RSS
 

Posts Tagged ‘spirituosen kaufen’

The Bitter Truth – Bogart’s Bitters

01 Mrz

The Bitter Truth – Bogart’s Bitters

Mit Bogart’s Bitters hat die Münchner Firma „The Bitter Truth“ den ältesten bekannten Cocktail Bitter der Welt neu aufgelegt. Die Herausforderungen dahinter waren gewaltig, denn neben dem Inhalt galt es auch die Flasche in ihrer ursprünglichen Form zu reproduzieren. In unserem heutigen Blogartikel möchten wir uns daher der Geschichte der Firma „The Bitter Truth“ sowie der Entwicklung der Bogart’s Bitters widmen.

Die Geschichte von The Bitter Truth

Neben der Gruppe der Cocktails gibt es eine Vielzahl von anderen Getränkekategorien wie etwa Fizzes, Sours, Punches oder Toddies. Was die Cocktails ursprünglich von den anderen Getränken unterschied war die Zugabe einer ganz gewissen Zutat: Cocktail Bitters. Ein Cocktailbitter ist eine alkoholische Würzzutat mit einem mehr oder weniger stark ausgeprägten bitteren und sehr intensiven Geschmack, welche in der Regeln nur tropfenweise oder als Dash (Spritzer) verwendet wird.

Vor der Prohibition war die Verwendung von Cocktail Bitters gang und gebe, deren Einsetzen brachte jedoch einen massiven Umbruch der Trinkgewohnheiten der Konsumenten mit sich und Cocktail Bitters gerieten nahezu in Vergessenheit. Read the rest of this entry »

 
 

Proof of Rum ? ‚Overproof Rum‘

16 Jun

Lieber Drinkology Leser,

denkt man an Rum, wird sich in einem jeden Geiste ein Bild von gesetzlosen Piraten, skrupellosen Banditen und der Seefahrt in tropischen Gewässern vor Augen bilden. Hinter all solchen Mythen und Geschichten verbirgt sich jedoch auch manchmal buchstäblich ein Funken Wahrheit. Auf eben diesem Funken beruht auch die Entstehungsgeschichte von dem Begriff „Overproof“.
Als heute veraltete Maßeinheit, diente damals „proof“ als Angabe für den Alkoholgehalt von Destillaten. Das englische Wort „proof“ steht dabei für etwas wie: „Nachweis; Korrektur; Beleg“ und entspricht damit im britischen Raum tatsächlich dem Alkoholgehalt, ab dem Schießpulver, das mit einer solchen Flüssigkeit getränkt wurde in blauer Flamme brennt. Der Umrechnungsfaktor wurde im Hoheitsgebiet mit 4 : 7 festgelegt, sodass 100 ° Proof 57 vol. % Alkohol entsprechen. Im amerikanischen Raum hingegen beträgt das Verhältnis 1 : 2.
Betrachtet man nun das Wort „Overproof“, wird hinlänglich bekannt sein, dass es die Steigerung zu dem festgelegten Alkoholgehalt definiert und somit für Destillate steht, die beispielsweise bei Rum weiter über seiner gesetzlich vorgeschriebenen Mindestalkoholgrenze von 37,5 vol. % liegen.

Um zu verstehen, wie ein solch hoher Gehalt erreicht wird, sind Grundkenntnisse der Herstellung maßgebend.
Ein Höchstgehalt von Alkohol wird in der Industrie nur durch perfektioniertes, mehrmaliges Destillieren erreicht. Dieser Zielsetzung folgenden Brennerei für Spirituosen allerdings nicht. Trotzdem werden hier nach einer einmaligen Destillation auch schon prozentuale Anteile von gut 80 % erreicht, die dabei noch einen aller größten Teil von Aromastoffen des Grundproduktes enthalten, welche beispielsweise durch eine mehrmalige Destillation verloren gehen würden.

Wie allerdings bekannt sein dürfte, sind solche hohen Konzentrationen für die Zunge nicht wirklich schmackhaft, weswegen man das herrschende bittre und brandige Milieu mit Wasser zu einer geschmacksfördernden Trinkstärke herab setzt und so schließlich den letzten Anpassungsschritt vor einer eventuellen Lagerung nach persönlicher Handschrift vornimmt.

Bei diesem Schritt darf man sich aber nicht fehlleiten lassen. Das Destillat selbst wird zwar mit Wasser auf verträglichere Trinkstärken herab gesetzt, verwässert dabei aber keines Falls. Viel mehr öffnen sich ganz neue, vorher verborgene Welten, je niedriger der Gehalt.

