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Portwein – Die Perle Portugals

14 Sep

Port DalvaPortwein. Wenn man diesen Namen hört denkt man an alte Männer mit Zigarre, die ein Glas des süßen und alkoholstarken Weines nach einem guten Essen trinken. Durchaus stilvoll, aber Portwein kann viel mehr. Er kann als erfrischender Aperitif genossen werden, Cocktails verfeinern oder einem auch den ganzen Abend lang begleiten. Kommen Sie mit uns auf eine kleine Reise durch die spannende Welt des Portweins!

Die Herstellung von Portwein
Was ist Portwein überhaupt? Laut Definition ist Portwein ein „durch zusetzten von Brandy zum gärenden Traubenmost bereiteter süßer, alkoholstarker roter, manchmal auch weißer Wein“ [1]. Der Gärvorgang wird durch die Zugabe des Weingeistes gestoppt und man erhält einen jungen und süß-feurigen Port mit einem Alkoholgehalt von ca. 20 % vol.

Dieser junge Port ist bereits zwei-drei Tage nach dem Beginn der Gärung fertig. Die eigentliche Arbeit beginnt jedoch erst jetzt. Der Winzer muss sich entscheiden zu welchem Portweinstil er das vorliegende Material verarbeitet. Insgesamt gibt es über 10 verschiedene Stile des Portweins, die sich in zwei Hauptkategorien aufteilen lassen: Fassgereifter Port und flaschengereifter Port.

Fassgereifter Port
Fassgereifter Port macht einen Großteil der auf dem Markt erhältlichen Portweine aus. Der junge Port wird in Holzfässern, teilweise allerdings auch in Zement- oder Edelstahltanks, gelagert und ist nach den auch in der Weinbereitung üblichen Verfahrensschritten der Schönung und Filtration bereit für die Abfüllung. Fassgereifter Port ist auch als „Holzport“ bekannt und ist, im Gegensatz zu flaschengereiftem Port direkt nach der Abfüllung trinkreif. Die bekanntesten Stile fassgereifter Ports sind folgende:

Ruby
Ruby ist der einfachste und preiswerteste Portweinstil. Er wird meist nicht länger als die geforderten drei Jahre gelagert und besitzt einen fruchtig-feurigen Charakter. Obwohl Ruby als der simpelste Portwein gilt ist er mit seinem unkomplizierten Beerenaroma gerade in kalten Tagen ein schönes und wärmendes Getränk.

Tawny
Tawny ist der gängigste Port. Theoretisch versteht man darunter einen Ruby Port, der so lange im Fass bleibt bis seine Farbe bernsteinartig erscheint. Die Bestimmungen hierzu sind jedoch bewusst vage gehalten, weshalb einige Hersteller weißen Port beimischen um die gewünschte Bernsteinfarbe zu erreichen. So hergestellte Tawnys müssen nicht schlechter sein, erklären allerdings warum einige Hersteller ihre Tawnys zum Preis eines Ruby Port anbieten können.

Fassgereifter Tawny
Dieser Tawny wird noch länger im Fass gelagert und beginnt nach mehreren Jahren seine Bernsteinfarbe zu intensivieren und entwickelt einen seidigen und milden Charakter. Fassgereifte Tawnys sind auch als Tawny Reserve oder Tawny Reserva bekannt und tragen oft eine Altersangabe auf dem Etikett. Sie entstehen aus Grundweine höchster Qualität und enthalten meist die Trauben die für Vintage Port bestimmt sind, wenn kein Jahrgang deklariert wird.

Colheita
Colheita ist eine Art fassgereifter Tawny aus einem Jahrgang. Er muss mindestens sieben Jahre im Fass lagern und enthält alle Aromen eines fassgereiften Tawnys bringt zusätzlich jedoch noch einen Jahrgangscharakter mit. Colheita Ports sollten spätestens ein Jahr nach dem auf der Flasche angegeben Abfülldatum getrunken werden.

Flaschengereifter Port
Der für Flaschenalterung bestimmte Port wird nur kurz im Fass ausgebaut und anschließend unfiltriert in Flaschen abgefüllt. Unter diese Kategorien fallen Portweine der höchsten Qualität, die allerdings viel Zeit und Pflege benötigen um zu voller Pracht zu gelangen. Flaschengereifte Portweine machen nur wenige Prozent der gesamten Portwein-Produktion aus.

