RSS
 

Posts Tagged ‘drinkology online shop’

Ein Ausflug nach Italien

29 Apr


Passend zu den ersten länger anhaltenden sonnigen Tagen und dem bevorstehenden Sommer, möchten wir eine kleine Wein- und Spirituosen Destillerie aus Italien vorstellen. Sie stellt Grappa, der Traditionell italienische Tresterbrand sowie diverse andere Schnäpse nach alter friaulischer Tradition her. Wie alles begann und welche Leidenschaft hinter ihren Produkten steckt, erfahren Sie im nachfolgenden Text:

Italien 1943
Als Kenner der Friaulen Landschaft und seinen Gebräuchen gründete der junge Destillateut Bepi Tosolini 1943 im alter von 25 Jahren die Bepi Tosolini Destillerie in der Gemeinde Povoletto. Dies liegt im Nordosten Italiens in direkter Nähe zu den Alpen.
Bepi Tosolini war ein Anhänger seiner Region und dort handwerklich hergestellter Produkte. Auch Grappa zählte zu diesen Regionalen Produkten, damals jedoch aber oftmals ein sehr rustikales und grobes Destillat, welches vor allem für die Arbeiterklasse, die sich keine teuren Spirituosen leisten konnten, aus Resten der Weinherstellung destilliert wurde.
Vom Ehrgeiz ergriffen beschloss Tosolini, aus dem zweitklassigen, billigen ‚Bauernfusel‘ ein besseres, raffinierteres und hochwertigeres Produkt zu kreieren, welches nicht nur die Region besser repräsentiert, sondern auch ein Produkt für ein anspruchsvolleres Publikum sein sollte.


Neue Wege
Damit sich seine Produkte von denen der Konkurrenz abhebten, ließ Bepi eine Dampf Still mit manueller Bedienung installieren, die auch heute noch in der Produktion verwendet wird, um ein delikateres Aroma zu erhalten. Ebenfalls eine Neuerung in der Grappa Herstellung war, das Bepi einen klaren und keinen wie bis dato bekannten trüben Brand produzierte. Dazu verwendete er Eschefässer, anstelle von Eichenfässer, die die Trübung erzeugen und auch den Geschmack beeinflussen.
Die Nähe zu den Alpen macht sich Familie Tosolinie ebenfalls zu nutze. Aus diesem Alpenvorland bezieht die Brennerei ihre hochwertigen Rohstoffe, die für die Produktion der Qualitäts- Spirituosen unverzichtbar sind. Bepi hat sich bereits in den Anfängen der Brennerei ein großes Netzt an vertrauenswürdigen Lieferanten aus dem friaulischen Land aufbauen können, auf die man auch heute noch zurückgreift. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Familie ist es, nur während der Erntezeit zu destillieren und so den ausgewählten Botanicals ausreichen Zeit zur Reife und Regeneration zu geben.
Giovanna, Bepi Tosolinis Ehefrau, war ein weiter wichtiger Aspekt in der erfolgreichen Geschichte der Destillerie. In dem sie Bepi den Rücken frei und die Brennerei am Laufen hielt, war es Bepi möglich durch das Land zu reisen und so seine Spirituosen selbst zu präsentieren und zu verkaufen. Bereits in den 1950er Jahren liefen die Geschäfte so gut, dass es möglich war eine neue Destillerie in Udine zu bauen.
Grappa Agricola
Eins der wohl bekanntesten Produkte der Tosolini Brennerei. Ein fraulischer Grappa bei dem innerhalb von 48 nach dem Zerkleinern die Trester von roten Refosco-, Cabernet sowie Merlottrauben destilliert werden. Geschmacklich zeigen sich Noten von Rosinen und reifen, süßen Beeren.
Grappe Di Vinaccia Vitigni Classici
Diese Grappa Sorten sind Sortenreine Grappa- Spezialitäten. Dabei gibt es fünf verschiedene Rebsortenreine Grappa: Cabernet, Chardonnay, Pinot Grigio, Prosecco sowie Merlot.

