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Japanischer Whisky und eine Situationsanalyse nach dem Erdbeben

23 Mrz

Masataka Taketsuru und die Idee vom japanischen Whisky

Masataka Taketsuru der als Vater des japanischen Whiskys gilt, erkannte sehr früh, dass Japan`s geografische Lage und die dortigen Klimaverhältnisse, denen in Schottland sehr ähnlich sind und verfolgte zielstrebig seine Idee von der Schaffung einer japanischen Whiskyindustrie.

Seine Familie produzierte bereits seit 1733 Sake und nach seiner Ausbildung zum Chemiker ging Masataka Taketsuru nach Osaka zur Firma Settsu Shuzo, die von der Idee einen japanischen Whisky herzustellen begeistert waren und sie schickten Taketsuru im Rahmen dieses Unternehmens 1919 nach Schottland um die erforderlichen technischen Kenntnisse zu erlernen. Die Kunst der Destillation und des Blendens lernte er an der Universität in Glasgow. Begeistert und mit dem Traum eine Malt Whisky Destillerie in Japan zu schaffen kehrte er in sein Heimatland zurück.

Nach seiner Rückkehr jedoch musste er feststellen, dass das Projekt auf Eis gelegt war und nach dem Börsenkrach von 1922 verlor er sogar seinen Job. Doch sein Traum sollte in doch noch Erfüllung gehen, als er sich 1923 der Gruppe Kotobukiya anschloss, für die er eine Brennerei in der Nähe von Kyoto baute. 1924 war es soweit. Der erste japanische Whisky erblickte das Licht der Welt.

1934 entschloss sich Masataka Taketsuru auf eigenen Beinen zu stehen und baute seine erste eigene Destillerie Yoichi auf Hokkaido und verkaufte dem Krieg zum Trotz, bereits 1940 seinen ersten Blended Whisky. Im Jahre 1954 nahm das Unternehmen den heutigen Namen Nikka Whisky an.

Wachsender Erfolg ermöglichte es ihm 1969 eine zweite Destillerie auf der Insel Honshu in der Nähe der Stadt Sendai zu eröffnen.

Die Produktionsstätten von Nikka Whisky

Eine der beiden Hauptstätten zur Produktion des Nikka Whiskys befindet sich auf der Insel Hokkaido in der Nähe von Sapporo. Die 1934 gegründete Yoichi Distillery, mit der wundervollen traditionellen japanischen Bauweise und einer unterirdischen Wasser-Quelle, braucht sich nicht hinter ihren schottischen Konkurrenten zu verstecken. Die unterirdische Quelle und die Nähe zum Meer tragen zum leicht salzigen und medizinisch angehauchten Charakter des bei Yoichi produzierten Nikka Whiskys bei.

Zur Reifung werden meist Hogshead Fässer verwendet die den Reifeprozess ein wenig verkürzen.

Nikka Miyagikyo Distillery

Die andere Nikka Distillery befindet sich auf der japanischen Hauptinsel und nennt sich Miyagikyo. Sie wurde 1969 gegründet. Hohe Luftfeuchtigkeit und reine Luft erwiesen sich als Ideal für die Reifung in den Fässern. Ruhe und Kirschbäume sind der absolute Gegensatz zu dieser Produktionsstätte der Zukunft. Hochmodern wird fast alles von Computern gesteuert. Gelagert werden die Whiskys nur in 2 Stockwerken, da sich die Destillerie mitten in einem Erdbebengebiet befindet. In der Destillerie Miyagikyo werden hauptsächlich Whiskys hergestellt, die reich und fruchtig im Aroma sind.

Beide Destillerien haben große Besucherzentren und absolut sehenswert und mittlerweile gibt es an verschiedenen Orten Japans Abfüllanlagen um die Nachfrage zu erfüllen.

Die Situation bei Nikka nach dem schwerem Erdbeben und dem Tsunami

Nach dem schwerem Erdbeben in Japan stellt sich natürlich jedem Liebhaber von japanischem Whisky die Frage wie es um den Zustand der Destillerien steht.

Bei der an der nördlichen Ostküste gelegene Miyagikyo Distillery konnte von Nikka, auf Grund von beschädigten Transportwegen und Einschränkungen in der Stromversorgung, noch keine vollständige Bestandsaufnahme der Schäden vorgenommen werden. Nach neuesten Informationen sind aber keine größeren Beschädigungen zu beklagen und auch das Personal der Destillerie blieb unverletzt.

Gute Nachrichten gibt es von der Yoichi Distillery. Diese blieb vollkommen unversehrt und der Betrieb läuft dort normal weiter.

Ist der Whisky durch Radioaktivität betroffen?

Natürlich sorgt die ungewisse Situation in Fukushima und die austretende Radioaktivität bei dem ein oder anderem für Besorgnis, allerdings kann nach momentanem Stand davon ausgegangen werden, dass die japanischen Whisky Destillerien nur minimal bis überhaupt nicht einer radioaktiven Belastung ausgesetzt waren.

Abschließend kann gesagt werden, dass momentan in Deutschland erhältliche Flaschen zu keiner Zeit seit dem Erdbeben auch nur in der Nähe von Japan waren und somit überhaupt kein Grund zur Besorgnis besteht.

Die hervorragende Qualität japanischen Whiskys lässt sich leicht nachprüfen.

 
 

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  1. hanna

    23. März 2011 at 11:28

    Ich finde diese Panik lächerlich, die manche schieben. Meine Mitbewohnerin hat gestern mein Bami Goreng aus der Tiefkühltruhe abgelehnt, was wahrscheinlich sogar in Deutschland hergestellt wird, weil es ja radioaktiv verseucht sein könnte. Paranoia.