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Posts Tagged ‘online shop spirituosen’

Von Whiskey und Korsetts

23 Aug

Ein guter amerikanischer Whiskey und ein Korsett haben nicht unbedingt viel gemeinsam. Zumindest dann nicht, wenn man noch nicht mit der Geschichte der Journeyman Distillery aus Three Oaks, Michigan aus den USA vertraut ist. Diese ist nämlich in dem ehemaligen Fabrikgebäude der EK Warren Featherbone Factory beheimatet, welche – sie ahnen es schon – Korsetts hergestellt hat.

Korsetts waren bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein gängiges Kleidungsstück und sollten den weiblichen, und während des Dandytums auch den männlichen, Oberkörper der jeweils geltenden Modelinie anpassen. Lange Zeit waren Walknochen beziehungswiese Fischbein eine der wichtigsten Materialien zur Herstellung von Korsetts, da diese gleichzeitig steif und flexibel waren und sich so der Form des Körpers anpassen konnten und dennoch den richtigen Halt gewährleisteten. Da die Versorgung mit beiden Materialien nur durch intensiven Walfang gewährleistet werden konnte, waren sie entsprechend teuer und selten. Des Weiteren waren sie wohl auch eher unangenehm zu tragen. Die EK Warren Featherbone Factory spezialisierte sich deshalb auf die Herstellung von Korsetts mit Federkielen. Jenes Mittelstück der Feder war einfacher zu beschaffen und zudem vom Gewicht deutlich leichter. Dieses Geschäftsmodell sollte Erfolg haben und die EK Warren Featherbone Factory entwickelte sich zu einem der bedeutendsten amerikanischen Korsett-Hersteller. Die hohen Absatzzahlen spülten entsprechenden Umsatz in die Kassen der Firma und der Besitzer, welche einen Teil des Geldes auch in edle Materialien für die Fabrikhalle investierten. So ist beispielsweise der Boden der Halle mit hochwertigem Ahornholz ausgestattet. Als die Frauenbewegung zwischen 1913-15 begann stärker zu werden und der folgende erste Weltkrieg für eine sprunghaft zunehmende Berufstätigkeit von Frauen sorgte, geriet das Korsett mehr oder weniger schlagartig aus der Mode und auch die EK Warren Featherbone Factory musste letztendlich ihre Pforten schließen. Was zurück blieb ist das wundervolle Fabrikgebäude, welches teilweise an ein Museum erinnert. Dass es eigentlich eine Schande ist, so ein Gebäude leer stehen zu lassen erkannten auch die Gründer der Journeyman Distillery und errichteten ihre Destillerie in den ehemaligen Fabrikhallen. Read the rest of this entry »

 
 

The Bitter Truth – Cucumber Bitter

28 Jun

TBT Cucumber BittersDie Geschichte von The Bitter Truth

The Bitter Truth – Dieser Name steht für eine der großen Erfolgsgeschichten in der deutschen Spirituosen-Industrie!

Gegründet wurde die Münchner Firma The Bitter Truth im Jahr 2006 – Einer Zeit also, in der es um die internationale Cocktailkultur eher schlecht als recht bestellt war. Die Barkarten waren übersät mit pappig-süßen Drinks im Stile eines Swimming Pools und großartige Cocktails wie ein Sazerac oder Old Fashioned, die ein gutes Jahrhundert vorher entwickelt wurden, waren höchstens noch einigen Genießern ein Begriff.