Vintage Port
Vintage Port ist der teuerste und edelste Portweinstil der Welt. Ein Gremium in Portugal richtet über die Qualität des Lesegutes und entscheidet schließlich ob dieses für Vintage Port zugelassen wird oder nicht. Durchschnittlich erhalten 2-3 Jahrgänge pro Jahrzehnt die Freigabe zu Vintage Port verarbeitet zu werden. Nach zwei bis drei Jahren im Fass wird der Vintage Port in Flaschen abgefüllt und schließlich zur Pflege den Kunden übergeben. Diese „Pflege“ umfasst eine Lagerung von 30 oder mehr Jahren im Keller des Käufers. Wer also im Alter grandiose Portweine trinken will, der sollte früh anfangen diese einzulagern. Einer der dieses Risiko eingegangen ist, ist die Bartender-Koryphäe Charles Schumann aus München. In seiner Bar „Fleurs du Mal“ im Obergeschoss des legendären Schumanns hat man auch als Gast die Möglichkeit perfekt gelagerte Vintage Ports zu genießen!

LBV – Late Bottled Vintage Port
LBV Port ist ein Jahrgangs-Port, der im vierten bis sechsten Jahr nach der Lese abgefüllt wird. Er kann im Gegensatz zum Vintage Port auch gefiltert auf den Markt kommen, wobei die ungefilterten LBVs als höherwertiger gelten. Ein LBV kann in puncto Komplexität nahe an einen Vintage Port heranreichen.

Neben diesen allesamt roten Portweinstilen gibt es auch weißen Port, der nicht unerwähnt bleiben soll.

White Port
Wie der Name es schon sagt, wird dieser Port aus weißen Trauben hergestellt. Er hat eine oft goldene Farbe und einen trockenen, nussig-würzigen Geschmack. Leicht gekühlt eignet er sich perfekt als Aperitif.

Portweinhäuser
In Portugal gibt es hunderte von verschiedenen Portweinherstellern. Drei von uns sehr geschätzte, möchten wir Ihnen gerne kurz vorstellen:

Burmester
Obwohl der Name Burmester im Portwein-Bereich relativ bekannt ist, handelt es sich doch um ein verhältnismäßig klein gebliebenes Unternehmen. Burmester wurde 1730 von Herny Burmester und John Nash gegründet und hat sich im Laufe der Jahre besonders auf Tawny Ports spezialisiert. Die Tawnys von Burmester zählen ohne Frage zu den besten Abfüllungen, die man in diesem Bereich erwerben kann. Der Name Burmester leitet sich übrigens von dem deutschen Wort „Bürgermeister“ ab.

Quinta do Infantado
Quinta do Infantado ist einer der führenden Anbieter  wenn es um unabhängig abgefüllte Ports kleiner Weinbergsbesitzer geht. Diese wurden bis in die 1980er Jahre gezwungen ihre Weine als Massenware über die Stadt Vila Nova de Gaia zu exportieren. Seit dieses Gesetz gelockert wurde dürfen die Weingüter ihre Weine auch selber vermarkten was im Fall von Quinta do Infantado eine Bereicherung des Marktes darstellt!

Dalva
Dalva Port ist eine Marke der Firma C. da Silva. Dalva zeichnet sich besonders durch hochwertige Colheita und White Ports aus. Dalva bietet unter anderem eine der wenige längerfristig gelagerten White Ports auf dem Markt an. Ein Erlebnis für Geschmack und Sinne!

Trinkempfehlungen für Portwein
Für welche Gelegenheit eignet sich welcher Port? Ein gut gekühlter weißer Port ist der ideale Aperitif, lässt sich allerdings auch gut zur Erfrischung zwischendurch genießen. Ruby und (fassgereifter) Tawny können kräftige Speise wie etwa Käseplatten gut begleiten und eignen sich zum entspannten pur trinken nach einem anstrengenden Arbeitstag. Vintage und LBV Ports sollten für große Momente aufgehoben werden. Sie sollten mit guten Freunden an einem perfekten Tag genossen werden!

Wie wir in der Einleitung schon angedeutet haben, eignet sich Portwein allerdings nicht nur zum pur trinken. Auch in Cocktails macht er eine gute Figur. Unsere zwei Favoriten sind folgende Drinks:

White Port & Tonic

–          5 cl White Port (z.B. Quinta do Infantado White Port)

–          Tonic Water

Den White Port in ein mit Eiswürfeln gefülltes Longdrinkglas geben, mit Tonic Water auffüllen, umrühren und mit einer Zitronenzeste garniert servieren.

Die perfekte Erfrischung für heiße Tage oder an langen Barabenden!

Rum & Port

–          3 cl brauner Rum (z.B. Ocean’s Rum Tasty & Singular)

–          3 cl Portwein (z.B. Burmester Tawny Port 10 Jahre)

Beide Zutaten vermischen und in einem Glas mit großem Eiswürfel servieren.

Ein simpler aber äußerst gefälliger Drink!

Wir hoffen Ihnen hat unsere kleine Reise in die Welt des Portweins gefallen! Sollten Sie noch Fragen zu Portwein generell oder den von uns angebotenen Portweinen haben, so zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Wir freuen uns, wenn wir Ihnen bei dem spannenden Thema Portwein weiterhelfen können.

[1] Jancis Robinson, Das Oxford Weinlexikon, 2006, Hallwag, London

 

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