat es mit dem Malz auf sich?

Das Malz spielt eine der zentralen Rollen, um einen qualitativ einwandfreien Single Malt Whisky zu erhalten. Einst hatte die Brennerei einen eigenen Malzboden, aber da das nicht wirtschaftlich war, dachte man um. So bezieht man seither die ursprüngliche Gerste von Bauernhöfen aus der Speyside. Bei der Herstellung von Old Pulteney wird aber auch Malz verwendet, dass getorft ist und von einem Betrieb in Inverness hergestellt wurde.

Ein Garant für guten Geschmack!

Im Geschmack zeigen sich die Spirituosen aus dem Hause Old Pulteney sehr opulent und haben meistens eine süße Note. Hier reichen die Eindrücke von fruchtig, frischen Komponenten bis hin zu würzig, maritimen Anklängen. Gerne wird für die Süße Honig gewählt und mit Salz gebrochen.

Ihr Drinkology Team

 

 

Blended Whiskies – besser als ihr Ruf

09 Apr

The Feathery Blended WhiskyLiebe Drinkology-Leser,

besucht man eine Bar oder hört sich auf einschlägigen Messen um, so hört man insbesondere in den letzten Jahren immer öfter, dass nur Single Malt Whisky der „wahre Whisky“ sei und einige Genießer lieber die Finger von Blended Whisky lassen.

Selbstverständlich kann jeder Genießer von feinen Spirituosen für sich selbst entscheiden, welche Produkte er gerne trinkt und welche nicht, wir möchten in diesem Blog-Beitrag jedoch gerne noch einmal die Vorzüge von Blended Whisky erklären und ihnen einige spannende Produkte aus dieser Kategorie vorstellen.

Das wichtigste vorweg: Was ist eigentlich ein Blended Whisky?

Per Definition ist ein Blended Whisky eine Bezeichnung für die Whiskies, welche nicht als einzelner Whiskytyp (also z.B. Single Malt Whisky in Schottland oder als Straight Whiskey in den USA), sondern als Mischung verschiedener Typen abgefüllt werden. In Schottland besteht der übliche Blended Whisky beispielsweise aus einer Mischung von Malt Whiskies und Grain Whiskies. Das Wort „Blend“ leitet sich dabei von dem altenglischen Wort „blanda“ und/oder dem Altnorwegischen „blanda“ ab und bedeutet übersetzte schlicht „mischen“.

In Schottland haben Blends eine zentrale Bedeutung und ca. 90 % aller verkauften Whiskyflaschen aus Schottland sind Blends. Die meisten Verbraucher – insbesondere die ältere Generation – erwarten sogar einen Blended Whisky, wenn sie nach einem Scotch verlangen. Der Marktanteil von Single Malt Whiskies ist erst in den letzten 10-20 Jahren gestiegen, da deren eigener, individueller Charakter vorher schlicht nicht gefragt war und der Konsument ein stets gleiches Geschmackserlebnis von der ihn bevorzugten Marke gefordert hat.

Der erste der auf die Idee kam Malt Whiskies und Grain Whiskies miteinander zu mischen um Geruch, Geschmack und Farbe seines Whiskies konsistent zu reproduzieren, war der Schotte Andrew Usher. Seinem Beispiel folgten weitere Unternehmer und in den folgenden Jahrzehnten entstanden erfolgreiche Marken wie Chivas, Ballantines, Walker oder Dewar. Read the rest of this entry »

 
 

The Glenlivet – Die älteste legale Brennerei Schottlands

29 Jan

The Glenlivet Nadurra First Fill American Oak

The Glenlivet Nadurra First Fill American Oak

The Glenlivet ist eine zur Region Speyside zählende schottische Malt Whisky Destillerie, welche im Tal (Glen) des Flusses Livet liegt

George Smith – der Gründer der The Glenlivet Brennerei – erlernte das dafür nötige Handwerk von seinem Vater, welcher bereits seit 1747 im whiskyproduzierenden Gewerbe tätig war. Als offizielles Gründungsjahr der The Glenlivet Destillerie wird das Jahr 1824 angeben, wobei bereits aus dem Jahr 1822 überliefert ist, dass König Georg IV. sich bei einem Besuch in Edinburgh keinen anderen Whisky als den aus dem Tal des Livet servieren lassen wollte.

