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Mellow Corn Whiskey – Ein amerikanischer Klassiker

03 Nov

CMellow Corn Whiskeyorn Whiskey ist eine Gattung der American Whiskeys, die es im Gegensatz zu Bourbon und Rye nie in den Fokus der breiten Öffentlichkeit geschafft hat. Dabei werden gerade in Amerika keine unbedeutenden Mengen an Corn Whiskey konsumiert, da quasi jeder Moonshine, also schwarz gebrannter Whiskey, ein Corn Whiskey ist.

Ein Corn Whiskey zeichnet sich dadurch aus, dass seine Maische zu mindestens 80 % aus Corn – Also Mais – besteht. Bedingt durch den hohen Anteil an Mais, lässt sich ein Corn verhältnismäßig günstig herstellen, was für die Schwarzbrenner natürlich ideal ist. Dem Rohdestillat sagt man außerdem nach, dass es geschmacklich recht eindimensional ist und durch den hohen Maisanteil sehr süß schmeckt. Da gerade Moonshine fast immer ungelagert verkauft wird, hat Corn Whiskey außerdem das Image eines sehr scharfen Destillates.

Dies mag sicherlich auf eine Vielzahl von Destillaten zutreffen, die in den letzten Jahren den Markt geflutet haben. Es gibt allerdings auch Ausnahmen, wie beispielsweise den „Mellow Corn Whiskey“, der bereits seit 1945 als hochwertige Konstante den Markt der Corn Whiskeys bereichert.

Mellow Corn Whiskey
Wie es das Gesetz vorschreibt, besteht die Maische für den Mellow Corn Whiskey  zu mindestens 80 % aus Mais. Im Gegensatz zu dem Großteil der Konkurrenzprodukte reift er jedoch für vier Jahre in Fässern. Die Reifezeit verbringt der Corn Whiskey in gebrauchten Fässern. Diese geben weniger Farbe an den Whiskey als die neu ausgekohlten Fässern, die zur Lagerung von Bourbon oder Rye Whiskey verwendet werden. Dies erklärt auch die relativ helle Farbe des Mellow Corn, die für gelagerte Whiskeys dieser Kategorie typisch ist. Nach der Lagerung wird der Mellow Corn mit kräftigen 100 Proof – Also 50 % vol. abgefüllt. Dies verleiht dem Corn Whiskey zusätzliche Komplexität und macht ihn auch zur idealen Zutat für Cocktails und Drinks.

Gerade in den USA wird Corn Whiskey seit einiger Zeit wieder häufiger in Mixgetränken verwendet. Er ist zu einer Art Lieblingsspirituose vieler Bartender geworden, wie vor ihm z.B. schon Fernet Branca oder Rittenhouse Rye. Den Barkeepern ist es dabei auch wichtig authentische Spirituosen die etwas in Vergessenheit geraten sind, wieder mehr Bedeutung zukommen zu lassen. Die berühmte Bar Lock and Key in Los Angeles benutzt ihn beispielsweise im Whiskey Sour. Auch wir von Drinkology haben dieses klassische Rezept mit dem Mellow Corn ausprobiert und waren vom Ergebnis sehr angetan:

Whiskey Sour

–          4 cl Mellow Corn Whiskey

–          3 cl frisch gespresster Zitronensaft

–          2 cl Zuckersirup

Die Zutaten im Shaker auf Eis kräftig shaken und in ein Sour Glas abseihen. Mit Cocktailkirsche und Orangenzeste dekorieren. Der Whiskey Sour kann auch gut auf Eis im Whiskeytumbler genossen werden.

Auch Morgan Schick, der Creative Director, der weltbekannten Bar „Trick Dog“ aus San Francisco schätzt den Mellow Corn für seine geschmacklich gute Ausprägung des Whiskey Stils. Er ehrt ihn deshalb auf der Karte mit der Kombination „High and Mellow“. Dabei erhält der Gast neben einem „Miller High Life“ Bier einen Shot Mellow Corn Whiskey. Eine Art amerikanisches Herrengedeck, das in der Bar großen Anklang findet.

Ein Aspekt der bei den Barkeepern ebenfalls sehr gut ankommt, ist da schlichte Design der Mellow Corn Flaschen. Dieses besteht aus einem einfachen gelben Etikett mit einem Holzfass und einigen Maiskolben. Es ist seit dem Start der Marke im Jahr 1945 nahezu unverändert und versprüht deshalb einen gewissen nostalgischen Flair, der auch die Ursprünglichkeit des Whiskeys gut unterstreicht.

Wer im Whiskey-Bereich offen für neues ist und generell den Geschmack amerikanischer Whiskeys mag, der sollte sich den Genuss des Mellow Corn Whiskey nicht entgehen lassen!

 

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