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Angel’s Nectar Whisky

17 Okt

Blended Malt Whisky
Whisky unter dem Namen Angles Nectar ist der Kategorie ‚Blended Malt Whisky‘ zuzuordnen. Was heißt das genau? Deutlich wird der Unterschied im direkten Vergleich zum Blended Whisky. Beim ‚normalen‘ Blended Whisky können die verwendeten Whisky aus den verschiedensten Ländern stammten und miteinander vermählt werden, dabei kann jeder Whisky aus gemälztem Getreide (Grain Whisky) oder ungemälztem Getreide(Malt Whisky) hergestellt werden Für einen Blended Malt Whisky wird ausschließlich Whisky aus schottischen Brennereien, zum Teil auch aus unterschiedlichen Regionen, verwendet und miteinander vermählt.
Highfern Ltd
Highfern ist ein unabhängiger Abfüller für Whisky, Gin & Rum. Unter den bekanntesten Marken ist neben Langatun Swiss Single Malt Whisky oder Strane London Dry Gin auch der Angel’s Nectar Blended Malt Whiksy. Zuzuordnen ist dieser eben der eher kleinen Kategorie der Blended Malt Whiskys.Um dieser Kategorie mehr Aufschwung zu verleihen, hat es sich Robert Ransom als unabhängiger Abfüller mit Highfern zur Aufgabe gemacht, einen besonderen Whisky zu kreieren, der die verschiedenen Stile von Scotch Whisky präsentiert.
Namensgebung

Den Namen ‚Angel’s Nectar‘ hat der Whisky dem sogenannten Angel’s share. Dies ist der Teil des Whiskys, der bei der Lagerung in den Holzfässern auf natürliche Weise verdunstet. Ins Deutsche übersetzt bedeutet es so viel wie ‚Engelsanteil‘ oder ‚Schluck der Engel‘. Wie hoch dieser Anteil ist, hängt von mehreren Faktoren wie Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit oder der Größe es Fasses ab.
Zu Beginn der Whisky Herstellung konnte man sich diesen natürlichen Vorgang noch nicht plausibel erklären, aber es brauchte eine Erklärung für den verschwindenden Whisky. Da man zur damaligen Zeit bekannterweise sehr gläubig war, wurden schnell die durstigen Engel für den fehlenden Anteil verantwortlich gemacht.
Mit dem Angel’s Nectar soll dieser Anteil bei der Verkostung wieder zum Leben erweckt werden.
Die Abfüllungen
Die erste Abfüllung des Angel’s Nectar – Original wurde als Blended Malt Whisky abgefüllt. Dazu bediente man sich sorgfältig ausgewählter Speyside sowie Highland Malt Whisky. Mit einer Stärke von 40%vol. ist er recht mild im Geschmack und wirkt nicht zu alkoholisch. Das Aroma dieses Malt’s bewegt sich zwischen leichten Noten von Vanille und gedünsteten Äpfeln. Im Hintergrund sind Noten von Heidehonig und Zitrone wahrnehmbar. 

Eine weitere Abfüllung präsentiert sich mit dem Namen Angel’s Nectar – Rich Peat Edition. Dieser wurde mit einem etwas höheren Alkoholgehalt, genau genommen 46%vol, abgefüllt. Der Name sagt den Unterschied zum Original bereits aus: der Rich Peat ist stark getorft. Es wurde für den Blend eine feine Auswahl an Highland Malts getroffen, die für ihren starken Torf Charakter bekannt sind. Diese kräftigen Noten stehen auch deutlich im Vordergrund, erinnern an ein wärmendes Kaminfeuer und irgendwo im Haus werden Bratäpfel zubereitet. Auch etwas süßliche Zartbitterschokolade ist zu vernehmen.

Die letzte auf dem Markt erschienene Abfüllung ist eine Islay Edition, ein Single Malt mit deutlichen aber zugleich sanften Torf- und Rauchnoten. Die Whiskys stammen alle aus tollen Islay Destillerien und ergeben zusammen einen 47%vol. Blended Malt. Torfnoten sind auch hier im Focus, jedoch zeigen diese sich im Vergleich zum Rich Peat deutlich sanfter. Ein feines Aroma von gebackenen Bisquits bringen eine süßliche Note mit.

