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Posts Tagged ‘absinth’

Absinth – nicht nur von der Bar Szene wieder neu entdeckt!

21 Jan

Absinth – Eine faszinierende Spirituose
Und das nicht nur wegen seiner einprägsamen, giftig wirkenden Farbe. Seit jeher löst die gelblich- grüne Spirituose Faszination aus. Aber was genau ist es, was sie so interessant macht? In diesem Blog- Artikel möchten wir Ihnen die einst verbannte Kräuter- Spirituose etwas näherbringen und Ihr Interesse wecken.

Bekanntwerden von Absinth
Bereits um das 18. Jahrhundert rum wurde Absinth erstmals in Val de Travers, heute das Schweizer Kanton Neuenburg, als Heilmittel hergestellt und wird seit jeher vor allem in der Schweiz sowie in Frankreich hergestellt. Vor Beginn des 20. Jahrhunderts war Absinth in aller Munde und traditionell mit Wasser vermischt als die Spirituose schlecht hin erlangte sie vor allem in Frankreich große Beliebtheit. Sie war dort als ‚La fée verte‘ – zu Deutsch ‚Grüne Fee‘ bekannt und Mitte des 19. Jahrhunderts existierte die sogenannte ‚Heure verte‘ die ‚Grüne Stunde‘. In der Zeit wischen 5 und 7 Uhr am Abend galt das Trinken von Absinth als absoluter Trend. Gerade in der Künstlerszene und bei bekannten Literaten war die Kultspirituose sehr beliebt.
Einige der bekanntesten Absinth Liebhaber der damaligen Zeit waren neben Charles Baudelaire auch Vincent van Gogh, Ernest Hemingway oder Ocsar Wilde.

Die Wirkung von Absinth
So schnell es als Kultgetränk berühmt geworden war und weltweit verbreitet wurde, so schnell erlangte es auch den Ruf, eine Droge zu sein von der man abhängig würde. Auch schwerwiegende Gesundheitliche Schäden sagt man ihr zu dieser Zeit wegen des Thujon Gehalts nach. Die damals noch recht unerforschten Thujone sind Nervengifte die, und das wusste man zu damaligen Zeiten eben noch nicht, nur in höheren Dosierungen Verwirrtheit und sogar epileptische Krämpfe verursachen können. So war das Getränk also von 1915 bis fast zur Jahrhundertwende 1991 in vielen europäischen Ländern sowie der USA verboten. Heute weiß man eben, dass eine solch dramatische Schädigung der Gesundheit nicht durch Absinth direkt zustande kam, sondern dies schlichtweg auf die schlechte Qualität von Spirituosen in der damaligen Zeit sowie auf den übertriebenen Alkoholkonsum zurückzuführen war. Eine berauschende Wirkung wird also nicht durch das enthaltene Thujon im Wermut ausgelöst. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass Absinth grundsätzlich immer mit einem sehr hohen Alkoholgehalt produziert wird. Das Minimum liegt hier bei um die 55- 60 %vol. was so die üblichen Abfüllungen sind. Einige Produzenten setzten jedoch auf einen sehr viel höheren Alkoholgehalt von um die 80%vol.
Nach diesen neusten, modernen Studien wurde Absinth 1998 in den aller meisten europäischen Ländern wieder erlaubt.

Geschmackliche Zuordnung
Zuerst sollte geklärt werden, in welchen Bereich sich Absinth eigentlich einordnen lässt. Ab bestes lässt es sich als Wermutähnliche – Spirituose beschreiben. Dabei enthält sich aber deutlich mehr und ausschlaggebende Kräuter als ein eigentlicher Wermut. Zu diesen Kräutern und Gewürzen zählen sowohl Fenchel und Anis, welches hier deutlich an Lakritz erinnert. Aber wie auch bei anderen Spirituosen sind der Zugabe von Kräutern und Gewürzen hier keine Grenzen gesetzt. So gibt es Absinth mit den unterschiedlichsten Aromastoffen wie Koriander, Muskat oder Kalmus. Hauptbestandteile sind jedoch immer Wermut Anis und Fenchel.


