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The Dublin Liberties – teuflisch guter Irish Whiskey aus dem Herzen Dublins

18 Dez

Das Brennen von Whiskey hat in Irland eine lange Tradition. Aufzeichnungen belegen, dass in Irland bereits 1405 eine Spirituose aus Getreide destilliert wurde. Gleichzeitig gilt Bushmills als die älteste Brennerei der Welt. Gegründet im Jahr 1608 konnte sie schon ihr 400-jähriges Bestehen feiern. Es verwundert daher nicht, dass Irish Whiskey lange Zeit die meistverkaufte Spirituose der Welt war. Durch die Prohibition in den USA Anfang des 20. Jahrhunderts, Bürgerkriege und nicht zuletzt durch die Schrecken des Zweiten Weltkrieges verlor der Irish Whiskey allerdings seine Vormachtstellung. In den 70er Jahren beschränkte sich die Whiskeyproduktion in Irland nur noch auf lediglich zwei Hersteller: Bushmills und Middleton. Seit 1990 wächst die Whiskeyindustrie in Irland glücklicherweise wieder. Zahlreiche Kleinbrennereien wurden errichtet und eine Vielzahl an unterschiedlichen Abfüllungen veröffentlicht. Besonderes Augenmerk sollten Whiskeyfreude auf die beiden neuen Editionen der Firma First Ireland Spirits legen. Es handelt sich dabei um den The Dublin Liberties Oak Devil Irish Whiskey und den The Dublin Liberties Copper Alley.

Irish Whiskey:

Bevor wir die beiden Whiskey von The Dublin Liberties vorstellen, wollen wir Ihnen einen kurzen Überblick über irischen Whiskey geben. Wie in Schottland oder den USA auch, gibt es in Irland verschiedene Vorgaben, die die Herstellung und das Inverkehrbringen von Spirituosen im Allgemeinen und Whiskey im Speziellen regeln. Zunächst sollte die Schreibweise beachtet werden. Während in Schottland oder Japan Whisky ohne „e“ geschrieben wird, so ist in Irland, genau wie in den USA, immer von Whiskey die Rede. Außerdem ist es in Irland nach wie vor üblich, eine dreifache Destillation einzusetzen. Gleichzeitig wird bis auf wenige Ausnahmen auf den Zugabe von getorftem Malz verzichtet. In Kombination führt das zu einem besonders milden, weichen Geschmack.

Grundsätzlich gibt es in Irland vier Whiskey-Gattungen, die hier kurz vorgestellt werden sollen. Diese ähneln ihren Verwandten aus Schottland stark, bergen aber auch die ein oder andere Besonderheit.

  • Da gibt es zum einen den Grain Whiskey. Dieser wird aus ungemälzter Gerste, Mais, Hafer oder einer Mischung dieser Getreidesorten hergestellt und in großen, kontinuierlich arbeitenden Säulendestillationsanalgen gebrannt. Der Geschmack ist dadurch weicher und weniger vielschichtig, was ihn besonders für die Blendindustrie interessant macht. Gelagert wird in unterschiedlichen Eichenfasstypen.
  • Der Blended Irish Whiskey ist, wie sein Pendant in Schottland auch, eine Mischung aus dem oben beschriebenen Grain Whiskey und Malt Whiskey. Das Blending hat in Irland große Tradition und Marken wie Bushmills, Jameson oder Paddy sind auf der ganzen Welt bekannt. In Irland wird auch häufig mit unterschiedlichen Fasstypen oder Reifungsstufen gearbeitet. So enthalten Blends ganz viele unterschiedliche Einzeldestillate mit individuellem Alter und besonderem Finish in Sherry-, Port oder Weinfässern.
  • Auch Single Malt Whiskey ist in Irland zu finden. Es handelt sich dabei um einen in Pot Stills destillierten, zu 100 % aus gemälzter Gerste hergestellten Whiskey mit riesiger Aromenvielfalt und vollmundigem Geschmack, der den schottischen Qualitäten in Nichts nachsteht.
  • Für Irland typisch ist dann noch die letzte Kategorie: der Single Pot Still Whiskey (früher Pure Pot Still). Dabei handelt es sich um Whiskey, der zwar in Pot Stills gebrannt wird aber in der Maische sowohl gemälzte, als auch ungemälzte Gerste enthält. Dadurch ergibt sich ein charakteristischer, hocharomatischer Whiskey, der in Irland lange Tradition hat und einen hohen Stellenwert genießt.

 

The Dublin Liberties:

Die Liberties sind ein historischer Stadtteil Dublins. Im 17. und 18. Jahrhundert waren die Liberties vom boomenden Textilhandwerk geprägt. Tausende von Menschen arbeiteten damals in Weber- und Nähereien. Die Liberties galten zu jener Zeit als wirtschaftlich stark und unabhängig.
Als die irischen Textilien in England mit hohen Strafzöllen belegt wurden und der Krieg mit Frankreich einen Versorgungsengpass der benötigten Rohstoffe zur Folge hatte, veränderten sich die Liberties rasant. Aus dem einst blühenden Viertel wurde ein sozialer Brennpunkt. Arbeitslosigkeit, Prostitution, Alkohol- und Spielsucht bestimmten in der Folge das Leben in den Liberties. Nicht zuletzt wegen einer großen, hölzernen Teufelsstatue am Eingang der Liberties, erhielt der Stadtteil später den Beinammen „hell“, Hölle.
Eine Legende besagt, dass der hölzerne Teufel eines Tages verschwunden war. Findige Fassmacher hatten die Statue in einer Nacht- und Nebelaktion entwendet und daraus ein Whiskeyfass geschnitzt. Der spätere Whiskey soll „teuflisch gut“ gewesen sein.
Mittlerweile sind die Liberties wieder ein aufstrebendes Viertel. Jung und dynamisch, siedeln sich neue Firmen und Start-Ups in der Gegend an. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch eine neugegründete Brennerei die Pforten öffnete.

