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Posts Tagged ‘rumflaschen’

Lemon Hart – Oder warum ein weltberühmter Rum von einem Rheinländer kreiert wurde

23 Okt

Rum und Rheinland? Zwei Begriffe die in etwa so divergent erscheinen wie Wein und Westsahara.

Es war zu Beginn des 18. Jahrhunderts, als die jüdische Familie um Abraham Hart auf Grund der blühenden Wirtschaft aus dem Rheinland in das damalige Finanzzentrum Penzance, Cornwall übersiedelte.
Abraham Hart arbeitete zuerst als Goldschmied auf der Halbinsel. Seine privaten und wirtschaftlichen Interessen fokussierte er jedoch zunehmend auf die karibischen Inseln und so importiere er bis zu seinem Tode 1784 zunehmend Rum in das Mutterland des Gins.
Im Jahr 1803 übernahm sein Enkel Lemuel (Lemon) Hart die Geschäfte. Schon ein Jahr später entwickelte der junge Geschäftsmann einen Blend aus verschiedenen karibischen Rums. Der „Lemon Hart“ war geboren.
Durch geschickte Verhandlungen gelang es Lemuel Hart offizieller Lieferant der britischen Marine zu werden. Wegen der damaligen hygienischen Zustände wurde jedem Matrosen eine tägliche Ration von ¼ Liter Rum ausgeschenkt. Dieser war zu Desinfektion des Trinkwassers an Bord auch dringend nötig!
Die Geschäfte liefen immer erfolgreicher und so zog die Firma Lemon Hart 1811 nach London um, da die dortigen Isle of Dogs mehr Sicherheit bot als der Hafen in Penzance.

Bis zu seinem Tode im Jahr 1845 konnte Lemuel Hart allein die Verkäufe an die Royal Navy auf ca. 450.000 Liter im Jahr erhöhen.
Schwieriger wurde es für die Firma erst nach dem zweiten Weltkrieg als sich der Geschmack der hauptabnehmenden Amerikaner immer mehr in Richtung leichter Spirituosen wie Blended Scotch und Wodka verschob.

Nun da sich geschmacklich-komplexe Drinks wieder größerer Beliebtheit erfreuen, sind Barkeeper und Genießer gleichermaßen froh, dass die beliebten Rums „LEMON HART ORIGINAL RUM“ und „LEMON HART – 151 OVERPROOF RUM“ endlich wieder in Deutschland verfügbar sind.

Die Vielfalt der heutigen Rumlandschaft geht übrigens auf Menschen wie Lemuel Hart zurück. Die damaligen Verschnittfirmen in England und Europa waren auf unterschiedlichen Rums angewiesen um die Qualität ihrer Marke konstant zu halten.

 
 

Chairmans Reserve Spiced Rum aus St. Lucia

05 Aug

Chairmans Reserve – hat einen neuen Klasse Rum im Portfolio. Chairmans Reserve Spiced!

Man achtete vor allem darauf einheimische Gewürze, wie die als „Bois Bande“ bekannte Rinde eines lokalen Tropenbaumes zu verwenden. Diese ist in der Karibik als potentes Aphrodisiakum bekannt und sollte dem Rum das gewisse Etwas geben… Lokale Spezialitäten wie Zimt, Nelken, Muskat, Vanille und Kokos verleihen diesem prämierten Rum etwas Exotic und einen exzellenten Geschmack. Der in Kentucky Bourbon Whiskey Fässern gelagerte Rum wirkt im Mund äußert komplex und ausgewogen.

Tiefes Mahagoni in der Farbe und ein angenehmer Duft von Bitterorange, Muskatnuss und Zimt lassen entspannte Gedanken zu und im Mund zeigt uns Chairman Reserve Spiced Rum seine wahre Identität mit exotischen Gewürzen, Tönen von Zitrusfrüchten, gepaart mit Nuancen von Orangenzesten. Komplexität und Ausgewogenheit charakterisieren diesen Spiced Rum, der mittlerweile einige Preise eingeheimst hat.

–          TROPHY – International Spirit Challenge

–          Goldmedaille – International Spirits Challenge 2010

Am Besten zu genießen ist der Chairmans Reserve Spiced Rum mit Cranberry Saft oder als Limonade auf Eis mit etwas frischem Muskat on the Top!

Zum Wohl!

 
 

Rum aus Jamaika, das Appleton Estate, Wray and Nephew und Overproof Rum

03 Apr

Jamaika und das Appleton Estate

Jamaika ist ein selbstständiger Inselstaat in der Karibik, dessen Name sich vom arawakischen Xaymaca oder Chaymakas ableitet, was so viel wie Quellenland oder Holz- und Wasserland bedeutet. Die drittgrößte Insel der Antillen ist bekannt für ihre vielseitige Kultur, aber auch für ihre sozialen und wirtschaftlichen Probleme. Der dort produzierte Rum ist bekannt für seinen reichen, aromatischen Geschmack. Es gibt eine Klassifizierung für jamaikanische Rumsorten, beginnend von sehr leicht bis sehr geschmackvoll und schwer.

