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Die Zubereitung einer Feuerzangenbowle

08 Jan

FeuerzangenbowleZugegeben, die klassische Feuerzangenbowle wird hauptsächlich in der Adventszeit oder zu Silvester zubereitet. Allerdings ist diese, in Studentenkreisen auch als Krambambuli bekannte, Punsch-Variante (es ist keine Bowle!) ursprünglich für die gesamte kalte Jahreszeit gedacht und lässt sich daher auch vorzüglich an kalten Tagen im Januar oder Februar genießen.

Die Geschichte der Feuerzangenbowle

Die Feuerzangenbowle hat eine über 200jährige Tradition und wurde spätestens durch die Verfilmung des Romans „Die Feuerzangenbowle“ von Heinrich Spoerl unvergesslich.
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert stellte der in der Feuerzangenbowle verwendete Zuckerhut die Hauptgestalt des vertriebenen Zuckers dar. Zu seiner Herstellung wurde die Zuckerrohrmelasse während der Raffination solange erhitzt, bis sie karamellisierte. Den flüssigen Zucker goss man anschließend in einen Tiegel und ließ ihn in dieser Form aushärten. Man kann sich leicht vorstellen, dass die damaligen Zuckerhüte ziemlich massive Karamellbrocken waren und ihre Verarbeitung sich daher eher schwierig gestaltete. Kleinere Brocken, die man mit einem sogenannten Zuckerschaber vom Hut abbrechen konnte, lösten sich zwar relativ gut in kleineren Tassen, wollte man jedoch größere Flüssigkeitsmengen süßen war es die beste Möglichkeit den Zuckerhut wieder zu verflüssigen. Bei der Zubereitung der Feuerzangenbowle verwendete man dazu eine Feuerzange, die ursprünglich dazu diente glühende Kohlen aus dem Kaminfeuer zu holen um sich z.B. eine Zigarre anzuzünden. Mithilfe dieser Feuerzangen fixierte man den Zuckerhut, übergoss ihn mit hochprozentigem Rum, zündete ihn an und ließ ihn in den Punsch tropfen. Die Feuerzangenbowle war geboren! Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Feuerzangenbowle weiter und so wurde die Feuerzange durch ein Feuerblech ersetzt, welches man direkt auf das Bowlengefäß aufsetzten konnte. Ebenfalls änderte sich die Zusammensetzung des Zuckerhutes, der heutzutage aus gepresstem Kristallzucker besteht und in Deutschland quasi ausschließlich für die Herstellung von Feuerzangenbowle produziert wird.

Die Zubereitung der Feuerzangenbowle

Für die Zubereitung einer Feuerzangenbowle benötigen Sie folgende Zutaten:

–          3 Flaschen Rotwein (trocken)

–          ½ Flasche hochprozentigen Rum (z.B. Tiki Lovers Dark Rum, 0,7 L, 57%)

–          3 Orangen

–          1 Zitrone

–          5 Gewürznelken

–          Zimtstange

–          Vanilleschote

–          1 Zuckerhut

Zuerst werden die Zitrone und die Orangen ausgepresst und deren Saft zusammen mit dem Rotwein in einem Topf gegeben. Anschließend schneidet man die Vanilleschote längs auf und gibt sie zusammen mit den anderen Gewürzen ebenfalls in den Topf. Nun wird die Flüssigkeit vorsichtig erhitzt (nicht kochen!) und anschließend in eine Glasbowle umgefüllt. Unter der Glasbowle sollte man einen Pastenbrenner anzünden um die Feuerzangenbowle auf Temperatur zu halten. Nun gibt man den Zuckerhut auf das Feuerblech, durchtränk ihn gut mit Rum und zündet ihn an. Wenn der Zuckerhut brennt, kippt man mit einem Schöpflöffel vorsichtig Rum nach, bis der brennende Zuckerhut vollständig geschmolzen ist. Nun rührt man die Feuerzangenbowle um und füllt die noch brennende Flüssigkeit in hitzebeständige Gläser oder Tassen.

ACHTUNG:  Gießen Sie den Rum niemals direkt aus der Flasche in die Flamme. Es besteht Explosionsgefahr!

»Eine Feuerzangenbowle ist keine Bowle. Sie ist ein Mittelding zwischen Gesöff und Hexerei. Bier sackt in die Beine, Wein legt sich auf die Zunge, Schnaps kriecht ins Gehirn.
Eine Feuerzangenbowle aber geht ans Gemüt. Weich und warm hüllt sie die Seelen ein, nimmt die Erdenschwere hinweg und löst alles auf in Dunst und Nebel.«
Heinrich Spoerl

Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Erfolg beim Zubereiten der Feuerzangenbowle und hoffen, dass diese Ihnen die übrigen kalten Tage noch etwas erwärmt.

Ihr Drinkology-Team

 
 

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  1. Silvester-Cocktails | Drinkology Blog

    19. Dezember 2015 at 14:33

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