Gerade für die anstehende Sommersaison bietet sich jedoch ein Produkt der Tosolini Brennerei besonders an:

Likör Limoncello
Der Limoncello der Tosolini Brennerei unterscheidet sich im Wesentlichen durch seine Natürlichkeit von anderen kommerziellen Produkten. Das Produkt enthält weder künstliche Farbstoffe noch Aroma- oder Konservierungsstoffe.
Für den Limoncello werden nur die besten Zitronen aus Italien verwendet, die Femminello St. Teresa Zitronen oder auch besser bekannt unter dem Namen Sorrento- oder Sfusato Zitronen aus Küstenregion Amalfi. Ausschließlich die Schalen gelber Sommer- sowie grüner Winterzitronen finden im Limoncello Verwendung. Diese werden in neutralem Traubenbrand eingeweicht, um die Ätherischen Öle aus den Zitronenschalen zu lösen. Zum Schluss wird dem Zitronenalkohol für den Ausgleich der Säure noch ein Zuckersirup zugefügt.

Der Klassiker mit einem italienischen Makeover:

Limoncello Margarita
1 EL Zitronenschale
1 EL Salz
60 ml Tequila
60 ml Limoncello
60 ml Zitronensaft
60 ml Limettensaft
2 El Zuckersirup
Sodawasser


Auf einem Teller die Zitronenschalen mit dem Salz mischen. Mit einer Zitronenspalte um den Rand des Glases fahren, welches zum Servieren des Cocktails benutz werden soll und tauchen sie den Glasrand anschließend in das Zitronensalz. Für den Cocktail in einen Shaker Eis und alle weiteren Zutaten bis auf das Sodawasser mixen, in das vorbereitete Glas füllen und mit Sodawasser auffüllen.

 

Absinth – nicht nur von der Bar Szene wieder neu entdeckt!

21 Jan

Absinth – Eine faszinierende Spirituose
Und das nicht nur wegen seiner einprägsamen, giftig wirkenden Farbe. Seit jeher löst die gelblich- grüne Spirituose Faszination aus. Aber was genau ist es, was sie so interessant macht? In diesem Blog- Artikel möchten wir Ihnen die einst verbannte Kräuter- Spirituose etwas näherbringen und Ihr Interesse wecken.

Bekanntwerden von Absinth
Bereits um das 18. Jahrhundert rum wurde Absinth erstmals in Val de Travers, heute das Schweizer Kanton Neuenburg, als Heilmittel hergestellt und wird seit jeher vor allem in der Schweiz sowie in Frankreich hergestellt. Vor Beginn des 20. Jahrhunderts war Absinth in aller Munde und traditionell mit Wasser vermischt als die Spirituose schlecht hin erlangte sie vor allem in Frankreich große Beliebtheit. Sie war dort als ‚La fée verte‘ – zu Deutsch ‚Grüne Fee‘ bekannt und Mitte des 19. Jahrhunderts existierte die sogenannte ‚Heure verte‘ die ‚Grüne Stunde‘. In der Zeit wischen 5 und 7 Uhr am Abend galt das Trinken von Absinth als absoluter Trend. Gerade in der Künstlerszene und bei bekannten Literaten war die Kultspirituose sehr beliebt.
Einige der bekanntesten Absinth Liebhaber der damaligen Zeit waren neben Charles Baudelaire auch Vincent van Gogh, Ernest Hemingway oder Ocsar Wilde.

