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Zum Tod von Elmer T. Lee

19 Jul

Elmer T LeeAls im Jahr 2004 Booker Noe von Jim Beam verstarb, blieb nur noch einer der alten Garde der Bourbon-Industrie übrig – Elmer T. Lee. Nun mussten wir erfahren, dass auch Elmer T. Lee in den letzten Wochen nach kurzer Krankheit gestorben ist. Zusammen mit Booker Noe prägte er den Stil der modernen Bourbons, weshalb wir noch einmal kurz auf das Lebenswerk von Elmer T. Lee zurückblicken möchten.

Elmer T. Lee wurde im Jahr 1919 geboren und nach seiner Zeit beim Militär und einem Studium der Ingenieurswissenschaften heuerte er 1949 bei der Georg T. Stagg Distillery an, die mittlerweile in Buffalo Trace Distillery umbenannt wurde. Dort begrüßte ihn der damalige Inhaber Col. Albert B. Blanton allerdings mit den Worten „Son, we’re not hiring any hands today” und Lee trat mit dieser Absage den Heimweg an. Man entschied sich in der Destillerie jedoch anders und so wurde Elmer T. Lee nur eine Woche später zum Probearbeiten eingeladen. Der Ingenieur machte seine Arbeit gut und wurde schnell zum leitenden Betriebsingenieur und letztendlich zum Master Distiller von Buffalo Trace. Während seiner Zeit bei Buffalo Trace sorgte Lee für eine deutliche Verbesserung des Qualitätsstandards und war für einige wegweisende Neuerungen verantwortlich. Die bedeutsamste war wohl die Einführung von Single Barrel Whiskeys, also Einzelfassabfüllungen. Die ersten Single Barrel Whiskeys wurden 1984 von Lee eingeführt und waren damals ein absolutes Novum, als man noch stets darauf aus war ein möglichst homogenes Produkt zu kreieren. Er benannte diese erste Single Barrel Abfüllung nach seinem Lehrmeister Col. Albert B. Blanton. Der Blantons Bourbon Whiskey Original ist übrigens immer noch erhältlich und erfreut sich unter Bourbon-Freunden größter Beliebtheit. Als Elmer T. Lee schließlich 1985 in Rente ging, hatte er sich ein enzyklopädischen Wissen über Bourbon Whiskey angeeignet, weshalb er bei der Buffalo Trace Distillery immer noch sehr gefragt war. Auch wurde seinem Geschmackssinn so sehr vertraut, dass er bis kurz vor seinem Tode jede Woche einmal in die Brennerei kam um die Fässer für die besten Single Barrel Abfüllungen selber auszusuchen.

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