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Posts Tagged ‘robin stein’

Rum und Sherry

26 Apr
Dos Maderas Tasting Set 5 + 5

Dos Maderas Tasting Set 5 + 5

Liebe Drinkology-Leser,

in den letzten Wochen haben wir Sie auf unserem Blog ausführlich über das spannende Thema Sherry (Die Geschichte des Sherrys, Die verschiedenen Sherry-Typen, Die Fässer und der Fasshandel) informiert. Heute möchten wir das Thema Sherry erneut aufgreifen und in Verbindung mit einer aktuell sehr beliebten Spirituosen bringen: Rum!

Zwar haben Sherry als gespriteter Wein und Rum als Spirituose auf der Basis von Zuckerohrmelasse bzw. Zuckerrohrsaft auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam, doch die Gemeinsamkeiten dieser beiden alkoholischen Produkte sind stärker als man denkt.

Sowohl Rum als auch Sherry haben als geschichtliche Gemeinsamkeit, dass sie eng mit der Seefahrt verbunden sind. Während der Grundwein für Sherry einst mit Alkohol aufgespritet wurde, damit er für den langen Seetransport haltbar gemacht werden konnte, wurde Rum an Bord der Schiffe mitgeführt um das Trinkwasser steril zu halten und natürlich auch um als Genussmittel von den Matrosen konsumiert zu werden. Read the rest of this entry »

 

Von Moutwijn, Korenwijn und Genever

26 Mrz
Zuidam Korenwijn

Zuidam Korenwijn

Liebe Drinkology-Lesern,

denkt man im Bezug auf Spirituosen an Schottland, Frankreich oder Russland, dann denkt man an Whisky, Cognac und Wodka. Diese Spirituosen sind überregional bekannt und gelten als eine Art Aushängeschild für die jeweilige Nation. Neben diesen „großen“ Spirituosen, gibt es jedoch auch Destillate die in ihren Heimatländern zwar äußerst beliebt sind, außerhalb dieser aber wenig Beachtung finden. Dazu zählt beispielsweise der Genever, welchen man zweifelsohne als die Nationalspirituose von unserem Nachbarland den Niederlanden bezeichnen kann. Wie auch das Wort Gin leitet sich der Name dieses klassischen niederländischen Erzeugnisses (Genever bzw. Jenever) vom französischen Genièvre bzw. von lateinischen Juniperus = Wachholder (italienisch: Ginipero) ab.

Genever gilt als einer der ältesten Spirituosen der Welt und dementsprechend vielfältig sind auch die unterschiedlichen Stilistiken, die diese Spirituosenkategorie auszeichnet. Gerne möchten wir ihnen daher den Genever und die mit ihn verwandten Produkte in diesem Blogbeitrag näherbringen.

Die Geschichte des Genevers reicht bis weit ins 17. Jahrhundert zurück. Das erste Rezept für mit Wachholder versetztem Alkohol stammt von dem deutschstämmigen Arzt Dr. Franciscus de la Boe, welcher auch als Dr. Sylvius bekannt war und von der heilenden Wirkung des Wacholders, dem er insbesondere eine stärkende Wirkung auf die Funktion von Niere und Blase zuschrieb, überzeugt war. Das Grundrezept von Dr. Dr. Franciscus de la Boe wurden in den folgenden Jahren und Jahrzehnten von vielen Brennmeistern und Medizinern aufgegriffen und durch den Zusatz von weiteren Kräutern und Gewürzen ergänzt. Ob diese „Verfeinerung“ dabei aus medizinischen Gründen oder schlicht zur Überdeckung der zu der damaligen Zeit oft noch sehr scharfen alkoholische Noten diente, lässt sich heute nicht mehr mit Gewissheit klären. Fakt ist allerdings, dass aus den damaligen Rezepten der heutige Genever hervorgegangen ist. Nach England gelangte das Genever-Rezept vermutlich durch Wilhelm III. von Oranien-Nassau der 1689 den englischen Thron bestieg und britische Soldaten, die die Holländer im Holländisch-Spanischen Krieg unterstützten. Das für sie komplizierte Wort Genever kürzten die Engländer ab, wodurch der Gin geboren war. Read the rest of this entry »

 

Von Whiskey und Korsetts

23 Aug

Ein guter amerikanischer Whiskey und ein Korsett haben nicht unbedingt viel gemeinsam. Zumindest dann nicht, wenn man noch nicht mit der Geschichte der Journeyman Distillery aus Three Oaks, Michigan aus den USA vertraut ist. Diese ist nämlich in dem ehemaligen Fabrikgebäude der EK Warren Featherbone Factory beheimatet, welche – sie ahnen es schon – Korsetts hergestellt hat.