Die Wirkung von Absinth
So schnell es als Kultgetränk berühmt geworden war und weltweit verbreitet wurde, so schnell erlangte es auch den Ruf, eine Droge zu sein von der man abhängig würde. Auch schwerwiegende Gesundheitliche Schäden sagt man ihr zu dieser Zeit wegen des Thujon Gehalts nach. Die damals noch recht unerforschten Thujone sind Nervengifte die, und das wusste man zu damaligen Zeiten eben noch nicht, nur in höheren Dosierungen Verwirrtheit und sogar epileptische Krämpfe verursachen können. So war das Getränk also von 1915 bis fast zur Jahrhundertwende 1991 in vielen europäischen Ländern sowie der USA verboten. Heute weiß man eben, dass eine solch dramatische Schädigung der Gesundheit nicht durch Absinth direkt zustande kam, sondern dies schlichtweg auf die schlechte Qualität von Spirituosen in der damaligen Zeit sowie auf den übertriebenen Alkoholkonsum zurückzuführen war. Eine berauschende Wirkung wird also nicht durch das enthaltene Thujon im Wermut ausgelöst. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass Absinth grundsätzlich immer mit einem sehr hohen Alkoholgehalt produziert wird. Das Minimum liegt hier bei um die 55- 60 %vol. was so die üblichen Abfüllungen sind. Einige Produzenten setzten jedoch auf einen sehr viel höheren Alkoholgehalt von um die 80%vol.
Nach diesen neusten, modernen Studien wurde Absinth 1998 in den aller meisten europäischen Ländern wieder erlaubt.

Geschmackliche Zuordnung
Zuerst sollte geklärt werden, in welchen Bereich sich Absinth eigentlich einordnen lässt. Ab bestes lässt es sich als Wermutähnliche – Spirituose beschreiben. Dabei enthält sich aber deutlich mehr und ausschlaggebende Kräuter als ein eigentlicher Wermut. Zu diesen Kräutern und Gewürzen zählen sowohl Fenchel und Anis, welches hier deutlich an Lakritz erinnert. Aber wie auch bei anderen Spirituosen sind der Zugabe von Kräutern und Gewürzen hier keine Grenzen gesetzt. So gibt es Absinth mit den unterschiedlichsten Aromastoffen wie Koriander, Muskat oder Kalmus. Hauptbestandteile sind jedoch immer Wermut Anis und Fenchel.


Trinkrituale
Bis heute existieren die verschiedensten Trinkrituale für Absinth. Eine der bekanntesten dabei ist die tschechische Trinkweise oder auch unter Kennern das ‚Feuerritual‘ genannt. Hierbei wird der Absinth vor dem Verzehr angezündet. Um dieses Ritual zu zelebrieren, benötigt man ein Glas mit einem Gemisch aus Absinth und Eiswasser. Hier gilt ein übliches Mischungsverhältnis von 1:3, wer es nicht ganz so stark mag liegt mit 1:5 gut. Nun gibt man je nach Geschmack ein bis zwei Stück Würfelzucker auf einen speziellen Absinthlöffel. Der Zucker wird nun angezündet, karamellisiert und wird flüssig. Jetzt wird die Flamme gelöscht und der Löffel in das mit Absinth befüllte Glas gegeben.
Das französische Trinkritual hingegen ist etwas anders. Hier benötigt ihr wieder den speziellen Absinthlöffel. Legt ihn auf das Glas und darauf wieder nach Geschmack ein bis zwei Zuckerwürfel. Nun lasst ihr langsam 2-4 cl Absinth über den Zucker ins Glas laufen. Anschließend füllt ihr das Glas mit Eiswasser auf, welches ihr ebenfalls ganz langsam über den Zucker gießt, sodass sich dieser auflöst. Dabei opalisiert (also trübt) sich der Absinth.

Deutsche Produkte
Die Absinth Marke TABU von Felix Rauter ist das erste deutsche Unternehmen, welches sich nach dem Absinthverbot wieder auf dem Mark etablieren konnte. Man hat sich dabei auf die Herstellung nach Jahrhunderte alter Rezepturen und die Verwendung ausschließlich Natürlicher Zutaten berufen.
Weitere Top Marken, die für Absinth von sehr hoher Qualität stehen sind Eichelberger, Neuzeller sowie der Corvus Absinthe

 

