Jamaica Rum
Die Geschichte des jamaikanischen Rums muss man wohl vorziehen bis zu den Handelsfeldzügen des Christoph Kolumbus. Bis dato war Zuckerrohr nämlich ausschließlich in Asien bekannt. Kolumbus brachte das Zuckerrohr in die Karibik wo es nun kultiviert wurde und dank des hervorragenden Klimas absolut prächtig wuchs.
Zu Beginn der Zuckerproduktion konzentrierte man sich auch ausschließlich auf diese, fragte sich aber auch schnell, ob man nicht auch etwas aus dem anfallenden Abfallprodukt, der Melasse, herstellen konnte. Einige Händler begannen, mit dieser zu experimentieren und versuchten es mit der ihnen bekannten Destilliertechik Taifa ein Destillat herzustellen. Es gelang ihnen, eine sehr hochprozentige Substanz zu destillieren, welche aber mit dem Rum den wir heute kennen, absolut nichts zu tun hatte. Es war ein scharfer, höllischer Schnaps. Es war sehr stark, hatte einen üblen Geruch und einen bitteren Geschmack.
In dieser ‚Erscheinung‘ war Rum eine minderwertige Spirituose, für besitzlose Auswanderer und Sklaven. Plantagenbesitzer und Adlige tranken Brandy oder Madeira und den minderwertigen nur im ‚Notfall‘ oder für medizinische Zwecke.
Wann genau man bei der Rum Herstellung sorgfältiger vorging, lässt sich wohl nicht ganz genau sagen. Ausschlaggebend dafür sollen allerdings die Pflanzer gewesen sein, denen klar wurde, dass man mit einer verbesserten Qualität auch höhere Preis einfordern konnte. Ende des 17. Jahrhunderts entwickelte der Englische Markt langsam einen Geschmack für den verbesserten Rum und so stiegen die Importzahlen schnell an.
Heute sind jamaikanische Rums absolut vielfältig. Da gibt es zum einen diese, die absolute Aromenbomben sind, dazu zählen z.B. Pot Stills von Long Pod. Wiederum andere bieten im direkten Vergleich einen ganz weichen Stil.
Clarendon Distillery – Monymusk Rum
Heimat des Monymusk Rums auf der Insel Jamaika und in den Händen der National Rums of Jamaica. Zu finden ist die Destillerie in St. Catherine’s Town.
Zu National Rums of Jamaica gehören auch noch zwei weitere, Long Pond (Bereits geschlossen) sowie die Inswood Distillery. Der große Unterschied zwischen Inswood & Clarendon liegt darin, dass Clarendon sehr modern ist und ausgesprochen hohe Produktionszahlen hat, wohingegen Inswood im Haupt eher als Reifungsort dient. Dieser gelangt dann anschließend meist als Monymusk Rum auf den Markt. Aber auch viele andere Rum Marken haben hier ihren Ursprung, darunter etwa 6 Kolonnen- Marken sowie 20 pot Still Marken. National Rums of Jamaica Limited macht derzeit rund 60% der jamaikanischen Rohexporte aus, ist mit einer der Komponenten der Marke Diageo und somit Teil vom Captain Morgan und Myers Rum.
West Indies Rums Limited aus Barbados, Cockspur Rum & Demerara Distillers Limited aus Guyana sowie El Doroda Rum haben in hoher Anerkennung an die hervorragende Leistung der Clarendon kaum Kosten und Mühen gescheut und rund 10 Millionen US- Dollar in den Wiederaufbau der Clarendon Distillery gesteckt. Zusammen mit der Regierung von Jamaika ist nun jeder zu einem viertel Teil der Destillerie. Im alten Teil der Destillerie sind noch die Pot Stils aus den Anfangszeiten 1949 zu finden, im Neubau dann durch den Wiederaufbau entstandene Column Stils.
Die zur Herstellung benötigte Melasse wird von der angrenzenden und gleichnamigen Zuckerfabrik ‚Monymusk‘ bezogen. Sie ist die älteste Rum- sowie Zuckerproduktion Jamaikas. Wird dort gerade einmal nicht produziert, erhält man die Melasse via Tankschiffen. Die Beschaffung vom Melasse und Entsorgung von Abfallprodukten stellt die Destillerien vor Ort jedoch immer mehr auf die Probe und hat schon zu vielen Schließungen andere Destillerien geführt. Einst gehörte zu der Zuckerrohrplantage eine eigenständige Destillerie, auf dem man seine aufbereiteten Abfälle aus der Destillerie als Dünger wieder auf den Felder verteilen konnte. So hatte man einen geschlossenen Kreislauf. Hat eine Destillerie keinen festen vertrag mit einer Zuckerfabrik, so wissen diese nicht wohin mit ihrem Müll. Auch die harten jamaikanischen Gesetzte greifen hier durch und zwangen bisher eben viele Destillerien zur Schließung.
Monymusk Geschmack
Der unvergleichbare ‚Monymusk‘ Geschmack ist weltweit bekannt. Das Portfolio der Destillerie umfasst viele Aromen und bietet für jeden Geschmack etwas besonders. Zum Sortiment gehören ein Classic Gold Rum, welcher mit Aromen von Vanille und Karamell wirbt.
Ebenfalls gibt es einen Over Proof White Rum, der eine leichte Süße mitbringt, ein schlichter Rum mit angenehmen Melassenoten.
Und auch einen Likör bietet Monymusk an: Whispering Breeze Coconut Likör. Hier wurde 40%iger mit Kokosnussschalen infundiert um einen ausgeprägten Kokosnuss Geschmack zu erhalten.