Trinkrituale
Bis heute existieren die verschiedensten Trinkrituale für Absinth. Eine der bekanntesten dabei ist die tschechische Trinkweise oder auch unter Kennern das ‚Feuerritual‘ genannt. Hierbei wird der Absinth vor dem Verzehr angezündet. Um dieses Ritual zu zelebrieren, benötigt man ein Glas mit einem Gemisch aus Absinth und Eiswasser. Hier gilt ein übliches Mischungsverhältnis von 1:3, wer es nicht ganz so stark mag liegt mit 1:5 gut. Nun gibt man je nach Geschmack ein bis zwei Stück Würfelzucker auf einen speziellen Absinthlöffel. Der Zucker wird nun angezündet, karamellisiert und wird flüssig. Jetzt wird die Flamme gelöscht und der Löffel in das mit Absinth befüllte Glas gegeben.
Das französische Trinkritual hingegen ist etwas anders. Hier benötigt ihr wieder den speziellen Absinthlöffel. Legt ihn auf das Glas und darauf wieder nach Geschmack ein bis zwei Zuckerwürfel. Nun lasst ihr langsam 2-4 cl Absinth über den Zucker ins Glas laufen. Anschließend füllt ihr das Glas mit Eiswasser auf, welches ihr ebenfalls ganz langsam über den Zucker gießt, sodass sich dieser auflöst. Dabei opalisiert (also trübt) sich der Absinth.

Deutsche Produkte
Die Absinth Marke TABU von Felix Rauter ist das erste deutsche Unternehmen, welches sich nach dem Absinthverbot wieder auf dem Mark etablieren konnte. Man hat sich dabei auf die Herstellung nach Jahrhunderte alter Rezepturen und die Verwendung ausschließlich Natürlicher Zutaten berufen.
Weitere Top Marken, die für Absinth von sehr hoher Qualität stehen sind Eichelberger, Neuzeller sowie der Corvus Absinthe

 

Der Louche-Effekt – oder warum Pastis trübe wird

08 Jun

Bei vielen anishaltigen Spirituosen (Anisées), wie beispielsweise Absinth oder Pastis, ist es für das richtige Trinkvergnügen unabdingbar, diese vorher mit Wasser zu verdünnen.

Gerade im Bereich des Absinths gibt es das schöne Ritual diese Verdünnung mit Hilfe einer edlen Absinthe Fontaine durchzuführen. Eine solche Fontaine besteht meist aus einen Glaskörper mit mehreren kleinen Wasserhähnen, die ein langsames Eintröpfeln des Wassers in das Glas ermöglichen.

Aber egal, ob man nun diese aufwendige Zeremonie durchführt, oder seinen Absinth einfach mit stillem Wasser aus der Flasche verdünnt, schnell fällt einem auf, dass die Spirituose langsam milchig wird. Verantwortlich für diese Trübung ist der sogenannte Louche-Effekt.

Der Louche-Effekt

Die Ursache für den Louche-Effekt sind ätherische Öle und Aromastoffe – hauptsächlich jene aus Sternanis – die sich zwar in Alkohol, aber nicht in Wasser lösen. Der Hauptbestandteil dieser Öle ist die organisch-chemische Verbindung Anethol, von der sich etwa 1 g in einem Liter Anisée befindet. Wie bereits erwähnt, löst sich Anethol schlecht bis gar nicht in Wasser, so dass es eine Art Öl-in-Wasser-Emulsion bildet und sich vereinfacht gesagt eine Hülle aus Alkoholmolekülen zulegt. Verdünnt man nun den Anisée mit Wasser, so verteilt sich der Alkohol im Wasser und mehrere Anetholmoleküle müssen sich die Alkoholhülle teilen.

Bis zu einer gewissen Konzentration, stellt dies auch kein Problem dar, da immer noch genug Alkoholmoleküle vorhanden sind. Ist jedoch ein kritischer Punkt überschritten, so stehen nicht mehr genug freie Alkoholmoleküle zur Verfügung und das Anethol sammelt sich in so genannten Clustern, die die optischen Eigenschaften der Flüssigkeit ändern und diese deshalb als milchig-trüb wahrnehmbar ist. Der komplette Prozess lässt sich schön beobachten, wenn man das Wasser nur tropfenweise zugibt. So bilden sich anfangs kleine Wölkchen, die sich jedoch schnell wieder auflösen (weil die Anetholmoleküle sich wieder in der Alkoholhülle anordnen) und erst ab einer gewissen Menge ist das Geschehen irreversibel. Read the rest of this entry »

 
 

Ein paar interessante und außergewöhnliche Fakten aus dem Reich der alkoholischen Getränke

30 Mrz

Wussten Sie eigentlich, dass …?

Absinth

  • ein Schuss der grünen Fee in jede echte Bouillabaisse gehört?

Arrak

  • die aus Palmzuckersaft und vergorener Reismaische gewonnene Spirituose in keinem Dresdner Stollen fehlen darf?

