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Armagnac – Der ältere Bruder des Cognacs

22 Feb

Clés des DucsOft wird Armagnac als kleiner Bruder des Cognacs bezeichnet. Quantitativ gesehen mag diese Aussage ihre Richtigkeit haben, allerdings wird leider oft der Fehler gemacht auch die Qualität des Armagnacs unter die des Cognacs zu stellen. Dieses Prestigeproblem stammt aus der Nachkriegszeit. Der damals extrem populäre Armagnac verzeichnete eine sehr hohe Nachfrage und wurde infolgedessen oft in minderer Qualität angeboten. Mittlerweile hat der Armagnac jedoch längst wieder zu seiner alten Qualität zurückgefunden und liefert höchsten Trinkgenuss zu fairen Preisen.

Die Geschichte einer großen Spirituose

Cognac und Armagnac sind ohne Frage die zwei größten französischen Weinbrände. Die Geschichte des Armagnacs reicht allerdings noch weiter zurück als die des Cognacs. Seine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1461. Armagnac ist damit die älteste bekannte Spirituose Frankreichs. Die Geschichte des Cognacs hingegen beginnt erst im 17. Jahrhundert. Zu der damaligen Zeit wurde der Armagnac meist noch als schmerzlindernde Medizin und zur Desinfektion verwendet. Diese frühe Kultur der Spirituosenherstellung wurde hauptsächlich durch die Römer, Gallier und Mauren geprägt. Während die Römer die Weinkultur nach Frankreich brachten, lieferten die Mauren die Technik zum Destillieren und die Gallier galten als geschickte Fassbauer. Die Tradition der Herstellung von Armagnac wurde von Generation zu Generation weitergegeben und stetig verbessert, so dass es heute möglich ist ein Produkt mit der Qualität von über 500 Jahren Erfahrung zu genießen. Die Qualität des Armagnacs wird unter anderem durch die Appellation d’Origine Contrôlée (kontrollierte Herkunftsbezeichnung) sicher gestellt. Diese regelt Name, Herkunft und Herstellung des beliebten Weinbrandes gesetzlich. So darf Armagnac nach einer Verordnung aus dem Jahre 1909 beispielsweise nur in den drei Regionen Bas-Armagnac, Ténarèze und Haut Armagnac produziert werden. Diese zusammen etwa 100 km² großen Weinanbaugebiete unterscheiden sich besonders durch ihre Böden. Die besten Bedingungen für den Anbau der Grundweine liefern die Sandböden im Gebiet Bas-Armagnac.

Die Herstellung von Armagnac

Wie auch Cognac wird Armagnac auf der Basis von Weißweinen hergestellt. Diese werden hauptsächlich aus den Rebsorten Ugni Blanc, Folle Blanche, Saint Émilion, Jurancon, Colombard und Baco 22 A produziert. Wichtig ist, dass die Trauben bestens ausgereift und vollfruchtig sind. Nur so gelingt es besonders feine und bouquetreiche Brände zu produzieren. Um den möglichst authentischen Geschmack der Trauben zu bewahren, darf während der Gärung weder Schwefeldioxid noch Zucker zugefügt werden. Nach der Gärung wird der Wein in kupfernen Brennblasen im kontinuierlichen Verfahren destilliert. Dies ist ein großer Unterschied zum Cognac, da dieser in einer geschlossenen Brennblase doppelt gebrannt wird. Nach dem Brennvorgang wird das Destillat mit einer Alkoholstärke von ca. 52-53 % vol. in 225 bis 420 Liter fassende Holzfässer aus Steineiche umgefüllt. Das Holz der Steineiche ist wesentlich dunkler als das der Limousin-Eichen, die oft für die Herstellung von Cognac-Fässern verwendet werden. Das dunkle Holz gibt auch mehr Farbstoffe an die Spirituose ab, wodurch diese schneller und intensiver Farbe annimmt. Ein Nachteil der Steineiche ist jedoch ihr hoher Tanningehalt, wodurch der Armagnac länger lagern muss um die herben Geschmackselemente zu verlieren. Wer diesen herben Geschmack mag, sollte sich jedoch einmal an jungen Armagnacs probieren. Trotz, oder gerade wegen, der unverwechselbar herben Noten sind sie meistens rund im Geschmack und sind für viele Genießer ein absolutes Highlight. Die jüngsten Armagnacs liegen zwei Jahre im Fass und die ältesten werden meist nach 40 Jahren in Glasballons (Demijohn) umgefüllt. Je nach der Dauer der Lagerung unterscheidet man auch die unterschiedlichen Armagnac-Qualitäten. V.S. Armagnac ist zwei Jahre gelagert, SUPERIEUR mindestens vier Jahre, V.O. mindestens fünf Jahre und EXTRA sogar über fünf Jahre. Ältere Armagnacs werden auch oft als Jahrgangsabfüllung angeboten und sind ein beliebtes Geburtstagsgeschenk.