Wie ist es so weit gekommen? Ein wesentlicher Grund dafür war die amerikanische Prohibition von 1920 bis 1933. Diese als „The Noble Experiment“ bezeichnete Zeit, in der die Herstellung, der Verkauf und der Transport von Alkohol verboten war, setzte der bis dahin blühenden Cocktail-Kultur ein jähes Ende. Zahlreiche etablierte Produkte, darunter nahezu alle Bitters, verschwanden vom Markt und mit ihnen verschwand auch ein Großteil der Cocktailrezepte von den internationalen Barkarten. Was folgte waren die bereits eingangs erwähnten Drinks, die häufig von Sahne, Zucker und bunten Likören geprägt waren. Diesen Missstand erkannten auch die beiden Bartender Alexander Hauck und Stephan Berg, die sich sowohl beruflich als auch privat für historische Cocktail-Rezepte und Spirituosen interessierten. Da in nahezu allen Cocktail-Rezepten aus der Zeit vor der Prohibition Cocktail-Bitters eine entscheidende Zutat waren, die allerdings bis auf Angostura Bitters quasi nicht mehr verfügbar waren, entschlossen Berg & Hauck sich dazu, diese historische Zutat wieder aufleben zu lassen und gründete ihre Firma „The Bitter Truth“.   Read the rest of this entry »

 
 

Tincup American Whiskey

31 Mai

Tincup American WhiskeyWaren sie schon einmal in Colorado? Nein? Dann haben sie etwas verpasst. Als Teil der sogenannten Mountain States wird Colorado von den Rocky Mountains durchzogen und bietet wundervolle Landschaften voller klarer Flüsse, langen Bergen und Tälern sowie sauberer Luft.

Neben eindrucksvollen Landschaften hat Colorado aber natürlich noch einiges mehr zu bieten. Unter anderem auch hervorragenden American Whiskey – Wie den Tincup American Whiskey!

Hinter dem Tincup American Whiskey steht ein Mann – Jess Graber. Jess Graber zog im Jahr 1972, im Alter von 22 Jahren, von Missouri nach Nederland, Colorado. Sein damaliger Nachbar schenkte ihm einen kleinen Destillierapparat mit einem Fassungsvolumen von gerade einmal 35 Litern. Mit dieser kleinen Apparatur wurde die Leidenschaft zum Destillieren in Jess Graber geweckt. Er kaufte sich sämtliche Literatur zum Thema Whiskey Herstellung und begann sich in die Materie zu vertiefen. Fortan schenkte er seine ganze Freizeit dem Hobby Whiskey brennen und schaffte es trotz der bescheidenen Möglichkeiten Destillate von hervorragender Qualität herzustellen. Trotzdem blieb die Herstellung von Whiskey dreißig Jahre lang nur ein Hobby und Jess Graber leitete in dieser Zeit unter anderem erfolgreich eine Baufirma. Im Jahr 2004 merkte er dann aber, dass er seine Passion zum Beruf machen will und fortan professionell American Whiskey herstellen möchte. Er schaffte es schnell sich in der Szene zu etablieren und stellte kürzlich sein neustes Produkt vor – Den Tincup American Whiskey. Read the rest of this entry »

 
 

Kochen mit Whiskey – Entenbrust mit Whiskeysauce!

28 Sep

Liebe Drinkology-Leser,

der Herbst hat uns mittlerweile fest umklammert und bis auf ein paar schöne Tage des Altweibersommers wagt man sich ohne Jacke und Pullover immer seltener aus dem Haus.

Mal abgesehen von den sinkenden Temperaturen bietet der Herbst allerdings auch einige Vorteile. Betrachtet man die Etymologie des Wortes Herbst, so bedeutet dieses ursprünglich „Erntezeit“ und genau das zeichnet den Herbst aus. Er bringt zahlreiche neue Geschmäcker von den Feldern auf unseren Tellern. Eines der beliebtesten „Früchte des Herbst“ ist der Kürbis, der seit Anfang September aus heimischem Anbau Saison hat.
Der Kürbis wird von der Menschheit bereits seit ca. 8000 bis 10.000 Jahren gezielt angebaut und gilt in der gemäßigten Klimazone als eines der beliebtesten Gemüsesorten überhaupt. Kein Wunder also, dass sich in dieser langen Zeit auch zahlreiche verschiedene Kochrezepte mit Kürbis entwickelt haben. Neben Kürbissuppe, Kürbisauflauf und Kürbiskuchen gibt es zahlreiche weitere Rezepturen – Einige von Ihnen verlangen sogar nach Whiskey!
Wir haben kürzlich ein Kochrezept mit Kürbis und Whiskey kennengelernt und möchten Ihnen dieses natürlich nicht vorenthalten.