 

Spencerfield Spirit Company

10 Aug


Mit einer zurückliegenden Geschichte von 250 Jahren kann die Spencerfield Spirit Company mit Recht behaupten, dass Sie einer der Brennereien mit der meisten Erfahrung sind. Angefangen hat alles im 16. Jahrhundert umgeben von prächtigen Weizen- und Gerstenfeldern und mit der Produktion von Whisky. Mit Stolz kann man ebenso behaupten, seit der Gründung von Whisky Liebhaber Alex Nicol, der ebenfalls Marketingdirektor bei Glenmorangie war, seit jeher ein eng mit dem Lang verbundenes und mit Leidenschaft geführtes Familienunternehmen zu sein.
Edinburgh Gin
Nachdem es viele Jahre verboten war, Gin herzustellen bekam die Spencerfield Spirit Company als einzige von acht Destillerien eine Lizenz für die Legale Herstellung vom Wacholderbrand. Unter dem Namen Edinburgh Gin wird seit 2010 der gleichnamige Edinburgh Gin vertrieben. Bei diesem Produkt setzt man neben den typischen, klassischen Botanicals wie Wacholder oder Koriandersamen auch typisch schottische Pflanzen ein. Das sind unter anderem Heidekraut oder aber auch Mariendistel aus den schottischen Highlands. Ebenfalls sehr bemerkenswert ist, dass die Rezeptur mindestens genau so alt wie die Geschichte der Brennerei sein soll und im Herstellungsprozess auch ein Kupferkessel verwendet wird, der ebenfalls an die 200 Jahre alt ist.

Produktportfolio
Neben dem ganz klassischen Edinburgh Gin hat es sich die Brennerei jedoch zur Aufgabe gemacht, den künstlerischen Tough den die Stadt durch Wissenschaftler, Künstler, Philosophen und Erfinder hat, im Gin wieder zu spiegeln und in der Herstellung stets innovativ zu sein.
Über die Jahre entstand so verschiedenste Geschmacksrichtung, einige davon sind bereits in unserem Shop zu finden.  Grob kann man die Sorten in zwei Kategorien einordnen: Fruchtig und Herb.

Fruchtige Gin Sorten:
Edinburgh Rhubarb & Ginger Gin
Dieser Gin spricht eher ein Publikum an, welches auf fruchtige und nicht so herbe Gin Sorten steht. Durch die Mazeration von frisch geerntetem Rhabarber im Frühjahr zusammen mit frischem Ingwer und Zitronenschalen entsteht ein Gin mit feinem, fruchtig- saurem Aroma. Dabei ist es den Master Destillern gelungen, eine perfekte Harmonie zwischen den ja an sich bereits sehr kräftigen Aromen zu finden.
Edinburgh Raspberry Gin
Für den Edinburgh Raspberry Gin wurden zu 100 Prozent schottische Himbeeren verwendet! Die Region um Perthshire ist besonders bekannt für das perfekte Klima, um Himbeeren anzubauen. Sie werden in der Erntezeit von Hand verlesen und anschließend einen Monat im Basis- Gin mazeriert. So kann der Gin den natürlichen Farbstoff der Beeren lösen und eine Zugabe von Farbstoff wird hinfällig. Auch das fruchtig- süße Aroma der Himbeeren kann in Ruhe seinen feinen Geschmack abgeben.
Edinburgh Gooseberry & Elderflower
Auf Deutsch übersetzt steht Gooseberry für Stachelbeere und Elderflower für Holunderblüten.  Entstanden ist ein spritziger, aromatischer Gin, der sich bestens für einen leichten Gin Tonic an warmen Sommertagen eignet.

Herbe Gin Sorten:
Edinburgh Seaside Gin
Dieser Gin ist in Kooperation mit dem Brau- und Destillationszentrum MSC der Heriot- Watt University, Edinburgh entstanden. Sie spiegelt den rauen Geschmack der Ostküste wider. Besondere Botanicals die hier Verwendung fanden sind unter anderem Bodenefeu oder Blasentang. Geschmacklich ist der Seaside Gin sehr mineralisch und Kräuter lastig, jedoch sind hier auch dezente florale Noten erkennbar.
Edinburgh Lemon & Jasmin
Auch beim Lemon und Jasmin Gin bildet zunächst der Edinburgh Gin die Basis. Bei dieser Variante wurde dieser mit frischen Noten von Zitrone sowie würzigem Aroma von Jasmin verfeinert. So bietet sich ein herbes- florales Aroma, begleitet von bitter- fruchtigen Noten durch Zitrone.
Edinburgh Distillers Cut
Der für den Travel Retail Markt entwickelte Distillers Cut wurde mit Botanicals aus bis zu 11 Ländern verfeinert. Geschmacklich bewegt er sich zwischen fruchtig- herben Noten, die durch Botanicals wie Valence Orange, Lavendel und weiteren Gewürzen stammt.
Edinburgh Cannonball
Hierbei handelt es sich um einen Navy Strength Gin. Er zeichnet sich durch kräftig Wacholder- sowie Zitronenaromen aus, die bis ins Finish von einer anhaltenden Würze begleitet werden. Er soll den Historischen Gin- Stil wiederaufleben lassen sowie an das Erbe der Marine Kanonen und der berühmten ‚Ein- Uhr Kanone‘ erinnern.