Proof of Rum ? ‚Overproof Rum‘

16 Jun

Lieber Drinkology Leser,

denkt man an Rum, wird sich in einem jeden Geiste ein Bild von gesetzlosen Piraten, skrupellosen Banditen und der Seefahrt in tropischen Gewässern vor Augen bilden. Hinter all solchen Mythen und Geschichten verbirgt sich jedoch auch manchmal buchstäblich ein Funken Wahrheit. Auf eben diesem Funken beruht auch die Entstehungsgeschichte von dem Begriff „Overproof“.
Als heute veraltete Maßeinheit, diente damals „proof“ als Angabe für den Alkoholgehalt von Destillaten. Das englische Wort „proof“ steht dabei für etwas wie: „Nachweis; Korrektur; Beleg“ und entspricht damit im britischen Raum tatsächlich dem Alkoholgehalt, ab dem Schießpulver, das mit einer solchen Flüssigkeit getränkt wurde in blauer Flamme brennt. Der Umrechnungsfaktor wurde im Hoheitsgebiet mit 4 : 7 festgelegt, sodass 100 ° Proof 57 vol. % Alkohol entsprechen. Im amerikanischen Raum hingegen beträgt das Verhältnis 1 : 2.
Betrachtet man nun das Wort „Overproof“, wird hinlänglich bekannt sein, dass es die Steigerung zu dem festgelegten Alkoholgehalt definiert und somit für Destillate steht, die beispielsweise bei Rum weiter über seiner gesetzlich vorgeschriebenen Mindestalkoholgrenze von 37,5 vol. % liegen.

Um zu verstehen, wie ein solch hoher Gehalt erreicht wird, sind Grundkenntnisse der Herstellung maßgebend.
Ein Höchstgehalt von Alkohol wird in der Industrie nur durch perfektioniertes, mehrmaliges Destillieren erreicht. Dieser Zielsetzung folgenden Brennerei für Spirituosen allerdings nicht. Trotzdem werden hier nach einer einmaligen Destillation auch schon prozentuale Anteile von gut 80 % erreicht, die dabei noch einen aller größten Teil von Aromastoffen des Grundproduktes enthalten, welche beispielsweise durch eine mehrmalige Destillation verloren gehen würden.

Wie allerdings bekannt sein dürfte, sind solche hohen Konzentrationen für die Zunge nicht wirklich schmackhaft, weswegen man das herrschende bittre und brandige Milieu mit Wasser zu einer geschmacksfördernden Trinkstärke herab setzt und so schließlich den letzten Anpassungsschritt vor einer eventuellen Lagerung nach persönlicher Handschrift vornimmt.

Bei diesem Schritt darf man sich aber nicht fehlleiten lassen. Das Destillat selbst wird zwar mit Wasser auf verträglichere Trinkstärken herab gesetzt, verwässert dabei aber keines Falls. Viel mehr öffnen sich ganz neue, vorher verborgene Welten, je niedriger der Gehalt.

Dem ganzen entgegen wirkt die geschmackstragende Eigenschaft von Alkohol, wodurch sich damit ein Overproof mit einer Varianz um 60 vol. % als, zusätzlich zu dem damaligen Seefahrernutzen, auch noch besonderes Geschmackserlebnis etabliert hat.
Aus diesen Gründen ergibt sich auch gleichzeitig der Haupteinsatzzweck von Overproof. Wenn auch der Eigengeschmack eines jeden Destillats mit höherer Trinkstärke durchaus überraschende, neue Einblicke gewährt, gilt ein Gehalt von circa 60 vol. % als doch ein eher nur für Fortgeschrittene geeigneter Begleiter für einen Abend. Vielmehr bietet sich daher die Kunst des professionellen Verschneidend mehrerer Inhaltsstoffe, kürzer das Cocktail-Mixen an.
Der erhöhte Alkohol unterstreicht und fördert einzelne Geschmacksakzente im Gesamtbild des Drinks, lässt die Spirituose dabei aber nicht klanglos untergehen.
Es ergibt sich ein, durch breit aufgestellte Verwendungsmöglichkeiten sehr besonderes Produkt, das heute zu mehr in der Lage ist, als nur als Notzündemittel verwendet zu werden.
Also haben Sie keine Angst wenn Ihnen ein modernes Relikt aus den alten Piratenzeiten begegnet, sondern lass Sie sich von einem gänzlich neuen Eindruck, fern von der Norm überraschen – vielleicht springt der Funke auch auf Sie über.