Entenbrust mit Süßkartoffel-Kürbisstampf und Honig-Whiskeysauce *

Zutaten (für vier Personen)

–    2 Entenbrüste
–    400 g Hokkaido Kürbis
–    400 g Süßkartoffeln
–    30 g Butter
–    3 Knoblauchzehen
–    5 EL Olivenöl
–    5 EL Hoisin-Sauce (Asia Laden)
–    100 ml Bourbon Whiskey
–    5 EL Honig
–    2 EL helle Sojasauce
–    2-3 Msp. Chiliflocken
–    1 kleine Stange junger Staudensellerie mit Grün
–    Salz

Zubereitung Read the rest of this entry »

 

Bundaberg – Rum aus Australien

07 Sep

Bundaberg Rum OverproofAuch wenn viele es nicht glauben mögen, aber auch Australien besitzt eine lange Tradition, wenn es um die Herstellung von Rum geht. Während die ersten Siedler noch importierten Rum bzw. selbst hergestellten Schwarzbrand tranken, begann die kommerzielle Produktion von australischem Rum ab den 1860er Jahren. Damals wurden die ersten Baumwollfelder gegen Zuckerrohrplantagen getauscht und ab 1884 begann man in der Beenleigh Brennerei mit der Destillation von australischem Rum in einem Doppel-Pot-Still-System. Nebenbei gab es allerdings weiterhin kleinere Schwarzbrenner und diese ersten australischen Rums avancierten zu einer Art Währung, die Strafgefangene für ihre Arbeit erhielten.

Glücklicherweise besserte sich die Qualität des australischen Rums durch die professionelle Destillation bei Beenleigh. Vier Jahre nachdem der ersten Rum aus den Brennblasen der Beenleigh Destillery floss, begann schließlich auch die heute wohl bekannteste australischen Brennerei mit der Herstellung von Rum – Bundaberg.

Bundaberg Rum

Bundaberg – von den Australiern umgangssprachlich auch „Bundy“ genannt – ist mit einem Marktanteil von 95 Prozent für dunklen Rum am australischen Markt der unangefochtene Branchenriese. Hinter diesem Erfolg steckt allerdings auch viel Arbeit.

Um die Geschichte der Bundaberg Destillerie zu erzählen, muss man noch in die Zeit vor der Gründung der Brennerei zurückgehen. Genauer gesagt in das Jahr 1872, denn damals begann man mit der kommerziellen Zuckerrohrproduktion in Queensland. Die Region für den Zuckerrohranbau wurde nach der dort lokalisierten Stadt Bundaberg benannt, die schließlich auch dem Rum seinen Namen gab. Bedingt durch das Wirtschaftswachstum in den 1880er Jahren wurde die Zuckerrohrproduktion zunehmend industrialisiert und die produzierte Menge konnte enorm gesteigert werden. Dies stellte die Farmer vor die Problematik, was sie mit den enormen Mengen an Melasse – einem Nebenprodukt der Zuckerproduktion – anfangen sollen. Die kleinen, mehr oder weniger offiziellen Brennereien, in der Region konnten diese Menge nicht mehr verarbeiten und so beschlossen diese sich zusammenzuschließen und eine neue und größere Brennerei zu errichten – Die Bundaberg Distilling Company. Der „Bundy“ wurde wegen seiner Qualität und dem unverkennbaren Geschmack schnell in der gesamten Region und ganz Australien bekannt und ermöglichte es der Brennerei die Produktionskapazitäten zu erweitern. Read the rest of this entry »

 
 