Die Ursprünge von Appleton Estate gehen bis 1655 zurück, als die Briten von den Spaniern die Kontrolle über Jamaika übernahmen. Appleton ist damit das älteste Unternehmen der Insel.

Appleton Estate produziert im fruchtbaren Tal von Nassau, im Südwesten Jamaikas, seit 1749 Rum. Im Gegensatz zu dem vulkanischen Boden auf vielen Inseln der Karibik, darunter Jamaika, hat das Nassau-Tal eine einzigartige geologische Struktur. Der durch das 11.000 Hektar große Anwesen fließende Black River dient der Bewässerung der Zuckerrohrfelder, die jährlich einen Ertrag von 200.000 Tonnen Zuckerrohr liefern.

Die daraus gewonnene Melasse bietet die Grundlage für die unvergleichlichen Appleton Estate Rums.

Appleton und Wray & Nephew

1825 begann Firmengründer John Wray mit dem Verschneiden von Rum, im Jahr 1862 kam sein Neffe Charles Ward in die Firma. 1916 wurde Appleton Estate von den Nachfahren dieser beiden Experten gekauft und heißt seither Wray & Nephew. Das Unternehmen verdankt seinen heutigen Erfolg der Tatsache, dass es neben diversen Modernisierungen auf den jeweils neuesten Stand so viele verschiedene Rumsorten am Leben erhält. Read the rest of this entry »

 
 

Flor de Caña Rum aus Nicaragua

25 Mrz

Compania Licorera die Nicaragua

Die Compania Licorera die Nicaragua wurde 1890 in Chichigalpa gegründet, 120 km entfernt von der Hauptstadt Nicaraguas Managua. Die kommerzielle Rumproduktion nahm die Destillerie, die der Grupo Pellas angehört,  jedoch erst 1937 auf – mit Pot Stills.

Um 1960 und nochmals 35 Jahre später wurde sie umfangreich modernisiert und hat sich heute fest auf dem internationalen Markt positioniert.  Wie die meisten der lateinamerikanischen Rums sind auch die Rums der Compania ungewöhnlich lange gereift (bis zu 18 Jahre), sogar die weiße Sorte bleibt vier Jahre im Fass.  Die älteren Sorten werden in Keramikflaschen abgefüllt.

Das Geheimnis des Flor de Caña Rum Logos

Ein hervorstechendes Merkmal der Flor de Caña Rum-Flaschen ist das Logo. Es zeigt einen palmengesäumten Weg, der zum Horizont zu führen scheint und dort auf eine Kette von Vulkanen trifft. Das Symbol soll erinnern an eine Eisenbahnlinie, die Zucker aus der alten Mühle von Chichigalpa, dem Platz, an dem später die Compania gebaut wurde, in die nächste Stadt transportierte.  Der Vulkan am Horizont stellt den  San Christobal dar, den höchsten in Nicaragua. Read the rest of this entry »

 
 

Von der Reise des Zuckerrohrs und der Geburt von Rum

18 Mrz

Die Basis für jeden Rum

Wer sich darauf einlässt, der Frage nachzugehen, woher der Rum seine Vielfältigkeit im Geschmack, seine so unterschiedlichen Aromen und Gerüche entwickelt, der wird auf eine Reise durch die  Jahrhunderte und rund um die ganze Welt mitgenommen.

Die Reise beginnt mit einer Pflanze, die vor 10 000 Jahren in Neuguinea erstmals kultiviert wurde und uns heute als Zuckerrohr bekannt ist.

Um 6 000 vor Christus wurde sie in Indonesien, auf den Philippinen und in Indien angebaut, wo aus ihr nachweislich um 350 vor Christus Zucker gewonnen und bereits vergorene Getränke hergestellt wurden. Ein Admiral Alexanders des Großen berichtete, er sei auf der Fahrt zum Euphrat auf ein „…indisches Schilfgras gestoßen, das Honig ohne die Hilfe von Bienen hervorbringt und aus dem ein berauschendes Getränk erzeugt wird“.

Wiederum rund 1000 Jahre später wanderte das Zuckerrohr nach Westen, gelangte in die Hände der Araber und nach deren Eroberung durch die Mauren an die Küsten des Mittelmeeres. Es gibt keine Erkenntnisse darüber, dass die Araber aus dem Saft des Zuckerrohres eine trinkbare Spirituose bereiteten, aber sicher verstanden sie bereits damals etwas von der Destillation. Unser Wort Alkohol ist arabischen Ursprungs und bezeichnet dort ein Produkt der hermetischen Kunst des al –kimiya, der Alchemie. Read the rest of this entry »