Ihr Drinkology Team

 

Rum und Sherry

26 Apr

Dos Maderas Tasting Set 5 + 5

Dos Maderas Tasting Set 5 + 5

Liebe Drinkology-Leser,

in den letzten Wochen haben wir Sie auf unserem Blog ausführlich über das spannende Thema Sherry (Die Geschichte des Sherrys, Die verschiedenen Sherry-Typen, Die Fässer und der Fasshandel) informiert. Heute möchten wir das Thema Sherry erneut aufgreifen und in Verbindung mit einer aktuell sehr beliebten Spirituosen bringen: Rum!

Zwar haben Sherry als gespriteter Wein und Rum als Spirituose auf der Basis von Zuckerohrmelasse bzw. Zuckerrohrsaft auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam, doch die Gemeinsamkeiten dieser beiden alkoholischen Produkte sind stärker als man denkt.

Sowohl Rum als auch Sherry haben als geschichtliche Gemeinsamkeit, dass sie eng mit der Seefahrt verbunden sind. Während der Grundwein für Sherry einst mit Alkohol aufgespritet wurde, damit er für den langen Seetransport haltbar gemacht werden konnte, wurde Rum an Bord der Schiffe mitgeführt um das Trinkwasser steril zu halten und natürlich auch um als Genussmittel von den Matrosen konsumiert zu werden. Read the rest of this entry »

 

Willett – Der Whiskey – Die Legende

08 Mrz

Willett XCFLiebe Drinkology-Leser,

wenn man über Rye Whiskey berichten will, kommt man um den Namen Willett nicht herum. Dieser legendäre Whiskey aus Bardstown, Kentucky hat mittlerweile nicht nur bei Genießern Kultstatus erlangt. Insbesondere auch bei Sammlern sind die seltenen, älteren Abfüllungen sehr begehrt. Bei Auktionen sind mehrere hundert Euro pro Flasche keine Seltenheit und die wenigen verbliebenen Flaschen werden daher von ihren Besitzern oft wie ein Schatz gehütet.

Aber wie ist es dazu gekommen, dass die Whiskeys von Willett so begehrt sind? Und gibt es eigentlich auch noch erschwingliche Abfüllungen der Destillerie? Dieser Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Phänomen Willett.

Die Geschichte der Willett Destillerie
Die Geschichte der Familie Willett lässt sich zurückverfolgen bis ins Jahr 1657. Damals, genauer gesagt am 19. Oktober, wurde in Hertfold, England ein gewisser Edward Willett geboren. Edward Willett wurde in London im Zinnhandel unterrichtet, bevor er schließlich zusammen mit seinem Onkel Charles Willett nach Amerika auswanderte. Die Willetts wurden sesshaft und kurz nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg war es John David Willett, der erstmal mit der Herstellung von Whiskey sein Geld verdiente. Er war 1/3 Teilhaber der Moore, Willett und Frenke Distillery und arbeitete dort als Master Distiller. Seit diesem Zeitpunkt war die Familie Willett eng mit der Whiskey-Industrie verknüpft und im Jahr 1936, also kurz nach der amerikanischen Prohibition, gründeten die Brüder Thompson und Johnny Willett schließlich die Willett Distilling Company an ihrem jetzigen Standort in Bardstown, Kentucky. Read the rest of this entry »

 
 

Bundaberg – Rum aus Australien

07 Sep

Bundaberg Rum OverproofAuch wenn viele es nicht glauben mögen, aber auch Australien besitzt eine lange Tradition, wenn es um die Herstellung von Rum geht. Während die ersten Siedler noch importierten Rum bzw. selbst hergestellten Schwarzbrand tranken, begann die kommerzielle Produktion von australischem Rum ab den 1860er Jahren. Damals wurden die ersten Baumwollfelder gegen Zuckerrohrplantagen getauscht und ab 1884 begann man in der Beenleigh Brennerei mit der Destillation von australischem Rum in einem Doppel-Pot-Still-System. Nebenbei gab es allerdings weiterhin kleinere Schwarzbrenner und diese ersten australischen Rums avancierten zu einer Art Währung, die Strafgefangene für ihre Arbeit erhielten.