Korsetts waren bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein gängiges Kleidungsstück und sollten den weiblichen, und während des Dandytums auch den männlichen, Oberkörper der jeweils geltenden Modelinie anpassen. Lange Zeit waren Walknochen beziehungswiese Fischbein eine der wichtigsten Materialien zur Herstellung von Korsetts, da diese gleichzeitig steif und flexibel waren und sich so der Form des Körpers anpassen konnten und dennoch den richtigen Halt gewährleisteten. Da die Versorgung mit beiden Materialien nur durch intensiven Walfang gewährleistet werden konnte, waren sie entsprechend teuer und selten. Des Weiteren waren sie wohl auch eher unangenehm zu tragen. Die EK Warren Featherbone Factory spezialisierte sich deshalb auf die Herstellung von Korsetts mit Federkielen. Jenes Mittelstück der Feder war einfacher zu beschaffen und zudem vom Gewicht deutlich leichter. Dieses Geschäftsmodell sollte Erfolg haben und die EK Warren Featherbone Factory entwickelte sich zu einem der bedeutendsten amerikanischen Korsett-Hersteller. Die hohen Absatzzahlen spülten entsprechenden Umsatz in die Kassen der Firma und der Besitzer, welche einen Teil des Geldes auch in edle Materialien für die Fabrikhalle investierten. So ist beispielsweise der Boden der Halle mit hochwertigem Ahornholz ausgestattet. Als die Frauenbewegung zwischen 1913-15 begann stärker zu werden und der folgende erste Weltkrieg für eine sprunghaft zunehmende Berufstätigkeit von Frauen sorgte, geriet das Korsett mehr oder weniger schlagartig aus der Mode und auch die EK Warren Featherbone Factory musste letztendlich ihre Pforten schließen. Was zurück blieb ist das wundervolle Fabrikgebäude, welches teilweise an ein Museum erinnert. Dass es eigentlich eine Schande ist, so ein Gebäude leer stehen zu lassen erkannten auch die Gründer der Journeyman Distillery und errichteten ihre Destillerie in den ehemaligen Fabrikhallen. Read the rest of this entry »

 
 

Bodegas Williams & Humbert

09 Aug
Botanic Agua de Buda Spray

Botanic Agua de Buda Spray

Vielen Genießern ist der Hersteller Williams & Humbert kein Begriff, obwohl sie in ihrem Leben vermutlich bereits zahlreiche Produkte der prestigereichen spanischen Bodega getrunken haben.

Die Bodega Williams & Humbert wurde im Jahr 1877 von Arthur Humbert, einem Spezialisten in internationalen Wirtschaftsbeziehungen, und dem leidenschaftlichen Connaisseur und Kenner von Sherrys und Brandys aus Jerez, Sir Alexander Williams gegründet.

In den folgenden Jahrzehnten schaffte es Williams & Humbert zu größten Bodega der Welt zu wachsen und beliefert mit seinen Produkten mittlerweile über 80 Länder weltweit. Die Grundlage dafür war auch, dass man sich mit der ebenfalls sehr erfolgreichen Bodega Jose Medina y Compañia und dem holländischen multinationalen Konzern Royal Ahold zusammenschloss. Diese Kooperationen erlaubten es Williams & Humbert ihre Position in Jerez de la Frontera zu stärken und gleichzeitig auf den externen Märkten zu expandieren.

Neben Getränken ist die Bodega Williams & Humbert mittlerweile auch ein erfolgreicher Hersteller von Lebensmitteln wie Schinken, Käse und Essig, sowie Leiter des Vertriebsunternehmens SOVISUR. Wir bei Drinkology.de, dem Online-Shop für Spirituosen, möchten uns aber natürlich auf die Sparte der Getränke konzentrieren und ihnen einige bekannte und neue Produkte von Williams & Humbert vorstellen.

Wie eingangs erwähnt, hat vermutlich jeder Liebhaber von guten Getränken bereits mindestens einmal in seinem Leben ein Produkt von der Bodega Williams & Humbert getrunken. Dies könnte beispielsweise der weltbekannte Brandy Gran Duque de Alba gewesen sein. Der Gran Duque de Alba Brandy wird schonend bei niedrigen Temperaturen aus jungen, frischen Weißweinen destilliert und reift anschließend für längere Zeit in Eichenholzfässern, die vorher hochwertigen Oloroso Sherry enthielten. Den Gran Duque de Alba Brandy genießt man am besten bei Zimmertemperatur, denn nur so kann er seinen reifen Noten nach Trockenfrüchten, Vanille und Eichenholz am besten entfalten. Ein absoluter Klassiker in der Welt der Brandies!

