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Posts Tagged ‘jenever kaufen’

Von Moutwijn, Korenwijn und Genever

26 Mrz
Zuidam Korenwijn

Zuidam Korenwijn

Liebe Drinkology-Lesern,

denkt man im Bezug auf Spirituosen an Schottland, Frankreich oder Russland, dann denkt man an Whisky, Cognac und Wodka. Diese Spirituosen sind überregional bekannt und gelten als eine Art Aushängeschild für die jeweilige Nation. Neben diesen „großen“ Spirituosen, gibt es jedoch auch Destillate die in ihren Heimatländern zwar äußerst beliebt sind, außerhalb dieser aber wenig Beachtung finden. Dazu zählt beispielsweise der Genever, welchen man zweifelsohne als die Nationalspirituose von unserem Nachbarland den Niederlanden bezeichnen kann. Wie auch das Wort Gin leitet sich der Name dieses klassischen niederländischen Erzeugnisses (Genever bzw. Jenever) vom französischen Genièvre bzw. von lateinischen Juniperus = Wachholder (italienisch: Ginipero) ab.

Genever gilt als einer der ältesten Spirituosen der Welt und dementsprechend vielfältig sind auch die unterschiedlichen Stilistiken, die diese Spirituosenkategorie auszeichnet. Gerne möchten wir ihnen daher den Genever und die mit ihn verwandten Produkte in diesem Blogbeitrag näherbringen.

Die Geschichte des Genevers reicht bis weit ins 17. Jahrhundert zurück. Das erste Rezept für mit Wachholder versetztem Alkohol stammt von dem deutschstämmigen Arzt Dr. Franciscus de la Boe, welcher auch als Dr. Sylvius bekannt war und von der heilenden Wirkung des Wacholders, dem er insbesondere eine stärkende Wirkung auf die Funktion von Niere und Blase zuschrieb, überzeugt war. Das Grundrezept von Dr. Dr. Franciscus de la Boe wurden in den folgenden Jahren und Jahrzehnten von vielen Brennmeistern und Medizinern aufgegriffen und durch den Zusatz von weiteren Kräutern und Gewürzen ergänzt. Ob diese „Verfeinerung“ dabei aus medizinischen Gründen oder schlicht zur Überdeckung der zu der damaligen Zeit oft noch sehr scharfen alkoholische Noten diente, lässt sich heute nicht mehr mit Gewissheit klären. Fakt ist allerdings, dass aus den damaligen Rezepten der heutige Genever hervorgegangen ist. Nach England gelangte das Genever-Rezept vermutlich durch Wilhelm III. von Oranien-Nassau der 1689 den englischen Thron bestieg und britische Soldaten, die die Holländer im Holländisch-Spanischen Krieg unterstützten. Das für sie komplizierte Wort Genever kürzten die Engländer ab, wodurch der Gin geboren war. Read the rest of this entry »

 

De Borgen Distillery und die Herkunft des Gins

06 Sep

de borgen holland gin

Gin gilt als Spirituose der Stunde. Es vergeht keine Woche, in der nicht ein neuer und hipper Gin auf den Markt gebracht wird. Dabei wird nicht mit Superlativen und ausgefallenen Botanicals gegeizt. Der Wacholderschnaps ist aber keinesfalls neu. Angefangen hat alles bereits vor vielen Jahrhunderten – in Holland. Aber der Reihe nach:

Gin, so wie wir ihn heute kennen, ist aus dem niederländischen Wacholderschnaps Genever entstanden. Es gibt urkundliche Aufzeichnungen von mit Wacholderbeeren aromatisierten Destillaten, die bereits im 13. Jahrhundert in den Niederlanden zu medizinischen Zwecken eingesetzt wurden. Lange Zeit galt der niederländische Naturwissenschaftler Sylvius de Bouve (welcher oftmals mit dem gut 100 Jahre später lebenden deutschen Arzt Franciscus Sylvius, geboren als Franz de la Boe, verwechselt wurde) als Erfinder des Genevers. Aus Gerstenmal, Roggen und Mais stellte dieser 1550 ein Destillat her, welches er mit Wacholderbeeren aromatisierte, um die zu dieser Zeit weitverbreiteten Magenbeschwerden zu lindern. Außerdem konnte durch das Wacholderaroma der stechende Geruch der Fuselöle überdeckt werden, die aufgrund der schlechten Destillatqualität vorhanden waren. Den Namen leitete er vom französischen Wort für Wacholder, genièvre, ab. Es gilt als sicher, dass Sylvius de Bouve nicht der erste war, der einen Wacholderschnaps brannte und es kann wohl auch angezweifelt werden, dass er den Namen Genever erfunden hat. Aber er spielte für die Verbreitung eine ganz entscheidende Rolle: Lucas Bols produzierte nämlich ab 1575 nach der Methode von Sylvius de Bouve in großen Mengen Genever und förderte dadurch die Verbreitung in den Niederlanden, Belgien und Deutschland. Seinen Siegeszug trat der Genever schließlich im Jahr 1689 an. Der aus den Niederlanden stammende Wilhelm III. von Oranien bestieg den englischen Thron und belegte französische Produkte mit hohen Strafzöllen. Der bis dahin beliebte Weinbrand verlor dadurch ungemein an Bedeutung. Gleichzeitig förderte King Willhem III. die Produktion und den Export des heimischen Genevers, welcher von der englischen Bevölkerung nur noch Gin genannt wurde. Read the rest of this entry »

 

Hooghoudt Genever – Die Verbindung von Tradition und Moderne

25 Jan

Hooghoudt Rijke JeneverLiebe Drinkology-Leser,

jedes Land hat eine Art Nationalspirituose. Eine Spirituose die tief in der Kultur des jeweiligen Landes verankert ist und sich dort in nahezu jedem Haushalt und jedem Gastronomiebetrieb finden lässt. In Russland ist dies beispielsweise der Wodka, in Frankreich der Cognac und in Schottland der Whisky. Gerade Wodka, Cognac und Whisky sind auch überregional bekannt und gelten als eine Art Aushängeschild für die jeweilige Nation. Es gibt allerdings auch nationale Spirituosen, die im Heimatland zwar äußerst beliebt und bekannt sind, im Rest der Welt allerdings kaum konsumiert werden. Ein Beispiel dafür ist der Genever, den man ohne jeden Zweifel als die Nationalspirituose von unserem Nachbarland den Niederlanden bezeichnen kann.

Die Herstellung von Genever hat eine lange Tradition. Seine Geschichte reicht zurück bis ins 17. Jahrhundert, als der deutschstämmige Arzt Dr. Franciscius de la Boe, auch bekannt als Dr. Sylvius, in seinen Büchern erstmals ein Rezept für mit Wacholder versetzten Alkohol erwähnte. Dr. Franciscius de la Boe war überzeugt von der heilenden Wirkung des Wacholder, dem er insbesondere eine stärkende Wirkung auf die Funktion von Niere und Blase zuschrieb. Im Laufe der Jahre wurde sein Rezept von vielen Medizinern und Brennmeistern aufgegriffen und angepasst. So wurden dem Grundalkohol über die Zeit neben dem Wacholder noch weitere Kräuter und Gewürze zugesetzt. Ob dies aus medizinischen Zwecken geschah oder schlicht um den damals noch recht scharfen Geschmack des Alkohol zu überdecken, lässt sich heute nicht mehr genau klären. Fakt ist allerdings, dass sich aus dem Grundrezept von Dr. Franciscius de la Boe die heutige Form des Genevers entwickelte. Bedingt durch niederländische Auswanderer, Wilhelm III. von Oranien-Nassau der 1689 den englischen Thron bestieg und britische Soldaten, die die Holländer im Holländisch-Spanischen Krieg unterstützten, gelangte das Genever-Rezept schließlich nach England und fand auch dort großen Anklang. Die Engländer passten den Wacholderbrand natürlich ebenfalls ihrem Geschmack an und kürzten das für sie komplizierte Wort Genever ab und nannten die Spirituosen fortan Gin. So erhielt schließlich auch England seine Nationalspirituose – Den Gin! Read the rest of this entry »