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Neue wissenschaftliche Fakten aus der Welt der Spirituosen

15 Feb

WhiskyMit einem jährlichen Umsatz von über 2,5 Milliarden Euro allein in Deutschland stellt die Spirituosenindustrie eine der wichtigsten Zweige innerhalb der Lebensmittelbranche dar. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass viel Geld in Forschungsprojekte über alkoholischen Getränken fließt. Jährlich werden zahlreiche Studien veröffentlicht, die sich mit der Wirkung von Alkohol auf den menschlichen Körper und in Verbindung mit anderen Substanzen beschäftigen. Dabei wird viel Interessantes und teils auch Kurioses entdeckt. Zwei spannende Studien des letztens Jahres wollen wir Ihnen kurz vorstellen.

Longdrinks mit Light-Limonaden machen schneller betrunken

Nachdem einige Barbetreiber berichtet hatten, dass Gäste nach dem Konsum von Spirituosen mit Light-Limonaden schneller betrunken wurden als Gäste die die gleiche Menge an Longdrinks mit normalen Limonaden getrunken hatten, beschloss ein Forscherteam der Northern Kentucky University diese Berichte wissenschaftlich zu überprüfen. Dazu wurden je acht männliche und acht weibliche Testpersonen zu drei verschiedenen Trinktests eingeladen. Den Probanden wurden in den unterschiedlichen Test einmal Longdrinks mit normalen Limonaden, einmal mit Light-Limonaden und außerdem ein alkoholfreies Placebo-Getränk serviert. Das Ergebnis danach erstaunte nicht nur die Forscher. Zwar fühlten sich die Teilnehmer nach dem Genuss der Longdrinks mit zuckerhaltigen und künstlich gesüßten Limonaden gleich, das Alkoholtestgerät sagte jedoch etwas anderes. Trotz des exakt gleichen Alkoholgehaltes der Getränke, wurde bei normalen Limonaden ein durschnittlicher Alkoholgehalt von 0,77 Promille gemessen, wohingegen der Wert bei der Light-Limo bei 0,91 Promille lag. Warum die Alkoholaufnahme durch Limonaden mit Süßstoff erhöht wird ist noch nicht ganz klar, die Forscher vermuten jedoch, dass normaler Zucker die Resorption über die Schleimhäute verlangsamt.

Der Alkoholkonsum wird durch die Form des Trinkgefäßes beeinflusst.

In einer weiteren Studie wurde der Einfluss von Glasformen auf den Alkoholkonsum untersucht. Insgesamt 160 Mitarbeiter der Universität, Studenten und freiwillige Teilnehmer nahmen an der Studie teil. Den Probanden wurden Softdrinks oder Bier in geschwungenen und geraden Gläsern serviert. Es zeigte sich, dass die Teilnehmer die geschwungenen Gläser mit Bier im Schnitt in 8 Minuten leerten, während die Probanden bei den geraden Gläsern ungefähr 13 Minuten brauchten. Erstaunlicherweise ließ sich dieses Ergebnis jedoch nicht mit alkoholfreien Getränken reproduzieren. Die Forscher vermuteten, dass es bei den geschwungenen Gläsern schwierig ist die genaue Inhaltsmenge zu bestimmen. Deshalb wurde ein weiterer Test durchgeführt, indem die verschiedenen Gläser mit unterschiedlichen Flüssigkeitsmengen gefüllt wurden und die Teilnehmer gebeten wurden einzuschätzen, wo sie die Hälfte des Volumens vermuten. Während die Einschätzungen bei gerade Gläsern relativ genau waren, gab es bei den geschwungenen Gläsern teilweise dramatische Fehleinschätzungen. Diese Fehleinschätzung führt anscheinend dazu, dass man schnell mehr trinkt als man eigentlich wollte. Sieht man bei den geraden Gläsern hingegen, dass über die Hälfte getrunken ist, wird die Trinkgeschwindigkeit reduziert. Bei alkoholfreien Getränken tritt dieser Effekt deshalb nicht auf, da man hier nicht das Gefühl hat sich zügeln zu müssen. Um dieser Fehleinschätzung entgegen zu wirken, empfehlen die Wissenschaftler deshalb Markierungen an den Gläsern anzubringen um dem Konsumenten eine Kontrollmöglichkeit zu geben.

Durch die beiden Studien wird ersichtlich, dass es nicht immer leicht ist seinen Alkoholkonsum richtig einzuschätzen.Wir empfehlen Ihnen daher alkoholische Getränke stets bewusst zu genießen.

 

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