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Weinbrand – International

14 Dez

WeinbrandDeutscher Weinbrand, Cognac, Armagnac, Brandy… Es gibt viele Namen für Destillate aus Wein. Aber was genau ist Branntwein eigentlich? Wie unterscheiden sich die einzelnen Brände und was macht jedes Produkt für sich so besonders? Drinkology.de beantworte die wichtigsten Fragen und hat für Sie die wichtigsten Brände aus Wein zusammengefasst:

Weinbrand – Der Geist des Weines
Geht man von ersten datierten Urkunden um 1100 aus Italien aus, so ist Weinbrand die wohl älteste Spirituose Europas. Klar ist, dass als Grundlage für diesen Brand Wein dient. Neben einem Mindestgehalt an flüchtigen Stoffen und einem Höchstgehalt an Methanol gibt es ansonsten jedoch wenige internationale Bestimmungen für Brände aus Wein. Genauere Spezifikationen sind bei der Herstellung der Weinbrände aus den einzelnen Ländern festgelegt, die wir Ihnen gerne vorstellen möchten:

Cognac
Ohne Frage ist Cognac der berühmteste Weinbrand der Welt. Seine Heimat ist Frankreich – Genauer gesagt die Region der Charente im Westen des Landes. Dort existiert seit Jahrhunderten ein ausgedehntes Weinbaugebiet mit einer Fläche von etwa 60.000 ha, wo recht säurebetonte Weine produziert werden, die sich schwer zu hochwertigen Tischweinen verarbeiten lassen. Aus diesem Grund begann man einst damit, die Charentaiser Weine zu destillieren – Die Geburtsstunde des Cognacs! Heute müssen die Trauben zur Produktion von Cognac aus sechs klar festgelegten Anbaugebieten stammen. Dabei handelt es sich um die Grande Champagne, Petite Champagne, Les Borderies, Fins Bois, Bons Bois und Bois Ordnaires, die ringförmig um die Stadt Cognac angesiedelt sind.

Die dortigen Rebflächen sind mit den Rebsorten Ugni Blanc, Colombard und Folle Blanche bestockt und werden ab Oktober geerntet und zu Brennwein verarbeitet. Dieser wird dann in den speziell für die Region angefertigten „Charentaiser Brennblasen“ zwischen Anfang November und dem 31. März des Folgejahres doppelt destilliert. Anschließend folgt die Lagerung in Holzfässern, die mindestens zwei Jahren dauern muss. Nach dieser Lagerzeit darf der Cognac den Zusatz V.S. (Very Superior), *** 3 Sterne oder Special tragen. Lagert der Cognac länger im Fass, so darf er sich mit weiteren Bezeichnung schmücken, wobei die höchste offizielle Kategorie der Extra, X.O. bzw. Napoleon Cognac ist, der eine Mindestlagerzeit von sechs Jahren aufweisen muss. Selbstverständlich gibt es noch deutlich längere gelagerte Cognacs, die von den Herstellern teilweise in aufwändig hergestellten Glasflakons auf den Markt gebracht werden und geschmacklich oft hoch qualitativ sind.

Solch hochwertige Cognacs genießt man am besten pur und bei Raumtemperatur in einem sogenannten Nosing-Glas. Jünger gelagerte Cognacs lassen sich auch gut zum mixen von Cocktail-Klassikern wie beispielsweise dem Side Car, Between the Sheets oder Cognac Sazerac benutzen.

Armagnac
Neben Cognac ist Frankreich auch noch für einen anderen Weinbrand bekannt – Armagnac. Der Armagnac kann dabei sogar auf eine ältere Geschichte zurückblicken als der Cognac und wurde erstmals 1461 urkundlich erwähnt. In früherer Zeit fehlte es im Armagnac-Gebiet (in der Gascogne) allerdings an Verkehrswegen und einem Hafen, was vermutlich verhinderte, dass Armagnac heute den gleichen Stellenwert wie Cognac besitzt. Armagnac wird in der Regel nur einfach und kontinuierlich in einer Entgeistungskolonne mit etwa acht Glockenböden destilliert. Die Grundweine stammen aus den drei Anbaugebieten Bas-Armagnac, Ténarèze und Haut-Armagnac und werden vor der Destillation üblicherweise in Holzfässern mit einem Fassungsvermögen von 225 L gelagert.