Bier

  • das erste Dosenbier 1935 in den Handel gebracht wurde? Die amerikanische Brauerei Gottfried Krueger Brewing Company füllte damals ein cream ale in Dosen aus dickem Weißblech ab. Da die ersten Bierdosen noch keinen integrierten Verschluss enthielten, mussten diese mit einem Hebelwerkzeug (dem sogenannten Wagenheber) aufgestochen werden. Die uns bekannte Aufreißlasche wurde erst 1973 eingeführt und ebnete den Erfolg des Dosenbieres.

Black Velvet

  • Barflys ist der Champagner-Drink „Black Velvet“ nur allzu bekannt. Bei diesem außergewöhnlichen Drink wird Guinness mit Champagner aufgegossen. Die wenigsten wissen jedoch um die Entstehungsgeschichte des Drinks: Als 1861 der britische Prinzgemahl Albert von Sachsen-Coburg und Gotha verstarb, trauerte das Volk um den Ehemann von Queen Victoria. Als Trauergetränk wurde damals sowohl von der normalen Bevölkerung als auch von den Royals Guinness getrunken, da dessen tiefschwarze Farbe die Trauer zum Ausdruck bringen sollte. Um der High Society den Genuss des geliebten Champagners trotzdem nicht zu verwehren,  kreierte der Barkeeper des „Brook’s Club“  den maskierten Drink.

Caipirinha

  • die Caipirinha ursprünglich zur Prophylaxe gegen die spanische Grippe erfunden wurde?

Champagner

  • mittlerweile ist bekannt, dass man eine Champagner-Flasche mit einem Säbel öffnen kann. Aber wussten Sie, dass diese Art des Öffnens und der beliebte Ausruf „Sabrer le Champagne!“ („Säbeln wir den Champagner“) ursprünglich von Napoleons Offizieren erfunden wurde?

Edeldestillate

  • für eine Flasche Williamsbrand, je nach Qualität, bis zu 15 kg Früchte benötigt werden?

Kräuterbitter

  • Jägermeister der erste Trikotsponsor einer deutschen Fußballmannschaft war?

Mocktail

  • es sich um eine scherzhafte Wortschöpfung aus den Worten „Cocktail“ und dem englischen Wort „to mock“ („nachahmen; vortäuschen“) handelt? Mit Mocktails werden seit den 1960er Jahren alkoholfreie Cocktails bezeichnet.

Noilly Prat

  • es ist kein Geheimnis mehr, dass der beliebte französische Wermut neben Cocktails auch gerne in der Küche verwendet wird. Wussten Sie jedoch um seine Vielseitigkeit in eben jener? So kann Noilly Prat nicht nur helle Saucen, Suppen, Eintöpfe und Fischgerichte verfeinern, sondern wird von vielen Gourmets auch bei der Zubereitung des beliebten Coq au Vins verwendet.

Rum

  • von 1655 bis 1970 jeder Seemann der Royal Navy eine tägliche Portion Rum erhielt? Ursprünglich wurde pro Mann und Tag ein Pint (ca. 0,6 Liter!) Rum ausgeschenkt. Dies hatte auf Grund der miserablen Trinkwasserqualität auf den Schiffen jedoch auch sinnvolle Gründe. Die Matrosen versetzten ihr Trinkwasser mit Rum und konnten so schädliche Mikroorganismen abtöten. Im Laufe der Jahre wurde die Ration laufend gesenkt und hatte schließlich nur noch Traditionscharakter.

Verkostungen

  • der auf Fachmessen dringend benötigte „Spucknapf“ fachlich korrekt als Crachoir bezeichnet wird?

Vorkühlen

  • das Vorkühlen von Gläsern und Tellern in Kühlfächern unter Fachleuten als frappieren bezeichnet wird? Wird das Glas oder z.B. eine Küchenform jedoch mit Eiswürfeln vorgekühlt, so spricht man vom givrieren.

Whisky/Whiskey

  • Indien quantitativ der weltweit größte Whiskyproduzent ist?
 
 

Absinth – Die grüne Fee / Pastis

08 Mrz

„Teufelszeug“ mit schweizer Wurzeln

Wohl kaum eine andere Spirituose ist so sagenumwoben wie der Absinth (auch Absinthe oder Wermutspirituose genannt). Seinen Ursprung hat der Absinth im schweizerischen Val de Travers, wo er gegen Ende des 18. Jahrhunderts als Heilelixier vertrieben wurde. Ihm wurden u.a. heilende Kräfte gegen Würmer, Magenschmerzen und Monatsbeschwerden bei Frauen nachgesagt. Kein Wunder also, dass das Rezept schnell einen beachtlichen Marktwert entwickelte und im Laufe der nächsten Jahre viele große und kleine Absinth-Brennereien gegründet wurden.