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Und nun noch ein kleiner Trip- Tip zuletzt:
Sollten Sie einmal einen Reise in die Highlands und vor allem aber nach Edinburgh machen, sollten sie unbedingt Ausschau nach der ‚Heads & Tales Bar‘ im lebhaften Zentrum der schottischen Hauptstadt Edinburgh halten, denn diese Bar gehört ebenfalls zur Edinburgh Gin Destillerie und zieht nicht nur Einheimische durch seinen urigen, gemütlichen Charm ein.  

 

Ein Ausflug nach Italien

29 Apr


Passend zu den ersten länger anhaltenden sonnigen Tagen und dem bevorstehenden Sommer, möchten wir eine kleine Wein- und Spirituosen Destillerie aus Italien vorstellen. Sie stellt Grappa, der Traditionell italienische Tresterbrand sowie diverse andere Schnäpse nach alter friaulischer Tradition her. Wie alles begann und welche Leidenschaft hinter ihren Produkten steckt, erfahren Sie im nachfolgenden Text:

Italien 1943
Als Kenner der Friaulen Landschaft und seinen Gebräuchen gründete der junge Destillateut Bepi Tosolini 1943 im alter von 25 Jahren die Bepi Tosolini Destillerie in der Gemeinde Povoletto. Dies liegt im Nordosten Italiens in direkter Nähe zu den Alpen.
Bepi Tosolini war ein Anhänger seiner Region und dort handwerklich hergestellter Produkte. Auch Grappa zählte zu diesen Regionalen Produkten, damals jedoch aber oftmals ein sehr rustikales und grobes Destillat, welches vor allem für die Arbeiterklasse, die sich keine teuren Spirituosen leisten konnten, aus Resten der Weinherstellung destilliert wurde.
Vom Ehrgeiz ergriffen beschloss Tosolini, aus dem zweitklassigen, billigen ‚Bauernfusel‘ ein besseres, raffinierteres und hochwertigeres Produkt zu kreieren, welches nicht nur die Region besser repräsentiert, sondern auch ein Produkt für ein anspruchsvolleres Publikum sein sollte.


Neue Wege
Damit sich seine Produkte von denen der Konkurrenz abhebten, ließ Bepi eine Dampf Still mit manueller Bedienung installieren, die auch heute noch in der Produktion verwendet wird, um ein delikateres Aroma zu erhalten. Ebenfalls eine Neuerung in der Grappa Herstellung war, das Bepi einen klaren und keinen wie bis dato bekannten trüben Brand produzierte. Dazu verwendete er Eschefässer, anstelle von Eichenfässer, die die Trübung erzeugen und auch den Geschmack beeinflussen.
Die Nähe zu den Alpen macht sich Familie Tosolinie ebenfalls zu nutze. Aus diesem Alpenvorland bezieht die Brennerei ihre hochwertigen Rohstoffe, die für die Produktion der Qualitäts- Spirituosen unverzichtbar sind. Bepi hat sich bereits in den Anfängen der Brennerei ein großes Netzt an vertrauenswürdigen Lieferanten aus dem friaulischen Land aufbauen können, auf die man auch heute noch zurückgreift. Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Familie ist es, nur während der Erntezeit zu destillieren und so den ausgewählten Botanicals ausreichen Zeit zur Reife und Regeneration zu geben.
Giovanna, Bepi Tosolinis Ehefrau, war ein weiter wichtiger Aspekt in der erfolgreichen Geschichte der Destillerie. In dem sie Bepi den Rücken frei und die Brennerei am Laufen hielt, war es Bepi möglich durch das Land zu reisen und so seine Spirituosen selbst zu präsentieren und zu verkaufen. Bereits in den 1950er Jahren liefen die Geschäfte so gut, dass es möglich war eine neue Destillerie in Udine zu bauen.
Grappa Agricola
Eins der wohl bekanntesten Produkte der Tosolini Brennerei. Ein fraulischer Grappa bei dem innerhalb von 48 nach dem Zerkleinern die Trester von roten Refosco-, Cabernet sowie Merlottrauben destilliert werden. Geschmacklich zeigen sich Noten von Rosinen und reifen, süßen Beeren.
Grappe Di Vinaccia Vitigni Classici
Diese Grappa Sorten sind Sortenreine Grappa- Spezialitäten. Dabei gibt es fünf verschiedene Rebsortenreine Grappa: Cabernet, Chardonnay, Pinot Grigio, Prosecco sowie Merlot.

