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Archive for September, 2014

Kochen mit Whiskey – Entenbrust mit Whiskeysauce!

28 Sep

Liebe Drinkology-Leser,

der Herbst hat uns mittlerweile fest umklammert und bis auf ein paar schöne Tage des Altweibersommers wagt man sich ohne Jacke und Pullover immer seltener aus dem Haus.

Mal abgesehen von den sinkenden Temperaturen bietet der Herbst allerdings auch einige Vorteile. Betrachtet man die Etymologie des Wortes Herbst, so bedeutet dieses ursprünglich „Erntezeit“ und genau das zeichnet den Herbst aus. Er bringt zahlreiche neue Geschmäcker von den Feldern auf unseren Tellern. Eines der beliebtesten „Früchte des Herbst“ ist der Kürbis, der seit Anfang September aus heimischem Anbau Saison hat.
Der Kürbis wird von der Menschheit bereits seit ca. 8000 bis 10.000 Jahren gezielt angebaut und gilt in der gemäßigten Klimazone als eines der beliebtesten Gemüsesorten überhaupt. Kein Wunder also, dass sich in dieser langen Zeit auch zahlreiche verschiedene Kochrezepte mit Kürbis entwickelt haben. Neben Kürbissuppe, Kürbisauflauf und Kürbiskuchen gibt es zahlreiche weitere Rezepturen – Einige von Ihnen verlangen sogar nach Whiskey!
Wir haben kürzlich ein Kochrezept mit Kürbis und Whiskey kennengelernt und möchten Ihnen dieses natürlich nicht vorenthalten.

Entenbrust mit Süßkartoffel-Kürbisstampf und Honig-Whiskeysauce *

Zutaten (für vier Personen)

–    2 Entenbrüste
–    400 g Hokkaido Kürbis
–    400 g Süßkartoffeln
–    30 g Butter
–    3 Knoblauchzehen
–    5 EL Olivenöl
–    5 EL Hoisin-Sauce (Asia Laden)
–    100 ml Bourbon Whiskey
–    5 EL Honig
–    2 EL helle Sojasauce
–    2-3 Msp. Chiliflocken
–    1 kleine Stange junger Staudensellerie mit Grün
–    Salz

Zubereitung Read the rest of this entry »

 

St. George Spirits – Deutsche Destillierkunst in den USA

21 Sep

St. George Spirits Botanivore GinGute Obstbrände verbindet man mit dem Schwarzwald. Und genau dort beginnt auch die Geschichte der amerikanischen Destillerie St. George. Dessen Gründer Jörg Rupf entstammt einer Familie von Destillateuren, die bereits seit mehrere Generationen Obstbrände nach klassischen Verfahren im Schwarzwald destillieren.

Als Jörg Rupf Anfang der 1980er Jahre nach Kalifornien auswanderte erkannte er schnell die hohe Qualität der dort erhältlichen Früchte und anderer Rohstoffe. So beschloss er schließlich 1982 die Familientradition fortzuführen und eröffnete mit St. George seine eigene kleine Brennerei. In einer kleiner 250 Liter fassenden kupfernen Holstein Pot Still begann er damit Birnen-, Himbeer-, und Kirschbrand zu destillieren. Die Amerikaner waren zu der damaligen Zeit größtenteils an industriell hergestellten Alkohol gewöhnt und kleine „Craft Distilleries“ wie St. George bildeten die absolute Ausnahme. Jörg Rupf schaffte es jedoch schnell die Leute mit der Qualität seiner Brände zu überzeugen und sorgte durch gewagte Kreationen wie beispielsweise einem Kiwibrand für Aufsehen.

Der Erfolg stellte sich schnell ein und viele mittlerweile in den USA sehr bekannte Brenner lernten von Jörg Rupf. So waren die Gründer der Clear Creek Distillery, Bonny Doon und Anchor Distilling allesamt einmal bei St. George angestellt. Im Jahr 1996 stoß Lance Winters, ein ehemaliger Nuklearwissenschaftler und Brauer, zu St. George Spirits dazu. Lance Winter ist heute der Master Distiller bei St. George und übernahm zusammen mit Rupf den kreativen Part in der Firma.  In den 18 Jahren seit seinem Unternehmensbeitritt entwickelte Lance Winters zusammen mit Rupf St. George von einer reinen eau-de-vie Destillerie zu einer Premium-Brennerei mit breit gefächertem Portofolio. So etablierte er 2000 der ersten amerikanischen „Single Malt Whiskey“, was bei den an Bourbon und Rye Whiskey gewöhnten Amerikaner für viel Aufsehen sorgte.

Der Umzug
Im Jahr 2004 zog St. George Spirits schließlich in einen alten Flugzeug-Hangar um. Dieser besitzt eine Fläche von über 6.000 m² und stellte Rupf und Winters anfangs vor die Frage, ob sie diese große Produktionsfläche jemals voll bekommen würden. Da der Erfolg von St. George Spirits jedoch stetig zunahm, kann man rückblickend sagen, dass dies damals die absolut richtige Entscheidung war. Ein Jahr nach dem Umzug in den Hangar stoß Dave Smith zum Team, der heute als zweiter Brennmeister und Blending-Experte bei St. George arbeitet.