Brandy
Brandy
ist international eigentlich ein übergeordneter Begriff für Weinbrände, hat sich hierzulande jedoch speziell für Weindestillate aus Italien und Spanien eingebürgert.

Brandy aus Spanien
Die Brennweine für spanischen Brandy stammen hauptsächlich aus der Mancha und werden zu zwei unterschiedlichen Destillaten verarbeitet. Es gibt die sehr aromatischen „Holandas“ mit ca. 65-70 % vol., die anschließend mit höhergrädig destillierten „Destillados“ (bis 94,8 % vol.) verschnitten werden. Auch spanischer Brandy reift in Holzfässern, wobei jedoch oft Fässer benutzt werden, die vorher Sherry enthielten. So entstehen Brandys mit einer schön weinigen Note, die speziell für Weinbrände aus Spanien ist.

Brandy aus Italien
Italienischer Brandy führt im Vergleich zu Deutschem Weinbrand und Cognac in Deutschland ein Schattendasein. Dies ist eigentlich schade, denn gerade in Italien werden Brandys oft aus hochwertigen Grundweinen hergestellt und reifen deutlich länger als die gesetzlich vorgeschriebene Mindestlagerzeit. Italienischer Brandy hat einen Mindestalkoholgehalt von 38 % vol.

Brandy aus Griechenland
Brandy aus Griechenland hat eigentlich keine nennenswerte Bedeutung. Bei dem in Deutschland sehr beliebtem Metaxa, handelt es sich nach dem europäischen Recht nicht um einen Brandy, sondern um eine Spirituose.

Deutscher Weinbrand
Deutscher Weinbrand kann, ähnlich wie Cognac, auf eine lange Tradition zurückblicken und wurde erstmals 1321 urkundlich erwähnt, wobei es sich damals oft um medizinischen Branntwein handelte, der in Apotheke verkauft wurde. Die Bezeichnung „Deutscher Weinbrand“ wurde offiziell erst vor ca. 100 Jahren eingeführt. Vorher bediente man sich Bezeichnungen wie „Kognac“ oder „Deutscher Kognac“, was den Franzosen naturgemäß gar nicht taugte. Deshalb legten diese im Versailler Vertrag fest, dass die Bezeichnung „Kognac“ für deutschen Weinbrand unzulässig ist. Man entschied sich daher den Begriff „Weinbrand“ zu verwenden, da dieser neben dem verwendeten Rohstoff auch die Art der Gewinnung aufzeigte.
Wie auch Cognac wird Weinbrand zweifach destilliert, wobei nur Weine aus definierten Rebsorten verwendet werden dürfen. Die verwendeten Weine müssen allerdings nicht zwangsläufig aus Deutschland stammen, weshalb oft Weine aus Frankreich und Italien verwendet werden. Die mindestens sechsmonatige Reifung muss in Fässer aus Steineiche erfolgen, die ein maximales Fassungsvermögen von 1000 L haben. Reift Weinbrand für 12 Monate, so darf er die Bezeichnung „Alter Weinbrand“ tragen. Weinbrand aus Deutschland ist ein guter Digestif, eignet sich aber auch als Longdrink z.B. mit Cola oder Sodawasser.

Wie Sie sehen, ist die Welt der Branntweine sehr vielfältig und hier der Übersicht halber auch nur in Grundsätzen beschrieben. Zögern Sie daher nicht uns zu kontaktieren, sollten Sie noch spezielle Fragen zu den einzelnen Weinbrand-Kategorien haben. Sollten Sie sich für einen Branntwein aus unserem vielfältigen Angebot entscheiden, so wünschen wir Ihnen mit diesem schöne Genussmomente!

Ihr
Drinkology-Team

 

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