Dass trotzdem die Jahreszahl 1824 als Gründungsjahr auf jeder Flasche angegeben ist hängt damit zusammen, dass George Smith nach dem „Act of Excise“ Gesetz von 1823 eine offizielle Brennlizenz erwarb und The Glenlivet somit als erste schottische Brennerei nach den noch heute geltenden Maßstäben legal Malt Whisky destillierte. Damit zog er den Unmut der gesamten Region und zahlreicher weiteren Whisky Destillateure im Land auf sich, die bis dato nahezu ausschließlich illegal Whisky brannten. Da die Regierung in den kommenden Jahren allerdings streng gegen Brenner vorging, die nicht nach dem „Act of Excise“ produzieren löste sich das Problem der illegalen Brennereien im folgenden Jahrzehnt allerdings nahezu von selbst. Read the rest of this entry »

 
 

Highland Park – Warrior Series

19 Apr

Highland Park Warrior SeriesIm Jahr 2013 brachte die schottische Single Malt Whisky Destillerie Highland Park eine neue Whisky-Serie auf den Markt – Die Warrior Series.

Die Brennerei Highland Park liegt auf der Insel Orkney und ist damit die nördlichste Whiskybrennerei Schottlands. Dies ist auch der Grund, warum sich Highland Park der Wikinger-Ideologie sehr verbunden fühlt.

Bevor wir jedoch zu den verschiedenen Abfüllungen der „Warrior Series“ kommen, möchten wir Ihnen gerne noch einmal die Geschichte von Highland Park erzählen.

Die Geschichte von Highland Park
Die Geschichte von Highland Park reicht zurück bis ins 18. Jahrhundert. Damals, genauer gesagt im Jahr 1798, begann der sagenumwobene Kirchendiener Magnus Euson auf dem Gelände der heutigen Destillerie Whisky zu produzieren. Zwar war Magnus Euson tagsüber als Priester ein Mann Gottes, in der Nacht verfiel er allerdings ganz irdischen Genüssen und der Gier. Denn Magnus Euson destillierte seinen Whisky nicht legal, sondern war einer der bekanntesten Schwarzbrenner der damaligen Zeit. Um den für ihn lästigen Steuerfahndern und Zöllner zu entgehen, scheute Magnus Euson auch nicht davor, seinen schwarzgebrannten Whisky in Särgen unter dem Altar der Kirche zu verstecken. Ein Sakrileg und ein bedeutender Anklagepunkt, als Magnus Euson schließlich einige Jahre doch ertappt wurde. Der Schwarzbrenner und Schmuggler wanderte in den Knast und ironischerweise übernahm John Robertson, der Steuerbeamte der Magnus Euson überführte, die Brennerei. Dies war im April 1813 und Robertson übergab das Brennerei-Geländer schließlich seinem Schwiegersohn Robert Borwick, der hier im Jahr 1825 die heutige Brennerei erbaute, die allerdings noch den Namen „Kirkwell Destillery“ trug. Die Brennerei ging 1876 in den Besitz von William Stuart über, der diese in Highland Park umbenannte. In den folgenden Jahrzehnten folgten mehrere Besitzerwechsel und die Destillerie wurde zwischenzeitlich von zwei auf vier Brennblasen erweitert. Mittlerweile ist die Highland Park Distillery im Besitz der „The Edrington Group“, die das jährliche Produktionsvolumen auf 2.500.000 l steigerte. Read the rest of this entry »

 
 

Themenreise: Indien

18 Okt

Indien FahneLiebe Drinkology-Kunden,

vor knapp zwei Jahren nahmen wir Sie mit auf eine kleine virtuelle Weltreise, bei der wir verschiedene Länder besuchten und deren Spezialitäten kennen gelernt haben. Mittlerweile hat sich in der Spirituosenindustrie diese Länder einiges getan. Neue Produkte wurden eingeführt, altbekannte Spirituosen verschwanden vom Markt und das Konsumverhalten der Kunden ändert sich. Aus diesem Grund würden wir Sie gerne erneut mitnehmen auf unsere Themenreise. Lernen Sie gemeinsam mit uns neue Spezialitäten aus den bereits besuchten Länder kennen und entdecken Sie Ihnen vielleicht noch unbekannte flüssige Schmankerl aus zwei Ländern, die wir bisher noch nicht besucht haben. Wir wünschen Ihnen viel Spaß auf dieser neuen, verlängerten Themenreise!