Southern Comfort – The Grand Old Drink of the South

24 Jan

Southern Comfort LiqueurDen Southern Comfort, oder SoCo, wie ihn die Jugend nennt, kennt wohl jeder. Ob pur, als Longdrink mit Ginger Ale oder in Cocktails – Die Einsatzmöglichkeiten des Southern Comfort sind vielfältig. Aber was genau steckt eigentlich hinter diesem Likör? Drinkology.de hat sich auf Spurensuche begeben…

Die Anfänge des Southern Comfort Likör
Am 04. Juli 1850 wurde in St. Louis, Missouri ein gewisser Martin Wilkes Heron geboren, der allgemeinhin als Erfinder des Southern Comfort gilt. M.W. Heron war der Sohn eines immigrierten irischen Bootsbauer und machte sich in New Orleans bereits in jungen Jahren einen Namen als Hersteller von Spirituosen und als Bartender in dem Saloon Arthur McCauley’s Tavern. Dort entwickelte er nach Aussage von Brown-Forman, die Firma, die den Southern Comfort heutzutage vertreibt, im Jahr 1874 einen Cocktail namens Cuffs and Buttons. Dieser stellte das Gegenstück zu dem damals sehr beliebtem Drink White Tie and Tails dar und war eine Mischung aus Bourbon Whiskey und verschiedenen wohlriechenden Kräutern, Gewürzen und Obst. Da Whiskey zu der damaligen Zeit von der Qualität oft recht ungenießbar war, stellte der Cuffs and Buttons eine gute Alternative dar, da er den Whiskey-Geschmack teilweise überdeckte.

Vom Cuffs and Buttons zum Southern Comfort
Im Jahr 1883 ging M.W. Heron zurück in seine Geburtsstadt St. Louis wo er bei A.M. Hellman & Company Liquor Wholesalers angestellt wurde. Zwei Jahre später nannte er seinen Likör schließlich in den mittlerweile weltberühmten Namen Southern Comfort um und weitere vier Jahre später zog er nach Memphis, Tennessee. Dort machte er einen Spirituosenhandel auf und füllten den Southern Comfort selbst ab. Wegen dem steigenden Erfolg ließ er seine Geheimrezeptur 1889 patentieren und legte damit die Basis für den Erfolg im nächsten Jahrhundert. Nach der Patentierung verkaufte M.W. Heron erstmals versiegelte Flaschen mit der Aufschrift „W.H. Heron’s Famous Southern Comfort“ und „None Genuine But Mine“

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Trinklieder und Lieder für den Trinker

29 Mrz

TrinkliederTrinklieder kennt jeder. Sie werden häufig bei gesellschaftlichen Veranstaltungen und, wie der Name es schon sagt, in Verbindung mit dem Genuss alkoholischer Getränke gesungen. Die Geschichte der Trinklieder ist lang. Wann sie erstmals gesungen wurden, kann keiner mit Sicherheit sagen. Es ist jedoch schriftlich belegt, dass schon die alten Römer bei ihren Orgien fröhliche Lieder sangen. Dies sah in anderen Kulturkreisen vermutlich nicht anders aus und so ist es auch nicht erstaunlich, dass Trinklieder mittlerweile in nahezu allen Ländern der Welt weit verbreitet sind.

Trinklieder in Deutschland

Bereits aus dem Spätmittelalter und der Renaissance sind deutsche Trinklieder bekannt. Der Gros der Trinklieder stammt jedoch aus dem 18. und 19. Jahrhundert, als die zu der damaligen Zeit neu entstehenden Studentenverbindungen eigene Liederbücher schrieben. Die darin enthaltenen Lieder waren größtenteils für das Singen am Biertisch ausgelegt und ragten wegen ihres gewissen literarischen Anspruches aus den Kneipengesängen der damaligen Zeit heraus. Eines der bekanntesten Lieder aus dieser Zeit ist wohl „Ergo bibamus“ von Johann Wolfgang von Goethe. Read the rest of this entry »