Das Portfolio von St. George Spirits
Wie bereits erwähnt entwickelte sich St. George Spirits von einer reinen Obstbrandbrennerei hin zu einem Unternehmen mit verschiedensten Bränden. Im Jahr 2007 veröffentlichte St. George beispielsweise den ersten Absinthe in Amerika seit dessen Verbot im Jahr 1912. Desweiteren werden bei St. George Spirits unter anderem auch sehr beliebte Rums, Gins und Vodkas produziert. Zwei Produkte möchten wir Ihnen gerne etwas näher vorstellen: Read the rest of this entry »

 
 

Portwein – Die Perle Portugals

14 Sep

Port DalvaPortwein. Wenn man diesen Namen hört denkt man an alte Männer mit Zigarre, die ein Glas des süßen und alkoholstarken Weines nach einem guten Essen trinken. Durchaus stilvoll, aber Portwein kann viel mehr. Er kann als erfrischender Aperitif genossen werden, Cocktails verfeinern oder einem auch den ganzen Abend lang begleiten. Kommen Sie mit uns auf eine kleine Reise durch die spannende Welt des Portweins!

Die Herstellung von Portwein
Was ist Portwein überhaupt? Laut Definition ist Portwein ein „durch zusetzten von Brandy zum gärenden Traubenmost bereiteter süßer, alkoholstarker roter, manchmal auch weißer Wein“ [1]. Der Gärvorgang wird durch die Zugabe des Weingeistes gestoppt und man erhält einen jungen und süß-feurigen Port mit einem Alkoholgehalt von ca. 20 % vol.

Dieser junge Port ist bereits zwei-drei Tage nach dem Beginn der Gärung fertig. Die eigentliche Arbeit beginnt jedoch erst jetzt. Der Winzer muss sich entscheiden zu welchem Portweinstil er das vorliegende Material verarbeitet. Insgesamt gibt es über 10 verschiedene Stile des Portweins, die sich in zwei Hauptkategorien aufteilen lassen: Fassgereifter Port und flaschengereifter Port.

Fassgereifter Port
Fassgereifter Port macht einen Großteil der auf dem Markt erhältlichen Portweine aus. Der junge Port wird in Holzfässern, teilweise allerdings auch in Zement- oder Edelstahltanks, gelagert und ist nach den auch in der Weinbereitung üblichen Verfahrensschritten der Schönung und Filtration bereit für die Abfüllung. Fassgereifter Port ist auch als „Holzport“ bekannt und ist, im Gegensatz zu flaschengereiftem Port direkt nach der Abfüllung trinkreif. Die bekanntesten Stile fassgereifter Ports sind folgende: Read the rest of this entry »

 
 

Bundaberg – Rum aus Australien

07 Sep

Bundaberg Rum OverproofAuch wenn viele es nicht glauben mögen, aber auch Australien besitzt eine lange Tradition, wenn es um die Herstellung von Rum geht. Während die ersten Siedler noch importierten Rum bzw. selbst hergestellten Schwarzbrand tranken, begann die kommerzielle Produktion von australischem Rum ab den 1860er Jahren. Damals wurden die ersten Baumwollfelder gegen Zuckerrohrplantagen getauscht und ab 1884 begann man in der Beenleigh Brennerei mit der Destillation von australischem Rum in einem Doppel-Pot-Still-System. Nebenbei gab es allerdings weiterhin kleinere Schwarzbrenner und diese ersten australischen Rums avancierten zu einer Art Währung, die Strafgefangene für ihre Arbeit erhielten.

Glücklicherweise besserte sich die Qualität des australischen Rums durch die professionelle Destillation bei Beenleigh. Vier Jahre nachdem der ersten Rum aus den Brennblasen der Beenleigh Destillery floss, begann schließlich auch die heute wohl bekannteste australischen Brennerei mit der Herstellung von Rum – Bundaberg.

Bundaberg Rum

Bundaberg – von den Australiern umgangssprachlich auch „Bundy“ genannt – ist mit einem Marktanteil von 95 Prozent für dunklen Rum am australischen Markt der unangefochtene Branchenriese. Hinter diesem Erfolg steckt allerdings auch viel Arbeit.

Um die Geschichte der Bundaberg Destillerie zu erzählen, muss man noch in die Zeit vor der Gründung der Brennerei zurückgehen. Genauer gesagt in das Jahr 1872, denn damals begann man mit der kommerziellen Zuckerrohrproduktion in Queensland. Die Region für den Zuckerrohranbau wurde nach der dort lokalisierten Stadt Bundaberg benannt, die schließlich auch dem Rum seinen Namen gab. Bedingt durch das Wirtschaftswachstum in den 1880er Jahren wurde die Zuckerrohrproduktion zunehmend industrialisiert und die produzierte Menge konnte enorm gesteigert werden. Dies stellte die Farmer vor die Problematik, was sie mit den enormen Mengen an Melasse – einem Nebenprodukt der Zuckerproduktion – anfangen sollen. Die kleinen, mehr oder weniger offiziellen Brennereien, in der Region konnten diese Menge nicht mehr verarbeiten und so beschlossen diese sich zusammenzuschließen und eine neue und größere Brennerei zu errichten – Die Bundaberg Distilling Company. Der „Bundy“ wurde wegen seiner Qualität und dem unverkennbaren Geschmack schnell in der gesamten Region und ganz Australien bekannt und ermöglichte es der Brennerei die Produktionskapazitäten zu erweitern. Read the rest of this entry »