Die Absinth-Welle schwappte nach Frankreich über und erreichte dort in der zweiten Hälfte des 19. und dem frühen 20. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Er galt damals als wichtige Inspirationsquelle für namhafte Künstler und Schriftsteller wie Vincent van Gogh, Ernest Hemingway, Edgar Allan Poe und Oscar Wilde.

Der Niedergang von Absinth

Der langsame Untergang des Absinths wurde allerdings schon in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts eingeläutet. Damals brach die Reblausplage über Frankreich herein und zerstörte große Teile der französischen Weinanbaugebiete und damit die Grundlage der Absinthproduktion – Den Weinalkohol. Kaum ein Hersteller konnte sich den hochwertigen Weinalkohol noch leisten und so wurde auf mindere Alkohole zurückgegriffen.

Während Preise und Qualität des Absinths ständig sanken, wurde er nunmehr nicht mehr nur von der Bohème, sondern auch von allen anderen Gesellschaftsschichten in großer Menge konsumiert. Dies führte zu einem bedeutenden Alkohol- und Gesundheitsproblem in der Bevölkerung und resultierte in einem Absinthverbot. Ausgelöst wurde dieses durch den Dreifachmord eines schweizerischen Weinbauers der, angeblich im Absinth-Rausch, seine junge Familie auslöschte.

Übereifrig wurde der Absinth und das in ihm enthaltene Nervengift Thujon für diese Gräueltat verantwortlich gemacht.  Heutige Untersuchungen bestätigen allerdings, dass der damalige „Absinthismus“  schlichtweg auf den hohen Alkoholgehalt und den großen Anteil an Fuselalkoholen zurückzuführen war. Diese Untersuchungen führten schließlich dazu, dass Absinth seit 1998 in den meisten europäischen Staaten wieder erhältlich ist. Weitere Untersuchungen bestätigten, dass der heute zulässige Thujongehalt von 35 mg/kg auch früher nur selten überschritten wurde.

Die Herstellung von Absinth

Für die Herstellung von Absinth werden vielfältige Kräuter verwendet. Die wichtigsten sind dabei Wermut (Artemisia absinthium), Fenchel und Grüner Anis. Leider ist die genaue Herstellung des Absinths nicht in der EU-Verordnung festgelegt, weshalb heute mehrere Verfahren zulässig sind. Die günstigste Variante ist der Ölmix, wobei der Grundalkohol mit Aromen, Farbstoffen und Zucker gemischt wird. Bei der Mazeration wird die Kräutermischung für einige Zeit in dem Grundalkohol mazeriert und dieser dann gefiltert und abgefüllt. Die klassische Herstellungsmethode ist jedoch die Destillation. Hierbei wird der Grundalkohol ebenfalls mit Kräutern angesetzt und daraufhin destilliert, was zu einem komplexeren Produkt führt. Anschließend wird der Absinth größtenteils noch mit Farbstoffen bzw. Färbekräutern (Chlorophyll) grün eingefärbt.

Die Zubereitung und der Genuss von Absinth

Absinth ist ein klassischer Aperitif der traditionell mit kaltem, stillem Wasser in Verhältnis 1:2 bis 1:4 serviert wird. Je nach Geschmack kann der Absinth mit einem Zuckerwürfel gesüßt werden. Das Ritual, diesen dabei vorher in den Absinth einzutauchen und anzuzünden entspringt allerdings der Werbeindustrie.

Pastis

Eine weitere anishaltige Spirituose ist der Pastis. Während des Absinthverbot  suchten die Menschen nach einer Alternative und produzierten deshalb einen Kräuterschnaps ohne Wermut.  Der Pastis wurde schnell als nicht gesundheitsschädlich deklariert und gilt den Franzosen bis heute als beliebter Ersatz. Er wird vor dem Genuss ebenfalls mit Wasser verdünnt, was zu einer Trübung, dem sogenannten Louche-Effekt, führt. Dieser vor allen von anishaltigen Spirituosen bekannte Effekt ist auf eine veränderte Lichtbrechung durch die Mischung von Wasser mit den ätherischen Ölen des Anises zurückzuführen. Da  Pastis weniger Bitterstoffen enthält als Absinth, wird er für gewöhnlich nicht zusätzlich gesüßt. Zu den bekannten Marken zählen Pernod und Pastis 51.