Dem ganzen entgegen wirkt die geschmackstragende Eigenschaft von Alkohol, wodurch sich damit ein Overproof mit einer Varianz um 60 vol. % als, zusätzlich zu dem damaligen Seefahrernutzen, auch noch besonderes Geschmackserlebnis etabliert hat.
Aus diesen Gründen ergibt sich auch gleichzeitig der Haupteinsatzzweck von Overproof. Wenn auch der Eigengeschmack eines jeden Destillats mit höherer Trinkstärke durchaus überraschende, neue Einblicke gewährt, gilt ein Gehalt von circa 60 vol. % als doch ein eher nur für Fortgeschrittene geeigneter Begleiter für einen Abend. Vielmehr bietet sich daher die Kunst des professionellen Verschneidend mehrerer Inhaltsstoffe, kürzer das Cocktail-Mixen an.
Der erhöhte Alkohol unterstreicht und fördert einzelne Geschmacksakzente im Gesamtbild des Drinks, lässt die Spirituose dabei aber nicht klanglos untergehen.
Es ergibt sich ein, durch breit aufgestellte Verwendungsmöglichkeiten sehr besonderes Produkt, das heute zu mehr in der Lage ist, als nur als Notzündemittel verwendet zu werden.
Also haben Sie keine Angst wenn Ihnen ein modernes Relikt aus den alten Piratenzeiten begegnet, sondern lass Sie sich von einem gänzlich neuen Eindruck, fern von der Norm überraschen – vielleicht springt der Funke auch auf Sie über.

Ihr Drinkology Team

 

Rum und Sherry

26 Apr
Dos Maderas Tasting Set 5 + 5

Dos Maderas Tasting Set 5 + 5

Liebe Drinkology-Leser,

in den letzten Wochen haben wir Sie auf unserem Blog ausführlich über das spannende Thema Sherry (Die Geschichte des Sherrys, Die verschiedenen Sherry-Typen, Die Fässer und der Fasshandel) informiert. Heute möchten wir das Thema Sherry erneut aufgreifen und in Verbindung mit einer aktuell sehr beliebten Spirituosen bringen: Rum!

Zwar haben Sherry als gespriteter Wein und Rum als Spirituose auf der Basis von Zuckerohrmelasse bzw. Zuckerrohrsaft auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam, doch die Gemeinsamkeiten dieser beiden alkoholischen Produkte sind stärker als man denkt.

Sowohl Rum als auch Sherry haben als geschichtliche Gemeinsamkeit, dass sie eng mit der Seefahrt verbunden sind. Während der Grundwein für Sherry einst mit Alkohol aufgespritet wurde, damit er für den langen Seetransport haltbar gemacht werden konnte, wurde Rum an Bord der Schiffe mitgeführt um das Trinkwasser steril zu halten und natürlich auch um als Genussmittel von den Matrosen konsumiert zu werden. Read the rest of this entry »

 

Blended Whiskies – besser als ihr Ruf

09 Apr

The Feathery Blended WhiskyLiebe Drinkology-Leser,

besucht man eine Bar oder hört sich auf einschlägigen Messen um, so hört man insbesondere in den letzten Jahren immer öfter, dass nur Single Malt Whisky der „wahre Whisky“ sei und einige Genießer lieber die Finger von Blended Whisky lassen.

Selbstverständlich kann jeder Genießer von feinen Spirituosen für sich selbst entscheiden, welche Produkte er gerne trinkt und welche nicht, wir möchten in diesem Blog-Beitrag jedoch gerne noch einmal die Vorzüge von Blended Whisky erklären und ihnen einige spannende Produkte aus dieser Kategorie vorstellen.

Das wichtigste vorweg: Was ist eigentlich ein Blended Whisky?

Per Definition ist ein Blended Whisky eine Bezeichnung für die Whiskies, welche nicht als einzelner Whiskytyp (also z.B. Single Malt Whisky in Schottland oder als Straight Whiskey in den USA), sondern als Mischung verschiedener Typen abgefüllt werden. In Schottland besteht der übliche Blended Whisky beispielsweise aus einer Mischung von Malt Whiskies und Grain Whiskies. Das Wort „Blend“ leitet sich dabei von dem altenglischen Wort „blanda“ und/oder dem Altnorwegischen „blanda“ ab und bedeutet übersetzte schlicht „mischen“.

In Schottland haben Blends eine zentrale Bedeutung und ca. 90 % aller verkauften Whiskyflaschen aus Schottland sind Blends. Die meisten Verbraucher – insbesondere die ältere Generation – erwarten sogar einen Blended Whisky, wenn sie nach einem Scotch verlangen. Der Marktanteil von Single Malt Whiskies ist erst in den letzten 10-20 Jahren gestiegen, da deren eigener, individueller Charakter vorher schlicht nicht gefragt war und der Konsument ein stets gleiches Geschmackserlebnis von der ihn bevorzugten Marke gefordert hat.