Ein weiteres bekanntes Produkt von Williams & Humbert ist der Dos Maderas Rum. Zwar ist Rum kein typisch spanisches Produkt, allerdings hat Williams & Humbert es geschafft den Dos Maderas Rum durch ein spezielles Reifeverfahren auf dem internationalen Markt zu etablieren. Dazu werden Rums aus Guyana und Barbados zuerst für fünf Jahre in Ex-Bourbon Whiskey Fässern und anschließend für weitere drei Jahre in ehemaligen Sherry-Fässern gelagert. Ein äußerst spannender Rum, der nicht ohne Grund internationales Renommee genießt.

Neben traditionellen Produkten wie Brandy und Rum, werden bei Williams & Humbert allerdings auch vielversprechende neue und sehr innovative Produkte entwickelt und auf den Markt gebracht. Dazu zählt beispielsweise der erst kürzlich eingeführte Abyssal Vodka, welche aus Oloroso Sherry destilliert wird. Dies ist für einen Vodka äußerst ungewöhnlich, da dieser normalerweise aus Rohstoffen wie Getreide oder seltener auch aus Kartoffeln gebrannt wird. Bei Williams & Humbert hat man allerdings den mutigen Schritt gewagt und Sherry als Grundstoff gewählt, welcher durch dreifache Destillation einen sehr natürlichen Vodka-Geschmack erhält. Dabei behält der Vodka allerdings feine Sherry-Aromen, die sich erst beim zweiten Schluck offenbaren.

Ein weiteres Produkt von Williams & Humbert, welches sich kaum einer gängigen Spirituosen-Kategorie zuordnen lässt ist das Botanic Agua de Buda Spray. Dieses besondere Spray ist eine Art „Parfüm“, welches in einem 0,1 L fassenden Flakon geliefert wird und sich über Drinks oder Speisen sprühen lässt. Es ist mit dem ebenfalls von Williams & Humbert hergestellten Botanic Ultra Premium London Dry Gin verwandt, setzt aber noch viel stärker auf die exotische Zitrusfrucht „Buddhas Hand“ als geschmacksgebende Komponente. Buddhas Hand weist sehr kräftige Zitrusnoten auf und ist insbesondere in der Sterne-Gastronomie eine häufig und gern eingesetzte Komponente. Mit dem Botanic Agua de Buda Spray hat man nun die Gelegenheit diesen außergewöhnlichen Geschmack auf Cocktails und Longdrinks zu übertragen. Entweder indem man das Spray direkt auf die Drinks oder vor der Zubereitung in die noch leeren Gläser sprüht. Probieren sie es aus – Sie werden begeistert sein, wie viel Unterschied ein kleiner Spritzer aus der formschönen Flaschen machen kann.

Wie sie sehen setzt man bei der Bodega Williams & Humbert sowohl auf Tradition als auch auf Moderne. Eine Kombination die den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens sichergestellt hat und die Williams & Humbert sicherlich auch noch langfristig im Fokus internationaler Liebhabern von guten Spirituosen stehen lässt.

¡salud

 
 

Skin Gin – Unique, Extraordinary, Mindblowing

12 Jul

Skin GinSüdwestlich von Hamburg an der Elbe – Dort beginnt das Alte Land. Das Alte Land ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Deutschlands und ist landschaftlich sowie kulturell eine der schönsten Regionen im Norden Deutschlands. Kein Wunder also, dass der dänische Kaufmann Martin Jensen und Mathias Rüsch, ein Designer aus Hamburg, sich dort pudelwohl fühlen. Die beiden Unternehmer hatten gemeinsam den Traum einen eigenen Gin in dieser Region zu entwickeln und wie es so üblich ist im Norden wird nicht lange geschnackt, sondern die Idee in die Tat umgesetzt. Das Ergebnis ist der Skin Gin. Ein Gin der sich sowohl geschmacklich als auch optisch deutlich von anderen auf dem deutschen Markt erhältlichen Gin-Sorten abhebt.