Gerade für die anstehende Sommersaison bietet sich jedoch ein Produkt der Tosolini Brennerei besonders an:

Likör Limoncello
Der Limoncello der Tosolini Brennerei unterscheidet sich im Wesentlichen durch seine Natürlichkeit von anderen kommerziellen Produkten. Das Produkt enthält weder künstliche Farbstoffe noch Aroma- oder Konservierungsstoffe.
Für den Limoncello werden nur die besten Zitronen aus Italien verwendet, die Femminello St. Teresa Zitronen oder auch besser bekannt unter dem Namen Sorrento- oder Sfusato Zitronen aus Küstenregion Amalfi. Ausschließlich die Schalen gelber Sommer- sowie grüner Winterzitronen finden im Limoncello Verwendung. Diese werden in neutralem Traubenbrand eingeweicht, um die Ätherischen Öle aus den Zitronenschalen zu lösen. Zum Schluss wird dem Zitronenalkohol für den Ausgleich der Säure noch ein Zuckersirup zugefügt.

Der Klassiker mit einem italienischen Makeover:

Limoncello Margarita
1 EL Zitronenschale
1 EL Salz
60 ml Tequila
60 ml Limoncello
60 ml Zitronensaft
60 ml Limettensaft
2 El Zuckersirup
Sodawasser


Auf einem Teller die Zitronenschalen mit dem Salz mischen. Mit einer Zitronenspalte um den Rand des Glases fahren, welches zum Servieren des Cocktails benutz werden soll und tauchen sie den Glasrand anschließend in das Zitronensalz. Für den Cocktail in einen Shaker Eis und alle weiteren Zutaten bis auf das Sodawasser mixen, in das vorbereitete Glas füllen und mit Sodawasser auffüllen.

 

Absinth – nicht nur von der Bar Szene wieder neu entdeckt!

21 Jan

Absinth – Eine faszinierende Spirituose
Und das nicht nur wegen seiner einprägsamen, giftig wirkenden Farbe. Seit jeher löst die gelblich- grüne Spirituose Faszination aus. Aber was genau ist es, was sie so interessant macht? In diesem Blog- Artikel möchten wir Ihnen die einst verbannte Kräuter- Spirituose etwas näherbringen und Ihr Interesse wecken.

Bekanntwerden von Absinth
Bereits um das 18. Jahrhundert rum wurde Absinth erstmals in Val de Travers, heute das Schweizer Kanton Neuenburg, als Heilmittel hergestellt und wird seit jeher vor allem in der Schweiz sowie in Frankreich hergestellt. Vor Beginn des 20. Jahrhunderts war Absinth in aller Munde und traditionell mit Wasser vermischt als die Spirituose schlecht hin erlangte sie vor allem in Frankreich große Beliebtheit. Sie war dort als ‚La fée verte‘ – zu Deutsch ‚Grüne Fee‘ bekannt und Mitte des 19. Jahrhunderts existierte die sogenannte ‚Heure verte‘ die ‚Grüne Stunde‘. In der Zeit wischen 5 und 7 Uhr am Abend galt das Trinken von Absinth als absoluter Trend. Gerade in der Künstlerszene und bei bekannten Literaten war die Kultspirituose sehr beliebt.
Einige der bekanntesten Absinth Liebhaber der damaligen Zeit waren neben Charles Baudelaire auch Vincent van Gogh, Ernest Hemingway oder Ocsar Wilde.