Glücklicherweise besserte sich die Qualität des australischen Rums durch die professionelle Destillation bei Beenleigh. Vier Jahre nachdem der ersten Rum aus den Brennblasen der Beenleigh Destillery floss, begann schließlich auch die heute wohl bekannteste australischen Brennerei mit der Herstellung von Rum – Bundaberg.

Bundaberg Rum

Bundaberg – von den Australiern umgangssprachlich auch „Bundy“ genannt – ist mit einem Marktanteil von 95 Prozent für dunklen Rum am australischen Markt der unangefochtene Branchenriese. Hinter diesem Erfolg steckt allerdings auch viel Arbeit.

Um die Geschichte der Bundaberg Destillerie zu erzählen, muss man noch in die Zeit vor der Gründung der Brennerei zurückgehen. Genauer gesagt in das Jahr 1872, denn damals begann man mit der kommerziellen Zuckerrohrproduktion in Queensland. Die Region für den Zuckerrohranbau wurde nach der dort lokalisierten Stadt Bundaberg benannt, die schließlich auch dem Rum seinen Namen gab. Bedingt durch das Wirtschaftswachstum in den 1880er Jahren wurde die Zuckerrohrproduktion zunehmend industrialisiert und die produzierte Menge konnte enorm gesteigert werden. Dies stellte die Farmer vor die Problematik, was sie mit den enormen Mengen an Melasse – einem Nebenprodukt der Zuckerproduktion – anfangen sollen. Die kleinen, mehr oder weniger offiziellen Brennereien, in der Region konnten diese Menge nicht mehr verarbeiten und so beschlossen diese sich zusammenzuschließen und eine neue und größere Brennerei zu errichten – Die Bundaberg Distilling Company. Der „Bundy“ wurde wegen seiner Qualität und dem unverkennbaren Geschmack schnell in der gesamten Region und ganz Australien bekannt und ermöglichte es der Brennerei die Produktionskapazitäten zu erweitern. Read the rest of this entry »

 
 

The Old Rip Van Winkle Distillery

14 Feb

Liebe Drinkology-Leser,

es gibt unter Barliebhabern und Connaisseuren nicht viele Bourbon Whiskey Destillerien, die einen hervorragenden Ruf genießen. Eine davon ist jedoch zweifelsohne die The Old Rip Van Winkle Distillery.

Das Engagement der Familie Van Winkle in der Bourbon Whiskey Industrie begann in den späten 1900er Jahren durch Julian P. „Pappy“ Van Winkle Sr. Julian Van Winkle war ein Handlungsreisender, der für das Unternehmen W.L. Weller and Sons mit einem Pferdegespann unterwegs war. Wer sich auf dem amerikanischen Whiskeymarkt auskennt, für den ist W.L. Weller and Sons kein Unbekannter, dies aber nur am Rande. Julian Van Winkle etablierte sich erfolgreich bei W.L. Weller and Sons und kaufte die Firma schließlich zusammen mit seinem Freund und Partner Alex Farnsley auf. Gemeinsam erwarben die beiden Partner außerdem die A. Ph. Stitzel Distillery, die Bourbon Whiskey für W.L. Weller and Sons produzierte. Van Winkle und Farnsley operierte fortan unter dem Namen Stitzel-Weller Distillery und brachte bekannten Bourbon Whiskey Marken wie W.L. Weller, Old Fitzgerald, Rebel Yell und Cabin Still auf den Markt.

Im Mai 1935 eröffnete Pappy Van Winkle schließlich im Alter von 65 Jahren eine komplett neue Brennerei in South Louisville die den Namen der Firma trug: Stitzel-Weller Distillery. Bis zum Tode von Pappy Van Winkle im Jahr 1965 hatte dieser stets großen Einfluss auf das operative Geschäft seiner Firma und vererbte das Unternehmen an seinem Sohn Julian Van Winkle Jr., der 1972 von Aktionären gezwungen wurde die Firma zu verkaufen. Alle Rechte an den Marken von Stitzel-Weller Distillery wurden entweder zusammen mit der Brennerei oder an andere Destillerien verkauft. Read the rest of this entry »