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Zigarren – Ein kleiner Einblick in die Geschichte und Herstellung der edlen Stumpen

11 Mai

Zigarren Herstellung und Geschichte im Spirituosen Online ShopZwar verkaufen wir in unserem Online-Shop für Spirituosen keine Zigarren, allerdings ist der blaue Dunst doch eng mit dem Genuss eines noblen Whiskys, Cognac oder Brandy verknüpft.

Da die Zigarre eine ebenso spannende Geschichte hat wie die meisten Spirituosen, möchten wir Ihnen gerne ein paar historische Fakten zur Zigarre liefern.

Die Entstehung der ersten Zigarren

Mit der Entdeckung Amerikas begann auch die Geschichte des Tabaks – Dem Rohstoff für jede gute Zigarre. Als Columbus am 27. Oktober 1492 das heutige Kuba betrat, berichtete er in seinem Logbuch bereits, dass die Einwohner „eine kleine glimmende Stange“ nach ihrem Brauch rauchten. Die Ureinwohner nannte dieses Kraut „Cohiba“, und auch wenn es sich nicht einwandfrei belegen lässt, so gilt es doch als wahrscheinlich, dass Columbus und seine Männer als Erste den Tabak entdeckten.

Es gilt allerdings auch als relativ sicher, dass die Mayas bereits weitaus früher den Tabak für religiöse Zwecke konsumierten. Ähnlich unsicher wie die Entdeckung des Tabaks ist auch die erste Verbreitung in Europa. Vermutlich war es jedoch der Konquistador Francisco Hernandez Gonzalo, der 1570 die ersten Tabaksamen nach Spanien brachte. Die Spanier, und mittlerweile auch andere Länder, nutzen den Tabak zur damaligen Zeit allerdings ausschließlich als Heilkraut und erst als erst der Orient und Nordamerika neu entdeckt wurden, übernahm man den Brauch den Tabak in Zigarren- und Pfeifenform zu rauchen. Während die Engländer das Pfeife rauchen gesellschaftlich machten, widmeten die Spanier sich der Zigarre und so entstand in Andalusien die erste Zigarrenfabrik.

Die Verbreitung der Zigarre in Europa

Wie viele andere Genussmittel auch, wurde die Zigarre durch Napoleons Armeen in Europa verbreitet, die sie bei ihren Spanienfeldzügen entdeckt hatten.  Nach ihrer Heimkehr rauchten die Soldaten die mitgebrachten Schätze und die Zigarre wurde in der damaligen gesellschaftlichen Spitze zum Trend und nach einiger Zeit zum Erkennungszeichen der Künstlerszene.

Schnell verbreitete sich die Zigarre auch in der bürgerliche Gesellschaft und galt im Europa des 19. Jahrhunderts als Sinnbild der Selbstbestimmung. Als dann einige Jahre später die Rezession die Länder heimsuchte, verblasste auch der Schein der Zigarre und sie geriet fast in Vergessenheit. Erst durch die Einführung der ersten Tonfilme gewann die Zigarre wieder an Popularität, da die Tabak-Lobby früh die gewaltige Macht des Films erkannte und ihre Marken darin enorm pushten.

Ihren erneuten Siegeszug setzten die Zigarren anschließend durch das Aufkommen der „nouvelle cuisine“ fort, da viele Genießer der neuen Esskultur die wundervolle Verbindung zwischen Wein oder einer Spirituose und einer Zigarre erkannten. Das Zigarren-Genie Zino Davidoff war es schließlich, der durch seine geniale  Château-Reihe diese Verbindung festigte. Seit dieser Zeit genießt die Zigarre wieder ihren edlen Ruf!

Die Herstellung einer Zigarre

Die Zigarre ist eine der wenigen Produkte, deren Produktion kaum Platz für Maschinisierung lässt. Neben der Erfahrung und dem Sachverstand beim Ernten der perfekten Blätter, erfordert es viel Hingabe und Geduld eine perfekte Zigarre zu rollen.