Die Wirkung von Absinth
So schnell es als Kultgetränk berühmt geworden war und weltweit verbreitet wurde, so schnell erlangte es auch den Ruf, eine Droge zu sein von der man abhängig würde. Auch schwerwiegende Gesundheitliche Schäden sagt man ihr zu dieser Zeit wegen des Thujon Gehalts nach. Die damals noch recht unerforschten Thujone sind Nervengifte die, und das wusste man zu damaligen Zeiten eben noch nicht, nur in höheren Dosierungen Verwirrtheit und sogar epileptische Krämpfe verursachen können. So war das Getränk also von 1915 bis fast zur Jahrhundertwende 1991 in vielen europäischen Ländern sowie der USA verboten. Heute weiß man eben, dass eine solch dramatische Schädigung der Gesundheit nicht durch Absinth direkt zustande kam, sondern dies schlichtweg auf die schlechte Qualität von Spirituosen in der damaligen Zeit sowie auf den übertriebenen Alkoholkonsum zurückzuführen war. Eine berauschende Wirkung wird also nicht durch das enthaltene Thujon im Wermut ausgelöst. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass Absinth grundsätzlich immer mit einem sehr hohen Alkoholgehalt produziert wird. Das Minimum liegt hier bei um die 55- 60 %vol. was so die üblichen Abfüllungen sind. Einige Produzenten setzten jedoch auf einen sehr viel höheren Alkoholgehalt von um die 80%vol.
Nach diesen neusten, modernen Studien wurde Absinth 1998 in den aller meisten europäischen Ländern wieder erlaubt.

Geschmackliche Zuordnung
Zuerst sollte geklärt werden, in welchen Bereich sich Absinth eigentlich einordnen lässt. Ab bestes lässt es sich als Wermutähnliche – Spirituose beschreiben. Dabei enthält sich aber deutlich mehr und ausschlaggebende Kräuter als ein eigentlicher Wermut. Zu diesen Kräutern und Gewürzen zählen sowohl Fenchel und Anis, welches hier deutlich an Lakritz erinnert. Aber wie auch bei anderen Spirituosen sind der Zugabe von Kräutern und Gewürzen hier keine Grenzen gesetzt. So gibt es Absinth mit den unterschiedlichsten Aromastoffen wie Koriander, Muskat oder Kalmus. Hauptbestandteile sind jedoch immer Wermut Anis und Fenchel.


Trinkrituale
Bis heute existieren die verschiedensten Trinkrituale für Absinth. Eine der bekanntesten dabei ist die tschechische Trinkweise oder auch unter Kennern das ‚Feuerritual‘ genannt. Hierbei wird der Absinth vor dem Verzehr angezündet. Um dieses Ritual zu zelebrieren, benötigt man ein Glas mit einem Gemisch aus Absinth und Eiswasser. Hier gilt ein übliches Mischungsverhältnis von 1:3, wer es nicht ganz so stark mag liegt mit 1:5 gut. Nun gibt man je nach Geschmack ein bis zwei Stück Würfelzucker auf einen speziellen Absinthlöffel. Der Zucker wird nun angezündet, karamellisiert und wird flüssig. Jetzt wird die Flamme gelöscht und der Löffel in das mit Absinth befüllte Glas gegeben.
Das französische Trinkritual hingegen ist etwas anders. Hier benötigt ihr wieder den speziellen Absinthlöffel. Legt ihn auf das Glas und darauf wieder nach Geschmack ein bis zwei Zuckerwürfel. Nun lasst ihr langsam 2-4 cl Absinth über den Zucker ins Glas laufen. Anschließend füllt ihr das Glas mit Eiswasser auf, welches ihr ebenfalls ganz langsam über den Zucker gießt, sodass sich dieser auflöst. Dabei opalisiert (also trübt) sich der Absinth.

Deutsche Produkte
Die Absinth Marke TABU von Felix Rauter ist das erste deutsche Unternehmen, welches sich nach dem Absinthverbot wieder auf dem Mark etablieren konnte. Man hat sich dabei auf die Herstellung nach Jahrhunderte alter Rezepturen und die Verwendung ausschließlich Natürlicher Zutaten berufen.
Weitere Top Marken, die für Absinth von sehr hoher Qualität stehen sind Eichelberger, Neuzeller sowie der Corvus Absinthe

 

