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Posts Tagged ‘spirituosenhandel’

Sinnesphysiologie der Getränkesensorik

16 Mrz

In der modernen Gesellschaft gehört das bewusste Verkosten von Lebensmitteln und Getränken fast schon zum guten Ton. Servieren Freunde oder Bekannte einem einen Cocktail oder guten Wein, so erwarten sie zu Recht mehr als ein profanes „Lecker!“ oder „schmeckt mir gut“.
Aber welche Sinnesphysiologie steckt eigentlich hinter dem Verkosten? Dieser Artikel soll die grundlegenden Fragen zu diesem Thema klären.

Was ist Sensorik?

Zuerst einmal ist es wichtig, die Begriffe Verkostung und Sensorik voneinander zu trennen. Die sensorische Analyse von Lebensmitteln ist laut ASAP (Gesellschaft für sensorische Analyse und Produktentwicklung) folgendermaßen definiert: „Sensorische Analyse umfaßt eine Reihe von wissenschaftlichen Verfahren, die es ermöglichen, die für den Konsumenten wesentlichen sensorischen Eigenschaften eines Produktes zu bestimmen. Dabei geht es um Eindrücke, die durch Auge, Nase, Mund, Tastsinn (Mundgefühl), Ohr und Trigeminus (Gesichtssinn) vermittelt werden.“.

Hieraus wird ersichtlich, dass es sich bei Sensorik um profunde wissenschaftliche Untersuchungen handelt, die klar von den lockeren Verkostungsrunden beim Getränkehändler des Vertrauens zu unterscheiden sind. Die Sensorik ist ein wichtiger Faktor im Qualitätsmanagement von Lebensmittel- und Getränkefirmen. Jeder Blending Master einer Destillerie ist gleichzeitig auch ein Meister im Fachgebiet der Sensorik.

Für große Firmen wie z.B. Johnnie Walker ist es enorm wichtig, dass der Geschmack ihrer Blended Whiskys wie Red Label oder Black Label über die Jahre hinweg stets konstant bleibt. Der Kunde ist schließlich bestenfalls schon seit seiner Jugend an den Geschmack eines Produktes gewöhnt  und kauft dieses genau aus diesem Grund. Glücklicherweise muss sich der Verbraucher nicht mit der diffizilen Aufgabe der Reproduktion von Aromenprofilen auseinander setzen, sondern darf das Endprodukt einfach genießen.  Read the rest of this entry »

 
 

Drinkology Themenreise: England

16 Nov

Nach den beiden ersten Stopps in der Karibik und den USA kehren wir nun vorerst nach Europa zurück. Und wo könnten wir auf unserer Weltreise mehr über interessante flüssige Genüsse erfahren als im Mutterland des Gins? Ladies and Gentleman! Welcome to England!

Hoxton Gin

Verbinden Sie den Geschmack von Kokosnuss und Grapefruit mit klassischen englischen Gins?  Wir auch nicht. Ganz anders sah dies aber der kreative Londoner Bartender Gerry Calabrese, dem der ursprüngliche Gin-Geschmack irgendwann zu einseitig wurde und der deshalb etwas neues kreieren wollte. Das Resultat ist Hoxton Gin. Obwohl er seine Wacholder-Herkunft nicht versteckt, ergibt sich durch die zusätzlichen exotischen Komponenten ein spannendes Trink- und Mixprofil.  Klassischer Gin-Genuss mit einem Hauch Exotik!

Sacred Spiced Vodka

Brennmeister Ian Hart sorgte mit seiner 2009 gegründeten Mikrodestillerie „Sacred Spirits“ schnell für Aufsehen. Er destilliert seine Produkte unter Niedrigtemperatur-Vakuum, was es ihm ermöglicht die frischen Aromen der Ausgangsprodukte besonders intensiv im Endprodukt einzufangen.
Eines der Lieblingsgewürze von Ian Hart ist Kubeben-Pfeffer, welcher das Grundaroma des Sacred Spiced Vodka bildet. Zusammen mit sechs anderen Gewürzen ergibt sich ein unheimlich komplexes Geschmacksbild, welches  jeder Vodka-Freund einmal selbst erlebt haben sollte. Unsere Trinkempfehlung: Eiskalt aus dem Tiefkühlschrank und mit einer Zitronenzeste abgespritzt servieren.

Pimm‘s Cup

Pimm’s No. 1 Cup ist der wohl außergewöhnlichste Aperitif der Insel. Bereits im Jahr 1840 entwickelte der Restaurateur James Pimm das Rezept für diesen Klassiker der Getränkekultur. Der Kräuterlikör auf Gin-Basis wird besonders gerne als Longdrink mit Limonaden gemixt und mit einem Stück Salatgurke serviert. Wer jetzt denkt die Briten spinnen, hat diese Kreation vermutlich noch nie gekostet. Denn beim Pimm’s heißt es: Keine Gurke, kein Genuss!
Höchstens im tiefsten Winter verzichtet der Brite auf seine Gurke. Dies hat aber einen schlichten Grund.  Pimm’s bietet mit dem Pimm’s Cup No.3 nämlich eine wärmende Alternative an.  Der Pimm’s Cup No.3 basiert auf Brandy und bildet gemischt mit heißem Apfelsaft und serviert mit einer Apfelspalte einen tollen Punsch für kalte Tage.