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Whisky aus Deutschland

05 Apr

Slyrs WhiskyDeutschland lässt sich erst seit einigen Jahren auf der Liste der whiskyerzeugenden Länder finden. Genauer gesagt seit 1983, denn damals gründete der Franken Robert Fleischmann seine eigene Destellerie und bereits ein Jahr später wurde der erste deutsche Malt Whisky ins Fass gefüllt. In den nächsten Jahren folgten zahlreiche weitere deutsche Brenner die sich am schottischen Nationalgetränk versuchten. Mittlerweile gibt es über hundert verschiedene deutsche Whiskybrennerei, von denen sich einige jedoch noch in der Experimentierphase befinden und deren  Whiskys erst in einigen Jahren auf den Markt gebracht werden. Viele dieser Brenner waren vorher auf die Herstellung von Obstbrand spezialisiert, was man oft auch an den Whiskys schmeckt. Diesen hängt der Ruf nach, wie eine Art „Gersten-Obstler“ zu schmecken, was aus einer leicht anderen Destillationstechnik im Obst- und Whiskybrennverfahren herrührt. Es ist deshalb schwer, das Gros der deutschen Whiskys mit den schottischen Whiskys zu vergleichen. Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen, die auch den schottischen Genießern munden. Gerne möchten wir Ihnen zwei dieser Destillerie vorstellen.

Whiskydestillerie Blaue Maus

Vor ziemlich genau 30 Jahren gründete Robert Fleischmann im fränkischen Eggolsheim zusammen mit seiner Frau die Single Malt Whiskydestillerie „Blaue Maus“. Er besitzt ein Hausbrennrecht und darf in begrenzter Menge und unter strenger Aufsicht von den Behörden Alkohol herstellen. Diese Chance nutze er un Read the rest of this entry »

 
 

Lagavulin – Islay Single Malt Whisky

12 Okt

Lagavulin Distillers Edition 1994

Der beliebte Lagavulin ist Teil der Classic Malts Serie von Diageo und gilt als einer der beliebtesten Single Malt Whiskys der Isle of Islay.

Die Geschichte von Lagavulin

Lagavulin bedeutet übersetzt „das Tal, in der die Mühle steht“ und ist in der Lagavulin Bay, einer kleinen Bucht an der Südküste Islays, lokalisiert. Die Anfänge von Lagavulin reichen vermutlich bis in die Mitte des 18. Jh. zurück, denn bereits 1742 wurde an dem heutigen Standort der Brennerei Whisky produziert. Allerdings befanden sich in der Lagavulin Bay damals rund zehn (illegale) Destillerien, so dass eine genaue Altersangabe der Lagavulin Destillerie schwierig ist. Erst ab 1816 wird die Geschichte eindeutiger, denn damals wurde durch John Johnston die erste legale Brennerei in der Bucht gegründet und nur eine Jahr später folgte eine zweite legale Brennerei, die durch Archibald Campbell gegründet wurde. In den nächsten Jahren übernahmen sowohl Johnston als auch Campbell des Öfteren den Besitz von beiden Brennereien. Es war jedoch John Johnston, der im Jahr 1837 beide Destillerien zur heutigen Lagavulin Brennerei zusammenlegte. Einige Jahre später ging Lagavulin in den Besitz der Firma James Logan Mackie über, die auf dem Gelände eine weitere Brennerei errichten ließ. Diese zweite Brennerei hieß Maltmill und wurde errichten um einen heftig getorften Malt zu produzieren, dies wurde bewerkstelligt, indem man zwar die mash tun von Lagavulin mitbenutzte jedoch über eigene floor maltings und Brennblasen verfügte. Maltmill wurde zwischenzeitlich geschlossen und die ehemalige Mälzerei beinhaltet nun das Besucherzentrum von Lagavulin. Heutzutage gehört Lagavulin zum Diageo Konzern und produziert mit je zwei Wash- und Spiritstills um die 2.250.000 Liter Whisky im Jahr.

Die Whiskys von Lagavulin

Der besondere Geschmack der Lagavulin Whiskys ist unter anderem auf das verwendete Wasser zurückzuführen. Dieses stammt aus einem fließenden Gewässer, welches auf seinem Weg eine große Menge an Torfaromen aufnimmt und dem Lagavulin so seine Ausgewogenheit, Eleganz  und den typischen Islay-Charakter verleiht. Die Whiskys von Lagavulin sind nicht nur unter Islay-Liebhabern berühmt, sondern zählen unser Meinung nach zu den Besten Whiskys Schottlands:

Lagavulin Single Malt Whisky 12 Jahre Read the rest of this entry »