Hooghoudt Genever – Die Verbindung von Tradition und Moderne

25 Jan

Hooghoudt Rijke JeneverLiebe Drinkology-Leser,

jedes Land hat eine Art Nationalspirituose. Eine Spirituose die tief in der Kultur des jeweiligen Landes verankert ist und sich dort in nahezu jedem Haushalt und jedem Gastronomiebetrieb finden lässt. In Russland ist dies beispielsweise der Wodka, in Frankreich der Cognac und in Schottland der Whisky. Gerade Wodka, Cognac und Whisky sind auch überregional bekannt und gelten als eine Art Aushängeschild für die jeweilige Nation. Es gibt allerdings auch nationale Spirituosen, die im Heimatland zwar äußerst beliebt und bekannt sind, im Rest der Welt allerdings kaum konsumiert werden. Ein Beispiel dafür ist der Genever, den man ohne jeden Zweifel als die Nationalspirituose von unserem Nachbarland den Niederlanden bezeichnen kann.

Die Herstellung von Genever hat eine lange Tradition. Seine Geschichte reicht zurück bis ins 17. Jahrhundert, als der deutschstämmige Arzt Dr. Franciscius de la Boe, auch bekannt als Dr. Sylvius, in seinen Büchern erstmals ein Rezept für mit Wacholder versetzten Alkohol erwähnte. Dr. Franciscius de la Boe war überzeugt von der heilenden Wirkung des Wacholder, dem er insbesondere eine stärkende Wirkung auf die Funktion von Niere und Blase zuschrieb. Im Laufe der Jahre wurde sein Rezept von vielen Medizinern und Brennmeistern aufgegriffen und angepasst. So wurden dem Grundalkohol über die Zeit neben dem Wacholder noch weitere Kräuter und Gewürze zugesetzt. Ob dies aus medizinischen Zwecken geschah oder schlicht um den damals noch recht scharfen Geschmack des Alkohol zu überdecken, lässt sich heute nicht mehr genau klären. Fakt ist allerdings, dass sich aus dem Grundrezept von Dr. Franciscius de la Boe die heutige Form des Genevers entwickelte. Bedingt durch niederländische Auswanderer, Wilhelm III. von Oranien-Nassau der 1689 den englischen Thron bestieg und britische Soldaten, die die Holländer im Holländisch-Spanischen Krieg unterstützten, gelangte das Genever-Rezept schließlich nach England und fand auch dort großen Anklang. Die Engländer passten den Wacholderbrand natürlich ebenfalls ihrem Geschmack an und kürzten das für sie komplizierte Wort Genever ab und nannten die Spirituosen fortan Gin. So erhielt schließlich auch England seine Nationalspirituose – Den Gin! Read the rest of this entry »

 
 

St. George Spirits – Deutsche Destillierkunst in den USA

21 Sep

St. George Spirits Botanivore GinGute Obstbrände verbindet man mit dem Schwarzwald. Und genau dort beginnt auch die Geschichte der amerikanischen Destillerie St. George. Dessen Gründer Jörg Rupf entstammt einer Familie von Destillateuren, die bereits seit mehrere Generationen Obstbrände nach klassischen Verfahren im Schwarzwald destillieren.

Als Jörg Rupf Anfang der 1980er Jahre nach Kalifornien auswanderte erkannte er schnell die hohe Qualität der dort erhältlichen Früchte und anderer Rohstoffe. So beschloss er schließlich 1982 die Familientradition fortzuführen und eröffnete mit St. George seine eigene kleine Brennerei. In einer kleiner 250 Liter fassenden kupfernen Holstein Pot Still begann er damit Birnen-, Himbeer-, und Kirschbrand zu destillieren. Die Amerikaner waren zu der damaligen Zeit größtenteils an industriell hergestellten Alkohol gewöhnt und kleine „Craft Distilleries“ wie St. George bildeten die absolute Ausnahme. Jörg Rupf schaffte es jedoch schnell die Leute mit der Qualität seiner Brände zu überzeugen und sorgte durch gewagte Kreationen wie beispielsweise einem Kiwibrand für Aufsehen.

