Ratgeber

Das Longdrinkglas
das Glas für die „langen Drinks“

Die Geschichte der Longdrinks - Vom 19. Jahrhundert bis heute

Fruchtig, sprudelig, frisch – aber nicht allzu aufwendig, so werden die klassischen Longdrinks serviert. Die Gläser sind schlicht, rund und schmal, am Inhalt kann man über einen längeren Zeitraum immer mal wieder nippen.
Die ersten Longdrinks wurden im 19. Jahrhundert gemixt, um den starken Geschmack des Alkohols zu entschärfen und um länger etwas von seinem Drink zu haben als bloß einen schnellen Shot. Man nahm einfach ein höheres, größeres Glas und füllte den Alkohol mit einem nicht-alkoholischen Getränk auf – und fertig war das erste Longdrink Rezept. Gerade vielen Frauen gefiel diese Variante um einiges besser als der starke, pure Schnaps und so entwickelte sich der „lange Drink“ im 20. Jahrhundert zu einem wichtigen Bestandteil jeder Getränkekarte.

Der Longdrink – die einfache Variante des Cocktails

Während ein Cocktail häufig einem komplizierten Rezept folgt und verschiedene Zutaten beinhaltet – nicht selten inklusive Zucker, Früchten oder Gewürzen – besteht ein Longdrink meist nur aus zwei Getränken: einem alkoholischen und einem nicht-alkoholischen. Wer kennt ihn nicht, den klassischen Gin-Tonic, der nur aus Gin und Tonic Water besteht? Gerade wegen der in der Regel einfachen Mischungen sind Longdrinks besonders beliebt für den „Hausgebrauch“ – so einen Cuba Libre bekommt man mit etwas Rum und Cola doch um einiges einfacher und schneller hin als einen komplexen Mai Tai oder einen anderen Cocktail, der in vielen Fällen auch noch minutenlang geschüttelt werden muss und für die man ein komplettes Cocktail-Set mit Shaker aus Edelstahl, Ausgießer und anderen Utensilien bräuchte. Das alles bleibt einem beim Longdrink erspart, in Kuba besteht ein Cuba Libre wirklich nur aus Rum, Cola und Eiswürfeln.

Longdrinkgläser – Form, Größe und Eigenschaften

Und worin serviert man seinen Gästen am besten den schnell gemixten Longdrink? Dafür eignet sich theoretisch fast jedes Saftglas. Doch idealerweise nutzt man für ein richtiges Longdrink Rezept auch ein richtiges Longdrinkglas. Klassischerweise haben Longdrinkgläser eine schlichte, runde und schmale Form. Sie sind trotz ihrer schmalen Form stabil und haben keinen Stil. Meistens fassen sie zwischen 20 und 30 cl, manchmal sogar 40 cl. In diese Gläser passen neben der Spirituose und dem nicht-alkoholischen „Filler“ auch gut die Eiswürfel, die bei einem Longdrink in der Regel nicht gecrusht sind, sondern in der typischen 4x4cm-Form bleiben. Natürlich darf auch der Strohhalm nicht fehlen.

Die schmalen Gläser haben auch noch einen weiteren Vorteil: Da die Spirituosen bei den meisten Longdrink-Mischungen mit einem kohlensäurehaltigen nicht-alkoholischen Getränk aufgefüllt werden, verhindert die verhältnismäßig kleine Oberfläche ein schnelles Entweichen der Kohlensäure – der Longdrink bleibt länger frisch und sprudelig. Und wie der Name schon sagt: Im Gegensatz zu einem Shot soll man an einem Longdrink ja „lange drinken“. Die Dicke des Glases sorgt zudem dafür, dass der Drink länger kühl bleibt. Richtige Longdrinkgläser haben darüber hinaus oft einen verstärkten Glasboden. Sie helfen dem Kellner, der die Getränke auf dem Tablett serviert, das Umkippen der schmalen, hohen Gläser zu vermeiden, da der Glasschwerpunkt möglichst weit nach unten verlegt wurde.