Was aber macht den Skin Gin so besonders? Dies ist auf der einen Seite seine besondere Herstellung. Denn der Skin Gin wird nicht in einem Aufwasch, sondern in mehreren aufwendigen Schritten destilliert. Bevor es aber an die Destillation geht, mussten Jensen und Rüsch sich erst einmal überlegen welchen Geschmack sie ihrem Gin geben wollten. Im Gegensatz zu vielen anderen Produzenten entschieden sie sich glücklicherweise dafür nur eine überschaubare Anzahl von Kräutern und Gewürzen, sogenannte Botanicals, zu verwenden. Dies lässt den Gin nachher im Geschmack deutlich differenzierter wirken und die einzelnen Botanicals lassen sich gut einzeln wahrnehmen. Nun aber zur Destillation: Diese erfolgt bei Skin Gin wie bereits erwähnt mehrstufig. So wird zuerst ein Destillat mit den beiden Hauptgeschmackskomponenten Marokkanische Minze und Wacholder destilliert. Anschließend werden die weiteren Botanicals in einem separaten Schritt gebrannt. Dabei handelt es sich um Vietnamesischem Koriander sowie die Schalen von roter Grapefruit, Orange, Zitrone und Limette. Read the rest of this entry »

 
 

Cocktailrezepte für den Sommer

05 Jul

Campari Soda

Liebe Drinkology-Leser,

erneut zieht eine Hitzewelle über Deutschland hinweg und Temperaturen nahe der 40 °C lassen uns schwitzen. Der Körper verlangt nach Abkühlung und ein Sprung in den See oder ein erfrischendes Getränk können Abhilfe schaffen. Um Ihnen die Temperaturen etwas erträglicher zu machen, haben wir daher einige kühle Drinks für den Sommer zusammengestellt.

Das Wichtigste jedoch zuerst: Durch die hochsommerlichen Temperaturen verliert der Körper viel Flüssigkeit und Mineralien, die es auszugleichen gilt. Gute Getränke helfen also nicht nur dabei den Durst zu stillen, sondern vermeiden auch Müdigkeit, Schwindelgefühl und Konzentrationsprobleme, die bei Flüssigkeits- und/oder Mineralstoffmangel auftreten können. Es ist daher wichtig viel zu trinken! Über die richtige Menge an Flüssigkeit streiten sich die Gelehrten jedoch vortrefflich und Werte zwischen 2 – 6 Litern Wasser kursieren durchs Netz. Wir sind zwar keine Ärzte, empfehlen Ihnen jedoch auf Ihren Körper zu hören. Trinken Sie wenn Sie Durst haben und hören sie auf zu trinken, wenn dieser gestillt ist.

Nun aber zum Wichtigsten: Den Getränken! Als Durstlöscher eignen sich natürlich besonders alkoholfreie Getränke, da diese den Kreislauf nicht unnötig belasten und durch die Zubereitung z.B. mit Säften oft sehr mineralstoffhaltig sind.

Jogging Flip

– Verschiedene Säfte (je nach Geschmack z.B. Grapefruitsaft, Orangensaft, …)
– 1 Eigelb
– Grenadine (z.B. Bols Grenadine Syrup)

Alle Zutaten kräftig shaken und in ein Longdrink-Glas auf Eis abseihen. Read the rest of this entry »

 
 

The Bitter Truth – Cucumber Bitter

28 Jun

TBT Cucumber BittersDie Geschichte von The Bitter Truth

The Bitter Truth – Dieser Name steht für eine der großen Erfolgsgeschichten in der deutschen Spirituosen-Industrie!

Gegründet wurde die Münchner Firma The Bitter Truth im Jahr 2006 – Einer Zeit also, in der es um die internationale Cocktailkultur eher schlecht als recht bestellt war. Die Barkarten waren übersät mit pappig-süßen Drinks im Stile eines Swimming Pools und großartige Cocktails wie ein Sazerac oder Old Fashioned, die ein gutes Jahrhundert vorher entwickelt wurden, waren höchstens noch einigen Genießern ein Begriff.

Wie ist es so weit gekommen? Ein wesentlicher Grund dafür war die amerikanische Prohibition von 1920 bis 1933. Diese als „The Noble Experiment“ bezeichnete Zeit, in der die Herstellung, der Verkauf und der Transport von Alkohol verboten war, setzte der bis dahin blühenden Cocktail-Kultur ein jähes Ende. Zahlreiche etablierte Produkte, darunter nahezu alle Bitters, verschwanden vom Markt und mit ihnen verschwand auch ein Großteil der Cocktailrezepte von den internationalen Barkarten. Was folgte waren die bereits eingangs erwähnten Drinks, die häufig von Sahne, Zucker und bunten Likören geprägt waren. Diesen Missstand erkannten auch die beiden Bartender Alexander Hauck und Stephan Berg, die sich sowohl beruflich als auch privat für historische Cocktail-Rezepte und Spirituosen interessierten. Da in nahezu allen Cocktail-Rezepten aus der Zeit vor der Prohibition Cocktail-Bitters eine entscheidende Zutat waren, die allerdings bis auf Angostura Bitters quasi nicht mehr verfügbar waren, entschlossen Berg & Hauck sich dazu, diese historische Zutat wieder aufleben zu lassen und gründete ihre Firma „The Bitter Truth“.   Read the rest of this entry »