Das irische Unternehmen First Ireland Spirits hat jüngst mit spannenden Veröffentlichungen auf sich aufmerksam gemacht. Es handelt sich dabei um zwei limitierte Irish Whiskeys, die die bewegte Geschichte der Liberties in sich tragen.

The Dublin Liberties Oak Devil Irish Whiskey – 0,7 l, 46 % vol.:

Beim The Dublin Liberties Oak Devil Irish Whiskey handelt es sich um einen sogenannten Blended Whiskey. Der Grain und Malt Whiskey lagerte für lange Zeit in ehemaligen Bourbonfässern aus amerikanischem Weißeichenholz. Beim Blending wurde vor allem auf eine intensive Würzigkeit geachtet. Ferner entschied man sich ganz bewusst gegen eine Kühlfiltration. So kommt der natürliche, unverfälschte Geschmack besonders gut zur Geltung. Der The Dublin Liberties Oak Devil Irish Whiskey zeigt in der Nase ein betörendes Aroma von gemälzter Gerste, Pflaumenkompott, getrockneten Früchten, geröstetem Brot und kandierten Orangen. Der Hintergrund besticht durch weihnachtliche Gewürze und tiefdunkle Fassaromen.

Wie bereits zu erwarten, stürmt der The Dublin Liberties Oak Devil Irish Whiskey mit seinen 46 % Vol. Alkohol kräftig über die Geschmacksknospen hinweg. Eingelegter Ingwer, Früchtebrot und Malzbier dominieren zunächst. Dazu gesellen sich Zimt, Nelken, Lebkuchen, Eiche und gemahlener Pfeffer. Die Würzigkeit zieht sich bis in den langen, wärmenden Abgang. Mit seinen Ecken und Kanten, dem intensiv-würzigen Geschmack und der hohen Komplexität, ist der The Dublin Liberties Oak Devil Irish Whiskey weniger für Einsteiger sondern vielmehr für gestandene Whiskeyliebhaber geeignet. Auch als potente Basis in klassischen Cocktails macht der The Dublin Liberties Oak Devil Irish Whiskey eine gute Figur.

The Dublin Liberties Copper Alley 10 Jahre Irish Single Malt Whiskey – 0,7 l, 46 % vol.:

Die Copper Alley war eine berühmte Straße in den Liberties, an deren Eingang die eingangs beschriebene Teufelsstatue stand. Wie der Name bereits vermuten lässt, waren dort viele Brenner- und Brauereien mit ihren kupfernen Kesseln und Pfannen ansässig, um den Durst der Bevölkerung zu stillen.
Der The Dublin Liberties Copper Alley ist ein Single Malt Whiskey und wurde zu 100 % aus gemälzter Gerste hergestellt. Gebrannt in kupfernen Pot Stills, lagerte er anschließend für mehr als zehn Jahre in ehemaligen Bourbonfässern, die aufgrund ihrer Beschaffenheit angenehm süße, vollmundige Aromen in das Destillat übertrugen. Anschließend erhielt er ein sechsmonatiges Finish in spanischen Sherryfässern. Der The Dublin Liberties Copper Alley ist streng limitiert, da nur wenige Fässer abgefüllt wurden.

In der Nase zeigen sich zunächst süße Honig-, Malz- und Sherrynoten. Dunkle Früchte werden von Eichenholz, Zimt, Bratäpfeln und einem Hauch Kokosnuss begleitet. Im Hintergrund sind zudem Anklänge von Leder und Tabak auszumachen.
Der The Dublin Liberties Copper Alley ist auf der Zunge ähnlich intensiv und kraftvoll. Die 46 % Vol. Alkohol sorgen zudem für eine tolle Vielschichtigkeit. Die aus dem Nosing bekannte Würzigkeit setzt sich auch im Geschmack fort. Mit Anklängen von Zimt, Muskat, Spekulatius und Nelken erinnert der The Dublin Liberties Copper Alley an Weihnachten. Dazu kommen Zartbitterschokolade, süßer Sherry, Honig, ein Hauch Vanille, Ingwer und gemahlener Pfeffer. Im Abgang schiebt sich schließlich die Eichenwürze in den Vordergrund. Dadurch wird das Erlebnis wunderbar abgerundet.

Besonders empfehlenswert wird der The Dublin Liberties Copper Alley durch die vielen unterschiedlichen Phasen des Genusses. Zuerst das herrlich intensive Nosing, von leichter Fruchtigkeit bis hin zu weihnachtlichen Gewürzen. Dann der kräftige Antritt, die Vollmundigkeit im mittleren Drittel und schließlich der würzige, langanhaltende Abgang. Der The Dublin Liberties Copper Alley ist ein toller Whiskey, den wir uneingeschränkt empfehlen können.

Wir hoffen, dass Ihnen unsere kleine Reise nach Dublin gefallen hat und würden uns freuen, wenn wir Sie auch das nächste Mal wieder bei uns begrüßen können.

Bis dahin und schöne Feiertage,

Ihr Team von drinkology.de

 

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