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Rhum Agricole

Angesichts der komplexen Abläufe der Mehrfach-Säulen Destillation erscheint die Produktion des französischen Rhum Agricole geradezu einfach. Was natürlich nicht heißt, dass seine Hersteller auf den französischen Inseln nachlässiger arbeiten. Der wörtlich übersetzte "landwirtschaftliche Rum" entstand, als Frankreich seinen Zuckergewinn vom Zuckerrohr auf die Zuckerrübe umstellte. Die Zuckerproduktion auf den Karibikinseln ging zurück und den Rumerzeugern vor Ort stand weniger Melasse zur Verfügung. Deshalb ersetzten sie die fehlende Menge durch frischen Zuckerrohrsaft und destillierten das neue Getränk in Einsäulenanlagen.

Die Stärke des gewonnenen Rumsdestillats ist  niedriger als bei einer Mehrsäulenanlage, er liegt zwischen 65 und 75 Volumenprozent. Festgelegt wird dieser Prozentsatz durch ein Appelationssystem, was den Vorteil hat, dass beispielsweise auf Martinique alle Destillerien nach dem gleichen Verfahren arbeiten und damit gleichbleibende Qualität liefern können.

Im Gegensatz zu anderen Rumsorten hat der Rhum agricole, der als Blanc mit geringer Lagerzeit und als Vieux im gereiften Stadium angeboten wird, eine elegante, zart nussige Note. Sein Geschmack wird, wie bei allen anderen Sorten, nicht zuletzt durch die Lagerung in Holzfässern geprägt. Auf Martinique verwendet man hierfür eine Mischung aus Limousine-Eiche und amerikanischer Eiche. Neuer Brand wird zunächst in Limousine-Eiche  gelagert, bevor er weiter in älteren Bourbonfässern reift.

Bei einer Erstbefüllung darf der Rum nicht länger als vier Monate im Fass lagern, weil sonst die Tanninauszüge zu stark wären. Eine Zweit- oder Drittbefüllung erlaubt dann schon eine Lagerung von sechs bzw. zehn Monaten.

Einen zusätzlichen Einfluss auf  den "eichigen" Geschmack übt die Außentemperatur aus. Im feuchtheißen Klima der Karibik schmeckt der Rum schneller holzig als bei gleich langer Lagerung im kühlen Klima von Schottland oder England.

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