Der erste der auf die Idee kam Malt Whiskies und Grain Whiskies miteinander zu mischen um Geruch, Geschmack und Farbe seines Whiskies konsistent zu reproduzieren, war der Schotte Andrew Usher. Seinem Beispiel folgten weitere Unternehmer und in den folgenden Jahrzehnten entstanden erfolgreiche Marken wie Chivas, Ballantines, Walker oder Dewar. Read the rest of this entry »

 
 

Sherry: Die Fässer und der Fasshandel

13 Mrz

Glenfiddich Malt Master's Edition SherryLiebe Drinkology-Leser,

im ersten Artikel unserer kleinen Sherry-Reihe haben wir Sie in die Geschichte des Sherrys eingeführt und auf die bereits seit rund 3000 Jahren bestehenden Tradition des Weinbaus in der Region um Jerez de la Frontera hingewiesen.

Auf einen Punkt sind wir dabei allerdings nicht eingegangen: Die Aufbewahrung und Lagerung der Sherrys. Die für diesen Zweck genutzten Behältnisse haben sich nämlich im Laufe der Zeit verändert und den Stil und Geschmack der heutigen Sherrys wesentlich geprägt. Während in den ersten ca. 2000 Jahren Keramikbehälter wie Krüge oder Amphoren zu Aufbewahrung genutzt wurden, werden ungefähr seit dem Mittelalter Fässer aus Holz genutzt. Diese hatten den großen Vorteil, dass sie sich verhältnismäßig leicht in der Größe anpassen ließen und somit individuell auf das Raumangebot in den Kellern der jeweiligen Bodegas anpassen ließen. Holz war zudem leichter, bruchsicherer und günstiger als Keramik. Neben den genannten Vorteilen, war der eigentlich Meilenstein durch die Verwendung von Holzfässern jedoch, dass sich Struktur und Eigenschaften der Weine durch die Lagerung in Holz veränderte, da dieses sauerstoffdurchlässig und der Wein geschmackliche Merkmale des verwendeten Holzes annimmt. Read the rest of this entry »

 

Sherry: Die verschiedenen Sherry-Typen

26 Feb

PX Sherry Don Guido

Liebe Drinkology-Leser,

vor zwei Wochen haben wir Sie an dieser Stelle mit auf eine kleine Reise durch die Geschichte des Sherrys genommen. Heute möchten wir etwas tiefer in die spannende Materie des Sherrys eindringen und uns mit der Vielfalt der verschiedenen Sherry-Typen befassen.

Soviel vorweg: Es gibt sehr viele verschiedene Sherry-Stile, die von zahlreichen Faktoren wie etwa dem Standort der Bodega abhängen.

Grundsätzlich sind die meisten Sherrys trocken. Um die hierzulande beliebten halbtrockenen oder süßen Sherrys zu erhalten, werden diesen dann geringe Menge an Süßwein oder -most hinzugefügt. Es gibt jedoch auch andere Wege Süße in den Sherry zu bringen, weshalb wir die verschiedenen Sherry-Typen übersichtshalber in die Kategorien „Trockene Sherrys“, „Halbtrockene Sherrys“ und „Süße Sherrys“ unterteilen möchten.

Trockene Sherrys

Fino

Der wohl bekannteste Sherry-Typ ist der hellgelbe, trockene Fino Sherry. Fino Sherry reift für mind. drei Jahre nach dem Solera-Verfahren und unter einer dicken Florschicht wodurch er sein typisches dezentes Mandelaroma erhält. Den Fino Sherry gibt es in den Varianten: Dry, Very Dry und Very Pale Dry. Read the rest of this entry »

 
 

Sherry: Die Geschichte des Sherry

12 Feb
Sherry

Sherry

Liebe Drinkology Leser,

es gibt viele Themen über die wir auf diesem Blog schon berichtet haben: Single Malt Whisky, Irish Whiskey, American Whiskey, Rum, Gin und Wodka.

Ein Thema ist bisher allerdings relativ kurz gekommen: Sherry!

Dabei ist Sherry wohl einer der berühmtesten und vielseitigsten Weine der Welt, weshalb wir diesen in den kommenden Artikeln näher betrachten möchten. Während wir uns bei diesem Blog-Eintrag mit der Geschichte des Sherrys beschäftigen, werden wir im zweiwöchigen Abstand Artikel zu den verschiedenen Typen des Sherrys sowie Sherryfässern und den Handel mit diesen veröffentlichen.

Bevor wir in die spannende Geschichte des Sherrys einsteigen, möchten wir jedoch noch einmal kurz festhalten, was Sherry eigentlich ist.

Sherry ist ein Wein. Genauer gesagt ein gespriteter Wein. Gespriteter Wein ist auch als Südwein bzw. Likörwein bekannt und beschreibt eine Weinkategorie, bei der der Gärprozess des Weins durch die Zugabe von hochprozentigem Alkohol gestoppt wird. Auf diese Weise entstehen entsprechend alkoholstarke Weine, die oft über eine Restsüße verfügen. Read the rest of this entry »