Alternative Longdrinkgläser

Da manche Mischungen ganz schön stark sein können, kann man für gewisse Longdrink Rezepte auch auf kleinere Gläser zurückgreifen. So hat man an einem Abend eher die Chance, sich durch verschiedene Longdrinks zu probieren. Das perfekte Glas für diese kleinere Variante könnte ein Fizz-Glas oder auch ein Highball-Glas sein – sie fassen in der Regel 20 oder 25 cl und sind ideal für einen nicht ganz so langen Longdrink.

Klassische Longdrink Rezepte

Diese drei Longdrinks können Sie mit wenig Aufwand auch zu Hause mixen. Dafür nehmen Sie ein hohes Saftglas oder ein richtiges Longdrinkglas und befüllen es zunächst mit Eiswürfeln und anschließend mit den entsprechenden Getränken. Manche der klassischen Rezepte kann man einfach mit ein paar wenigen weiteren Zutaten ergänzen, so dass man den Longdrink auch als Mini-Cocktail bezeichnen könnte.

Cuba Libre

Dieser kubanische Longdrink entstand um 1900, als US-amerikanische Soldaten nach dem Ende des Spanisch-Amerikanischen Kriegs mit Rum und Coca-Cola auf den Sieg der Amerikaner und die Befreiung Kubas von den Spaniern anstoßen – „Es lebe das freie Cuba!“

- Ein Longdrinkglas mit 3-4 Eiswürfeln füllen
- 4 cl weißer Rum
- 15 cl Coca-Cola
Variante: 1-2 cl frischer Limettensaft und Limettenscheiben

Gin Tonic

Man vermutet, dass Queen Mum´s einstiges Lieblingsgetränk in der einstigen britischen Kolonie Indien erfunden wurde. Zum Schutz vor Malaria trank man in diesem Teil des British Empire das chininhaltige, bittere Indian Tonic Water, dass man durch das Hinzufügen von Gin geschmacklich verbesserte. Heutzutage variiert das Mischverhältnis je nach Vorliebe zwischen 1:1 und 1:4, das Geheimnis eines guten Gin Tonics liegt allerdings vor allem in der Auswahl eines hochwertigen Gins.

Variante: Zitronen- oder Limettensaft, Zitronen- oder Limettenscheiben, Kräuter, Gewürze oder Früchte
- Ein Longdrinkglas mit 3-4 Eiswürfeln füllen
- 4 cl Gin
- 12 cl Tonic Water

Tom Collins

Ein Bartender namens John Collins soll im 19. Jahrhundert diesen Drink in einem Londoner Hotel erfunden haben. Damals machten sich die Bartender einen Scherz daraus, ihren Gästen zu erzählen, dass in einer anderen Bar ein Mann namens Tom Collins Gerüchte über sie verbreiten würde. So stürmten immer wieder wütende Männer in die Bars und fragten nach Tom Collins – bis die Bartender schließlich bei dieser Gelegenheit diesen Drink servierten. Er ist ein erfrischender Sour mit Soda, und laut Definition der komplexeren Zubereitung schon eher ein Cocktail als ein Longdrink.

- 5 cl Gin
- 2 cl Zuckersirup
- 3 cl Zitronensaft
Diese flüssigen Zutaten in ein Longdrinkglas geben und umrühren, anschließend Eiswürfel hinzugeben und das Glas mit Soda auffüllen.

Kurzes Fazit

Longdrinks sind dank ihrer Einfachheit ideale Drinks, um sie zuhause für Gäste zuzubereiten. Dennoch schmecken sie je nach Mischung frisch und fruchtig. Für die Zubereitung braucht man relativ wenige Zutaten, und zur Not tut es als Glas auch ein einfaches Saftglas. Idealerweise serviert man sie in schmalen, runden und robusten Longdrinkgläsern, an denen man an einem Abend über längere Zeit immer mal wieder nippen kann.