Armagnac von Clés des Ducs

In unserem Online Shop für Spirituosen bieten wir Ihnen Armagnacs von Clés des Ducs an. Diese Traditionsfirma produziert im Herzen des Bas-Armagnac und lagert ihre Brände hauptsächlich in 400 Liter Eichenfässern.

Cles des Ducs Armagnac VSOP, 1 L, 40%

Der V.S.O.P. ist der beliebteste der Brände von Clés des Ducs und wird aus vier bis zwölf Jahre gelagerten Armagnacs verschnitten. An der Nase zeigt er viele fruchtige und lebendige Aromen. Der Geschmack am Gaumen ist geprägt von intensiven Gewürzen, Karamell und Vanille. Der mittellange Nachklang ist leicht adstringierend und besitzt eine lebendige Frische.

Cles des Ducs Napoleon Armagnac, 0,7 L, 40%

Elf lange Jahre reifte die besondere Qualität „Napoleon“ in kleinen Eichenholzfässern in den Kellern von Clés des Ducs. Während dieser Zeit entwickelte der bernsteinfarbene Armagnac wundervolle Aromen von Trockenfrüchten, Veilchen und Nüssen. Ein hervorragender Armagnac, den man am besten bei Zimmertemperatur genießt.

Cles des Ducs Armagnac XO, 0,7 L, 40%

Das Kürzel XO dürfen nur die besten und am längsten gelagerten Brände von Clés des Ducs tragen. An Nase und Gaumen zeigt dieser extraordinäre Tropfen eine tolle Mischung von Aromen wie etwa Pflaume, Tabak, Orangenzesten und Muskatnuss. Der sehr lange Nachklang ist äußerst harmonisch und gefällig. Eine tolle Spirituose, die sich ideal in Kombination mit einer guten Zigarre oder Pfeife genießen lässt.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim entdecken unseres Armagnac-Angebots und empfehlen Ihnen die Vielfalt dieser Spirituose unbedingt einmal auszuprobieren. Eventuell genieße sie Ihren Armagnac einmal parallel zu einem guten Cognac und lassen sich von den Unterschieden und der hohen Qualität beider Brände überzeugen.

Ihr Drinkology-Team

 
 

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  1. Cognacschwenker

    28. Oktober 2018 at 12:51

    Hallo Sandra,
    hallo Drinkology Team,

    ich finde es prima, dass ihr den Armagnac in dem Blogartikel aufleben lässt. Häufig ist dieser Typ gar nicht bekannt, umso mehr freut mich darüber zu lesen.

    Wichtig ist es aber nicht nur zu wissen dass es Ihn gibt, sondern auch, wie er kredenzt wird: mit einem guten Glas kann er sein Aroma sehr gut entfalten und man kann seinen Geschmack allumfänglich genießen.

    Ich finde die Cognacschwenker von Riedel am gelungensten für einen guten Genuss

    Viele Grüße,
    Tobias