Nach dem aussähen der Pflanzen werden nach ca. 50-75 Tagen die Blätter für die Einlage gepflückt und nach weiteren 20-40 Tagen die Blätter für das Deckblatt. Direkt nach dem Pflücken werden die Blätter getrocknet und einer ersten Fermentation unterzogen. Anschließend werden die Blätter neu befeuchtet und erneut fermentiert. Nach dieser zweiten Fermentation wird der Tabak einer dritten und letzten Fermentation unterzogen, die bis zu zehn Jahren (sic) dauern kann.

Nun kommt es zu einem der entscheidendsten Produktionsschritte – Dem Mischen. Ähnlich wie bei einen Blended Whisky werden verschiedene Jahrgänge und Blätter verschiedener Aromen miteinander vermischt um den Stil des Hauses Jahr für Jahr zu reproduzieren. Der gemischte Tabak wird anschließend in die Fabriken geliefert und in einem ersten Produktionsschritt von ihren Mittelrippen getrennt um anschließend gerollt zu werden. Das Rollen einer Zigarre ist eine Kunst und erfordert mindestens fünf Jahre Übung. Die Arbeiter erhalten dazu Tabak, Deck- und Umblätter und müssen mit enormen Fingerspitzengefühl diese drei Komponenten perfekt zu einem Zigarrenkörper verarbeiten um für ein gleichmäßiges Abbrennen der Zigarre zu sorgen. Nach dem Rollen werden die Zigarren noch für einige Zeit gelagert, damit sie wieder etwas Feuchtigkeit verlieren, und sind nach dem Sortieren bereit für den Verkauf.

Brände zur Zigarre

Ein Multiplikator für den Genuss einer Zigarre ist eine dazu passende Spirituose. Um Ihnen die Wahl zu erleichtern, haben wir einige Destillate im Angebot, die sich hervorragend zu einer edlen Zigarre eignen!

Coruba Cigar Rum 12 Jahre

Dieser jamaikanischen Rum von Wray & Nephew reifte für mindestens 12 Jahre in kleinen Eichenfässern und hat ein sehr gehaltvolles Aroma. An der Nase zeigt der bernsteinfarbene Rum sehr würzige Noten und eine intensive Karamell- und Vanillearomatik. Der Nachklang ist lang und harmoniert ideal mit dem Rauch einer mittelschweren Zigarre.

Davidoff Classic Cognac

Es gibt wohl wenige Brände, die besser zu einer Zigarre passen als dieser noble Cognac aus dem Hause Davidoff! Zino Davidoff, der wie bereits erwähnt unter anderem für die Resozialisierung der Zigarre verantwortlich war, interessierte sich neben Tabak besonders für gute Weine und Spirituosen! Kein Wunder also, dass er für seine Kunden nur solche Cognacs aussuchte, die ideal zur Zigarre passen.

Dieser außergewöhnliche VSOP Cognac wurde aus mehr als 40 Destillaten vermählt, die bis zu 20 Jahre im Fass lagerten. Der mahagonifarbene Cognac hat ein intensives Vanille-, Honig- und Eichenholzaroma und ist am Gaumen und im Nachklang sehr präsent. Ein toller Cognac!

 
 

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  1. Giuseppe

    28. Juli 2019 at 10:29

    Vielen Dank für Ihre wertvollen Empfehlungen. Den Davidoff Classic Cognac habe ich auch schon zu diversen Zigarren aus unterschiedlichen Ländern getrunken und er ist einfach der Hammer. Den Coruba Cigar Rum 12 Jahre kenne ich noch nicht und ich werde mir eine Flasche kaufen um ihn mit einer Zigarre zu degustieren. Ich bin immer froh, wenn ich auf solche Empfehlungen stosse. Herzlichen Dank für diesen Beitrag!

     
  2. Zigarrenraucher

    14. August 2019 at 01:32

    Hallo,

    danke für diesen informativen Beitrag und den Vergleich von Zigarren und Spirituosen. Mir war gar nicht klar, wie viel eine Zigarre mit einem guten Rum, Whisky oder Cognac gemein hat.
    Bin gespannt auf den nächsten Beitrag.

     
  3. Sindis66

    6. Dezember 2019 at 23:37

    Toller, informativer Beitrag. Sehr spannend zu lesen. Bisher habe ich gute Zigarren lediglich mit Whisky genossen. Aber werde es bestimmt auch mit Cognac oder Rum probieren. Danke für den ausführlichen Beitrag.