Der Erfolg stellte sich schnell ein und viele mittlerweile in den USA sehr bekannte Brenner lernten von Jörg Rupf. So waren die Gründer der Clear Creek Distillery, Bonny Doon und Anchor Distilling allesamt einmal bei St. George angestellt. Im Jahr 1996 stoß Lance Winters, ein ehemaliger Nuklearwissenschaftler und Brauer, zu St. George Spirits dazu. Lance Winter ist heute der Master Distiller bei St. George und übernahm zusammen mit Rupf den kreativen Part in der Firma.  In den 18 Jahren seit seinem Unternehmensbeitritt entwickelte Lance Winters zusammen mit Rupf St. George von einer reinen eau-de-vie Destillerie zu einer Premium-Brennerei mit breit gefächertem Portofolio. So etablierte er 2000 der ersten amerikanischen „Single Malt Whiskey“, was bei den an Bourbon und Rye Whiskey gewöhnten Amerikaner für viel Aufsehen sorgte.

Der Umzug
Im Jahr 2004 zog St. George Spirits schließlich in einen alten Flugzeug-Hangar um. Dieser besitzt eine Fläche von über 6.000 m² und stellte Rupf und Winters anfangs vor die Frage, ob sie diese große Produktionsfläche jemals voll bekommen würden. Da der Erfolg von St. George Spirits jedoch stetig zunahm, kann man rückblickend sagen, dass dies damals die absolut richtige Entscheidung war. Ein Jahr nach dem Umzug in den Hangar stoß Dave Smith zum Team, der heute als zweiter Brennmeister und Blending-Experte bei St. George arbeitet.

Das Portfolio von St. George Spirits
Wie bereits erwähnt entwickelte sich St. George Spirits von einer reinen Obstbrandbrennerei hin zu einem Unternehmen mit verschiedensten Bränden. Im Jahr 2007 veröffentlichte St. George beispielsweise den ersten Absinthe in Amerika seit dessen Verbot im Jahr 1912. Desweiteren werden bei St. George Spirits unter anderem auch sehr beliebte Rums, Gins und Vodkas produziert. Zwei Produkte möchten wir Ihnen gerne etwas näher vorstellen: Read the rest of this entry »

 
 

Von Fabergé-Eiern und dem Imperial Collection Vodka

28 Mrz

Faberge Ei VodkaErst kürzlich sorgte die Wiederentdeckung eines der legendären Fabergé-Eier für weltweite Schlagzeilen. Für gerade einmal 10.000 Euro kaufte ein amerikanischer Schrotthändler ein längst verschollen geglaubtes Exemplar der legendären Schmuckgegenstände an – Um es wenig später für sagenhafte 24 Millionen Euro nach England zu verkaufen.

Von Ostern und Eiern

Viele von uns kennen die Fabergé-Eier aus Erzählungen oder Zeitungsartikeln – Aber was genau hat es mit diesen prunkvollen Meisterwerken der Goldschmiedekunst auf sich?

Der Ursprung der Eier geht auf das Hochfest Ostern, dem wichtigsten Fest der orthodoxen Kirche Russlands, zurück. Dort ist es, ebenso wie bei vielen anderen Christen weltweit, Brauch, seine Liebsten an Ostern mit Eier zu bedenken. Waren dies anfangs noch gewöhnliche Eier, so entwickelte sich in Russland schnell die Tradition die Eier mit Lack zu verschönern, zu schmücken oder gänzlich durch wertigere Exemplare aus Holz, Porzellan, Glas oder Metall zu ersetzen. Ebenso wie beim normalen Volk, war diese Gepflogenheit auch am russischen Zarenhof Usus. Doch wie so oft in der Geschichte der Reichen und Mächtigen, wollte man sich nicht mit gewöhnlichen Dingen zufrieden geben und so gab Zar Alexander III. 1885 dem bekannten Russischen Juwelier Carl Peter Fabergé erstmals den Auftrag ein mit Gold und Diamanten verziertes Ei für seine Gattin anzufertigen. Das Resultat war das sogenannte Hennen-Ei, welches mit seinem weiß emaillierten Äußeren einem echten Ei sehr ähnlich sieht. Innendrin befand sich jedoch ein goldener Dotter, welcher sich ebenfalls öffnen ließ und eine aus Vierfarbgold hergestellte Henne mit Augen aus Rubinen zum Vorschein kommen ließ. In den folgenden Jahren wurde diese Tradition am russischen Zarenhof hochgehalten und es folgten über 40 weitere Eier aus der Goldschmiede Fabergés, die allesamt an Prunk kaum zu überbieten waren.  Heutzutage befindet sich ein Großteil der Fabergé-Eier in privaten oder staatlichen Sammlungen, wobei einige wichtige Exemplare noch immer verschollen sind. Read the rest of this entry »